Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
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Bioökonomie + nachwachsende Rohstoffe
Natürliche Rohstoffe sind die Grundlage: Die Bioökonomie nutzt biologische Ressourcen wie Pflanzen, Tiere oder Mikroorganismen. Das Prinzip ist bereits seit Menschengedenken bekannt. Aus Pflanzen oder Tieren werden Nahrungsmittel, Kleider, Roh- und Baustoffe oder Medikamente erzeugt. Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien helfen bei der Joghurt-, und Hefe bei der Bierproduktion.
Durch eine Kombination aus Forschung, Technologie, Ökologie und Ökonomie schafft die Bioökonomie heute ganz neue Produkte aus den nachwachsenden Rohstoffen: Smartphone-Displays aus Zucker, Fahrradschläuche aus Löwenzahn, Energie aus Raps, Enzyme aus Algen – alles biobasierte und oft klimaneutrale Alternativen zu Produkten aus fossilen Rohstoffen wie Erdöl und Erdgas.
Unter "Bioökonomie" oder "biobasierter Wirtschaft" ...
... verstehen wir die wissensbasierte Erzeugung und Nutzung nachwachsender Ressourcen, um Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren im Rahmen eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems bereitzustellen.
Das Konzept der Bioökonomie umfasst danach alle Wirtschaftssektoren und ihre zugehörigen Dienstleistungsbereiche, die biogene (oder biotische) Rohstoffe – wie Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen und deren Produkte – erzeugen, be- und verarbeiten, nutzen oder damit handeln.
Denn: Zukunftsfähiges Wirtschaften erfordert einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Die Bevölkerungsentwicklung, begrenzte fossile Rohstoffe und der Klimawandel stellen uns vor große Herausforderungen: Ernährungssicherung für eine wachsende Weltbevölkerung, Schutz der Umwelt und des Klimas, Biodiversität erhalten. Deshalb setzt die Bundesregierung auf nachhaltig erzeugte biogene Rohstoffe und hat für diesen Bereich ein eigene Bioökonomiestrategie formuliert. Wirtschaft und Wertschöpfungsketten sollen zunehmend biobasiert sein – eine nachhaltige Bioökonomie.
Die Bioökonomie berührt somit verschiedene Politikbereiche wie die Industrie- und Energiepolitik, die Agrar-, Ernährungs-, Forst- und Fischereipolitik, die Klima- und Umweltpolitik sowie die Forschungs- und Entwicklungspolitik. Forschung und Entwicklung sind dabei entscheidend und werden besonders gefördert – von neuen Pflanzenzüchtungsmethoden, biotechnologisch hergestellte Fein- und Spezialchemikalien über die Nutzung von Algen für Nahrungsmittel, Pharmazie bis zur Energiegewinnung.
Nachwachsende Rohstoffe lassen sich einsetzen:
stofflich, also als Produkte "aus Natur gemacht", oder
energetisch in Form von Bioenergie.
Ihr Anbau darf aber nicht zu Lasten der globalen Nahrungsmittelversorgung gehen – daher zählen für das Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) nachhaltige Konzepte: Möglichst viele Bestandteile einer Pflanze verarbeiten, biobasierte Produkte mehrfach und in Kaskaden nutzen, erst danach zur Energiegewinnung einsetzen. Das BMEL fördert neue Einsatzbereiche für biobasierte Produkte sowie innovative Methoden und Prozesse für eine Serienproduktion durch das "Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe" – damit nachwachsende Rohstoffe bald überall präsent sind und der Wandel zur biobasierten Wirtschaft (Bioökonomie) weiter voran schreitet.
Bioökonomie bedeutet nachhaltigeres Wirtschaften in allen Sektoren, in denen biogene Ressourcen aufbereitet, verarbeitet oder angeboten werden einschließlich der dazugehörenden Dienstleistungen wie Beratung, Handel oder Gastronomie.
Die erneuerbaren Energien sollen bereits Mitte dieses Jahrhunderts in Deutschland die Hauptlast der heimischen Energieversorgung übernehmen. Damit kommt auch der Energie aus Biomasse eine signifikante Bedeutung für die Energieversorgung der Zukunft und für die Erreichung der Klimaziele zu.
Die Bioökonomie gilt als eines der wichtigsten Zukunftsfelder für nachhaltiges Wirtschaften. Doch wie kann die Politik Wirtschaft und Gesellschaft auf ihrem Weg hin zu einer nachhaltigen und biobasierten Wirtschaft unterstützen? Die Bundesregierung hat hierzu in ihrem Kabinettsbeschluss vom Januar 2020 zur Nationalen Bioökonomiestrategie Ziele, Leitlinien und Handlungsfelder festgelegt.
Ziel der Biomassestrategie ist es, zur mittel- und langfristigen nachhaltigen Ressourcennutzung sowie zum Klima- und Biodiversitätsschutz beizutragen. Die Bundesregierung schafft damit die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Nutzung von Biomasse aus der Wald-, Land- und Abfallwirtschaft.
Um die Lebensgrundlagen für Menschen, Tiere und Pflanzen zu erhalten, muss der Ressourcenverbrauch auf ein ökologisch verträgliches Maß reduziert werden.
Lange bevor die Menschheit die Möglichkeiten fossiler Rohstoffe entdeckte, dienten nachwachsende Rohstoffe zum Heizen, als Baumaterial oder zum Herstellen und Färben von Textilien. Erst im Zuge der Industrialisierung und mit dem Aufkommen der chemischen Industrie wurden sie weitgehend durch Öl, Kohle und Erdgas verdrängt. Doch die nachwachsenden Rohstoffe erleben ein Comeback.
Smartphone-Displays aus Zucker, Fahrradschläuche aus Löwenzahn, Klebstoffe aus Pflanzenöl, Kinderspielzeug aus Biokunststoff: Die Liste von Alltagsprodukten aus nachwachsenden Rohstoffen wächst kontinuierlich an.
Vielen Konsumenten ist nicht bewusst, in wie vielen Produkten Erdöl als Grundsubstanz enthalten ist, ob in Kosmetika und Medikamenten, Textilien oder Kunststoffen. Noch weniger bekannt ist, dass es für die meisten dieser Produkte bereits Alternativen auf Basis nachwachsender Rohstoffe gibt.
In Deutschland leisten die nachwachsenden Rohstoffe einen entscheidenden Beitrag für den Strukturwandel von einer erdöl- zu einer stärker biobasierten Industrie mit Chancen für Wachstum, Innovationen und Beschäftigung. Vor allem technisch bringt dieser Wandel große Herausforderungen mit sich.
Das neuausgerichtete Förderprogramm "Nachwachsende Rohstoffe" ist die Grundlage für die Fortsetzung einer erfolgreichen Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Bereich der Nachwachsende Rohstoffe.
Im Förderprogramm "Nachwachsende Rohstoffe" stehen jährlich über 80 Millionen Euro zur Verfügung. Die vom Bundeslandwirtschaftsministerium beauftragte Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) betreut inzwischen über 1.000 geförderte Projekte.
Im Jahr 1993 hat die Bundesregierung die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins gegründet. Zweck der FNR ist es, einen wirksamen und kontinuierlichen Beitrag für die Entwicklung und den Einsatz nachwachsender Rohstoffe zu leisten.
HolzbauPlus, also Holz plus weitere Naturbaustoffe – so lautet die Formel für klimafreundliches, nachhaltiges Bauen. Ziel des Bundeswettbewerbs HolzbauPlus ist es, dies zu fördern und eine nachhaltige, funktionelle Baukultur mit ganzheitlicher Materialwahl zu würdigen. Sie ist Teil der Lösung, wenn es darum geht, Treibhausgasemissionen zu senken.
Die erneuerbaren Energien sollen bereits Mitte dieses Jahrhunderts in Deutschland die Hauptlast der heimischen Energieversorgung übernehmen. Damit kommt auch der Energie aus Biomasse eine signifikante Bedeutung für die Energieversorgung der Zukunft und für die Erreichung der Klimaziele zu.
Biogas ist eine wichtige Säule des zukünftigen Energiesystems, da Biogas speicherbar, flexibel nutzbar und grundlastfähig ist. Biogas produziert Energie auch dann, wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht. Diese Vorzüge gilt es bei der Weiterentwicklung unserer Energieversorgung zu nutzen und eine möglichst effiziente und nachhaltige Biogasproduktion zu gewährleisten.
Deutschland setzt mit der beschlossenen Energiewende auf erneuerbare Energien. Ein Instrument zur Umsetzung im Strombereich ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Die bedarfsgerechte flexible Stromproduktion aus Biomasse bleibt auch im EEG 2023 erhalten.
An dem 2021 vom Deutschen Verband für Landschaftspflege e. V. (DVL) durchgeführten Wettbewerb konnten sich landwirtschaftliche Betriebe, Forstbetriebe oder Zusammenschlüsse beteiligen.
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) misst der Bioenergie eine große Bedeutung für die künftige Energieversorgung bei. Es hat das Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats Agrarpolitik zur Bioenergie, das wertvolle Anregungen enthält, daher mit großem Interesse zur Kenntnis genommen.