Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union: Horizont Europa (2021-2027)

„Horizont Europa“ ist das laufende Rahmenprogramm der Europäischen Union (EU) für Forschung und Innovation. Horizont Europa ist nunmehr das 9. Rahmenprogramm der EU und ersetzte am 1. Januar 2021 das Vorgängerprogramm „Horizont 2020“ (2013–2020). Die Laufzeit des Rahmenprogramms beträgt erneut sieben Jahre. Als Förderprogramm zielt es darauf ab, EU-weit eine wissens- und innovationsgestützte Gesellschaft zu fördern, zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen sowie gleichzeitig eine wettbewerbsfähige Wirtschaft aufzubauen.

Die Europäische Kommission sieht als Gesamtbudget rund 95,5 Milliarden Euro für Horizont Europa vor. Damit sollen Forschung und Entwicklung von der Idee bis zur Markteinführung unterstützt werden. Stärker im Fokus als bisher sind auch Forschungs- und Innovationsmaßnahmen, welche zu einer zunehmend Evidenz-basierten Politik in Europa führen. 

Das Rahmenprogramm ist in drei Säulen gegliedert:

  • Säule I Wissenschaftsexzellenz
  • Säule II Globale Herausforderungen und industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas
  • Säule III Innovatives Europa.

Die thematischen Fördermöglichkeiten befinden sich vor allem in Säule II „Globale Herausforderungen und industrielle Wettbewerbsfähigkeit“. Die Säule gliedert sich in sechs thematische Gruppen (Cluster). Die fachlichen Belange des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sind in Cluster 6 verortet: „Lebensmittel, Bioökonomie, natürliche Ressourcen, Landwirtschaft und Umwelt“.

Ein Budget von etwa 9 Milliarden Euro ist für Cluster 6 über die Laufzeit von Horizont Europa vorgesehen. Die thematischen Förderausschreibungen finden im Rahmen von jährlichen Aufrufen statt und zielen auf internationale Verbünde ab (mindestens drei Partner aus drei EU-Mitgliedstaaten). Förderberechtigt sind nicht nur Forschungsakteure aus den Mitgliedstaaten und teilweise darüber hinaus, sondern auch Unternehmen, Verbände, Behörden, Nichtregierungsorganisationen usw. Im Mittelpunkt der Förderung steht der Wunsch der Kommission nach Lösungsansätzen für dringende Herausforderungen. Die reine Wissensgenerierung ist seltener Gegenstand der Förderung.

Die breite Ausrichtung der ausgeschriebenen Themen bietet der deutschen Agrar- und Ernährungswissenschaft gemeinsam mit ihren europäischen und internationalen Partnern die Möglichkeit, Lösungen für die großen Herausforderungen wie zum Beispiel zur Anpassung der landwirtschaftlichen Produktion an den Klimawandel und zur Sicherung der Welternährung zu entwickeln.

Bei allen Fragen sowohl zu den Inhalten von Cluster 6 als auch zu den Teilnahmebedingungen wenden Sie sich bitte an die Nationale Kontaktstelle Bioökonomie und Umwelt.

Für das BMEL begleitet in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) das Referat 325 zu EU-Forschungsangelegenheiten die Programmierung der Arbeitsprogramme zu Cluster 6.

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