Forschungsförderung
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) stellt Fördermittel für Forschungsprojekte zur Verfügung, um die Forschung in wichtigen Themenbereichen voranzubringen. Beispielsweise durch das Programm zur Innovationsförderung, das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL), das Forschungs- und Innovationsprogramm Klimaschutz in der Landwirtschaft, das Bundesprogramm Digitalisierung in der Landwirtschaft oder das Förderprogramm "Nachhaltige Erneuerbare Ressourcen".
Zu den Themen gehören:
- Innovationen in den Bereichen Ernährung und Landwirtschaft
- Ökologischer Landbau- und Lebensmittelwirtschaft
- Klimaschutz in der Landwirtschaft
- Digitalisierung in der Landwirtschaft und ländlichen Räumen
- Verwendung Nachwachsender Rohstoffe
- Eiweißpflanzen
- Ländliche Entwicklung und
- Welternährung
Mit seinem Programm zur Innovationsförderung unterstützt das BMEL die Entwicklung von Innovationen in seinem Bereich. Die Agrar- und Ernährungswirtschaft in Deutschland steht unter ständigem Konkurrenzdruck. Das Programm hat zum Ziel, die wirtschaftliche Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, Arbeitsplätze zu sichern, Arbeitsbedingungen zu verbessern und zur Schonung natürlicher Ressourcen beizutragen. Gefördert werden besonders geeignete Projekte zur Entwicklung innovativer, international wettbewerbsfähiger Produkte und Verfahren. Dafür standen 2023 rund 53 Millionen Euro zur Verfügung.
Die zukunftsfähige Weiterentwicklung des Ackerbaus unterstützt das BMEL mit seiner Ackerbaustrategie 2035, welche eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen beschreibt, die einen Beitrag zur Lösung aktueller Herausforderungen leisten können. Zur Umsetzung dieser Maßnahmen standen im Jahr 2023 16.5 Millionen Euro zur Verfügung, um unter anderem Vorhaben in den Bereichen Pflanzenzüchtung, Pflanzengesundheit, Pflanzenschutz und Nährstoffmanagement zu fördern.
Die Digitalisierung der Landwirtschaft unterstützt einen sparsamen und effizienten Ressourceneinsatz in der Lebensmittelproduktion und ermöglicht dadurch die Reduzierung von Umweltbelastungen, die Verbesserung des Tierwohls sowie die Vereinfachung von betrieblichen Arbeitsabläufen. Das sind wichtige Aspekte für die Zukunftsfähigkeit der gesamten Branche und der Attraktivität grüner Berufe für Fachkräfte. Das Bundesprogramm Digitalisierung in der Landwirtschaft trägt mit verschiedenen praxisrelevanten Fördermaßnahmen im Bereich der Digitalisierung und der künstlichen Intelligenz (KI) dazu bei, diese Chancen in der Landwirtschaft und den ländlichen Räumen bestmöglich zu nutzen. Hierzu standen 2023 rund 53 Millionen Euro zur Verfügung.
Mit dem Bundesprogramm Nutztierhaltung (BUNTH) verfolgt BMEL das Ziel einer Weiterentwicklung der Haltungsbedingungen zur Verbesserung des Tierwohls und Minderung von Umweltwirkungen. Dabei ist die Verknüpfung der Bereiche Forschung und Wissenstransfer eine zentrale Aufgabe. Ein Schwerpunkt ist die Förderung von Forschungsprojekten zu aktuellen Themen entlang der verschiedenen Stufen der Forschung, von der Grundlagenforschung bis hin zur angewandten Forschung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Wissenstransfer in die breite landwirtschaftliche Praxis, in dem auch die Modell- und Demonstrationsbetriebe Tierschutz integriert sind.
Das BMEL fördert über das Forschungs- und Innovationsprogramm "Klimaschutz in der Landwirtschaft" innovative Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, die geeignet sind, einen signifikanten Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft zu leisten. Das Programm richtet sich an Hochschulen, außeruniversitäre Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen sowie Unternehmen. Gefördert werden u.a. Vorhaben zu alternativen Antriebstechniken ohne fossile Kraftstoffe, zu einzelbetrieblichen Klimabilanzierungen, zu Pflanzen- und Tierproduktion sowie zu sozio-ökonomischen Untersuchungen zu Klimaschutzmaßnahmen.
36 Millionen Euro stehen aus dem Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) bereit, um die ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft als eine zukunftsweisende Form der landwirtschaftlichen Nutzung voranzutreiben. Rund 22 Mio. Euro der Mittel werden für die Forschungsförderung im Rahmen des BÖLs verwendet. Wichtige Schwerpunkte bilden die Weiterentwicklung ökologischer Produktionssystemen in Bezug auf ihre Leistungsfähigkeit und Resilienz und die Verbreitung der Ergebnisse in die Praxis.
Leguminosen und ihre Ökosystemleistungen sind ein wichtiger Baustein bei der Weiterentwicklung hin zu einer nachhaltigeren Land- und Ernährungswirtschaft. Mit der Eiweißpflanzenstrategie (EPS) unterstützt das BMEL eine Ausweitung des Anbaus und der Verwertung von Leguminosen/Hülsenfrüchten – sowohl das Angebot als auch die Nachfrage. Ziel ist, die Wettbewerbsfähigkeit der heimisch erzeugten Leguminosen zu stärken. Die EPS ist gleichermaßen auf den konventionellen wie den ökologischen Anbau ausgerichtet. Es stehen jährlich 6-8 Mio. Euro zur Verfügung.
Das Förderprogramm "Nachhaltige Erneuerbare Ressourcen" (FPNR) zielt auf die Weiterentwicklung einer nachhaltigen Bioökonomie ab. Es soll vorrangig angewandte Forschung und Entwicklung, einschließlich angewandter Grundlagenforschung, im Bereich der nachhaltigen Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Ressourcen bzw. nachwachsender Rohstoffe unterstützen. Es strebt insbesondere eine nachhaltige Gewinnung und Nutzung von Biomasse aus der Land-, Forst- und Abfallwirtschaft an. Die Fördermittel für die Umsetzung des Programms stehen aus dem Bundeshaushalt zur Verfügung. Für Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben zu nachwachsenden Rohstoffen stehen jährlich rund 86,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Das BMEL unterstützt im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) zwischen 2020 und 2026 58 Forschungsvorhaben (83 Teilprojekte) der ländlichen Entwicklung mit einem Gesamtvolumen von rund 36 Mio. Euro. Beispielgebend sind die Forschungsbekanntmachungen "Ländliche Räume in Zeiten der Digitalisierung", "Ehrenamtliches Engagement in ländlichen Räumen" und "Faktor K – Forschung zum Faktor Kultur in ländlichen Räumen". Ziel der BULEplus-Forschungsförderaufrufe ist es, mehr wissenschaftliche Informationen und Erkenntnisse zu zentralen Fragen ländlicher Entwicklung zu gewinnen, die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Themen ländlicher Räume sowie die Strukturen, Kompetenzen und den wissenschaftlichen Nachwuchs im Forschungsbereich "Ländliche Räume" bzw. "Ländliche Entwicklung" zu stärken. Die Forschungsvorhaben erarbeiten innovative Problemlösungen und praxisorientierte Handlungsansätze. Damit werden anwendungsorientierte Wissensgrundlagen geschaffen: Aus den Ergebnissen der Forschungsvorhaben werden allgemeingültige Schlussfolgerungen und Empfehlungen für die künftige Gestaltung der Politik für ländliche Regionen abgeleitet.
Das Förderprogramm Internationale Forschungskooperationen zu Welternährung stellt angewandte und praxisorientierte Lösungen sowie den Aufbau langfristiger und tragfähiger Partnerschaften zwischen deutschen und entsprechenden Agrar- und Ernährungsforschungseinrichtungen in ausgewählten Ländern in den Vordergrund. Insgesamt werden Projekte in einem Umfang von mehr als 8 Mio. Euro gefördert.
Das BMEL hat die Möglichkeit, Forschungsaufträge, die seine eigenen Forschungseinrichtungen nicht bearbeiten können, an Dritte zu vergeben. Wo die Ressortforschungseinrichtungen den Bedarf an wissenschaftlicher Entscheidungshilfe nicht abdecken, kann das Ministerium andere Institutionen mit der notwendigen Forschung, Untersuchung, Entwicklung und Erprobung beauftragen.
Projektträger:
Mit dem Management der externen Forschungsprojekte hat das BMEL Projektträger beauftragt. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung ist Projektträger für
- das Programm zur Innovationsförderung,
- das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL),
- die Eiweißpflanzenstrategie,
- das Bundesprogramm Nutztierhaltung (BUNTH),
- die Ackerbaustrategie 2035,
- das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus),
- das Förderprogramm Internationale Forschungskooperation zu Welternährung und
- Vorhaben zur Deckung des wissenschaftlichen Entscheidungshilfebedarfs,
Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) ist Projektträger des BMEL für die Umsetzung des Förderprogramms "Nachhaltige Erneuerbare Ressourcen", das vorrangig auf die Weiterentwicklung einer nachhaltigen Bioökonomie abzielt. Für das BMEL und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) ist die FNR ebenfalls Projektträger des Waldklimafonds, der Forschungsthemen zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung unterstützt. Sie betreut die „Richtlinie für Zuwendungen zu einem klimaangepassten Waldmanagement“ des BMEL und koordiniert Vorhaben zur innovativen Holzverwendung im Sinne der Charta für Holz 2.0 des BMEL. Daneben setzt sie im Auftrag des BMEL Maßnahmen zu Moorbodenschutz, Torfminderung und zur Emissionsminderung bei der Vergärung von Wirtschaftsdüngern um.