Blauzungenkrankheit (BT)

Seit Juli 2024 breitet sich die für den Menschen ungefährliche Tierseuche massiv in Deutschland aus

Die Blauzungenkrankheit (BT) ist eine virusbedingte, hauptsächlich akut verlaufende Krankheit der Wiederkäuer wie Rinder, Schafe und Ziegen. Krankheitssymptome sind unter anderem Hautveränderungen im Maulbereich, Rückgang der Milchleistung und reduziertes Allgemeinbefinden. Das Virus wird nicht direkt von Tier zu Tier, sondern über kleine, blutsaugende Mücken der Gattung „Culicoides“, sogenannte Gnitzen, übertragen. Daher tritt die Seuche saisonal gehäuft in der warmen Jahreszeit auf. Der Erreger der Blauzungenkrankheit ist für den Menschen ungefährlich.

Aktuell

FAQ – Blauzungenkrankheit (Bluetongue disease / BT)

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Seit Oktober 2023 ist die Blauzungenkrankheit (bluetongue disease) wieder in Deutschland präsent, nachdem die letzten Ausbrüche im Frühjahr 2019 festgestellt wurden.. Seit Juni 2023 hatte Deutschland offiziell den Status „frei von einer Infektion mit dem Virus der Blauzungenkrankheit“. Nachgewiesen wurde nun der in Nord- und Mitteleuropa bisher noch nicht aufgetretene Serotyp 3. Die Tierseuche wurde in Deutschland zuerst im Bundesland Nordrhein-Westfalen in einem Schafbestand nah an der deutsch-niederländischen Grenze festgestellt, bevor sie sich nach Niedersachsen weiterverbreitet hat. Nachdem das Seuchengeschehen über die Wintermonate ruhte, hat es im Sommer erwartungsgemäß an Fahrt aufgenommen. Im Juli 2024 hat es sich weitflächig ausgebreitet. Betroffen sind insbesondere Rinder und Schafe.

Aufgrund der Seuchenausbrüche haben zwischenzeitlich alle Bundesländer den Status "frei von einer Infektion mit dem Virus der Blauzungenkrankheit" verloren.

Genauere Informationen zu den jeweiligen Fällen finden Sie beim TSIS - TierSeuchenInformationsSystem.

Hier finden Sie Informationen des Friedrich-Loeffler-Instituts zur Blauzungenkrankheit.

Impfung

Anwendung von drei Impfstoffen gegen Blauzungenkrankheit gestattet

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Die Impfung ist das Mittel der Wahl, um die Tiere vor schwerer Krankheit und Tod zu schützen. Derzeit steht gegen den Blauzungenkrankheit Serotyp 3 in Europa noch kein geeigneter zugelassener Impfstoff zur Verfügung. Es wurde jedoch mittels einer Eilverordnung des BMEL für einen begrenzten Zeitraum eine vorbeugende Impfung zum Schutz der Tiere und zur Reduzierung des Risikos der Verbreitung der Seuche mit drei vom Paul-Ehrlich-Institut benannten Impfstoffen gestattet.

Maßnahmen im Fall eines Ausbruchs

Nach Feststellung einer Infektion sind Maßnahmen zu treffen, um eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern. Überwachungs- und Untersuchungsmaßnahmen bei der Verbringung von Tieren und Zuchtmaterial und die Begrenzung der Exposition der empfänglichen Tiere gegenüber den Überträgern der Tierseuche, Steckmücken der Gattung „Culicoides“, sollen die Ausbreitung beschränken. Die Tötung betroffener Tiere und die Einrichtung von Sperrzonen sind bei Ausbruch einer Infektion nicht vorgesehen. Für die Tierseuchenbekämpfung sind in Deutschland die Bundesländer zuständig.

Verbringung

Nach dem EU-Tiergesundheitsrecht sind die Tierhalter bei der Verbringung von Tieren dafür verantwortlich, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, um den Gesundheitsstatus der Tiere am Bestimmungsort, unter anderem in Bezug auf eine Infektion mit der Blauzungenkrankheit, nicht zu gefährden.

Die Verbringung von empfänglichen Tieren aus betroffenen nicht Blauzungenkrankheit -freien Bundesländern in ein anerkannt Blauzungenkrankheit-freies Bundesland und in Blauzungenkrankheit -freie Gebiete innerhalb der Europäischen Union sind zudem an tiergesundheitliche Bedingungen geknüpft, um die Verbreitung der Seuche über empfängliche Tiere zu verhindern. Es handelt sich hier unter anderem um die rechtzeitige Durchführung von Behandlungen mit Insektiziden oder Repellentien, Laboruntersuchungen mit negativem Befund und die Freiheit von klinischen Anzeichen der Krankheit.

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