Wissenschaftlicher Beirat für Düngungsfragen
Der Wissenschaftliche Beirat für Düngungsfragen (WBD) ist ein interdisziplinär besetztes Gremium, welches das Ministerium durch gutachterliche Stellungnahmen zu allen Fragen der Düngung berät. Seine Mitglieder werden durch das Bundesministerium auf Grundlage des Düngegesetzes und der Düngungsbeiratsverordnung berufen. Der WBD arbeitet auf ehrenamtlicher Basis und ist in seiner Tätigkeit unabhängig.
Der Beirat wird in seiner Arbeit durch eine Geschäftsstelle unterstützt. Mit der Geschäftsführung ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) BLE beauftragt.
Zu den Aufgaben des Beirats gehört insbesondere die Erarbeitung
- von Stellungnahmen zu düngerechtlichen Regelungsvorhaben auf nationaler und europäischer Ebene,
- von Empfehlungen zur Zulassung von neuen Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen, Kultursubstraten oder Pflanzenhilfsmitteln, wobei die agronomische Wirksamkeit, die Umweltverträglichkeit und der Verbraucherschutz besondere Berücksichtigung erfahren,
- von Standpunkten zu speziellen Fragen der Düngung,
- von Vorschlägen für geeignete Maßnahmen und Instrumente für eine effiziente und umweltverträgliche Düngung.
Aktuelles
Nächste Termine:
Sitzung: 08./09.10.2025
Sitzung: 18./19.02.2026
Veröffentlichungen
Der WBD veröffentlicht seine Standpunkte und Stellungnahmen in der Regel in deutscher Sprache. Ausgewählte Stellungnahmen sind auch englischsprachig veröffentlicht.
- Standpunkt des Wissenschaftlichen Beirats für Düngungsfragen Biokohle in der Pflanzenproduktion – Nutzen, Grenzen und Zielkonflikte, August 2023
- Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirats für Düngungsfragen zur Ackerbaustrategie 2035 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, Oktober 2020
- Standpunkt:
"Recyclingphosphate in der Düngung – Nutzen und Grenzen" verabschiedet im Umlaufverfahren im Februar 2020 - Standpunkt:
"Anwendung von organischen Düngern und organischen Reststoffen in der Landwirtschaft" verabschiedet auf der 153. Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats für Düngungsfragen am 7.10.2015; auch englischsprachig verfügbar: Application of Organic Fertilisers and Organic Residual Materials in Agriculture - Standpunkt:
"Uran - Gesundheits- und Umweltrisiken durch den Einsatz von Phosphor (P)-Düngern in der Landwirtschaft" verabschiedet auf der 149. Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats für Düngungsfragen am 1.10.2013; auch englischsprachig verfügbar: Uranium – Health and environmental risks from the use of phosphate (P) fertilisers in agriculture - Standpunkt:
"Nachhaltiger Umgang mit der begrenzten Ressource Phosphor durch Recycling und Erhöhung der P-Effizienz der Düngung" verabschiedet auf der 143. Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats für Düngungsfragen; überreicht am 4. April 2011 - Standpunkt:
"Neue Schadstoffregelungen für Düngemittel, Bodenhilfsstoffe, Kultursubstrate und Pflanzenhilfsmittel" verabschiedet auf der 142. Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats für Düngungsfragen; überreicht am 21. Februar 2011, Anlage - Standpunkt:
"Zur Minderung der Stickstoff-Überschüsse in der Landwirtschaft durch Verbesserung der Stickstoff-Effizienz der Düngung" verabschiedet auf der 140. Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats für Düngungsfragen am 29. September 2009
Ansprechpartner
Im BMEL ist das Referat Pflanzenbau, Grünland (711) für die Angelegenheiten des WBD zuständig. Alle Anfragen hinsichtlich düngerechtlicher Vorgaben sind an dieses Referat zu adressieren, insbesondere Fragen zum Inverkehrbringen neuer Düngemittel.
Kontakt: mailto:711@bmel.bund.de
Die Geschäftsführung des WBD liegt bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Referat 324, Deichmanns Aue 29, 53179 Bonn.
Dr. Kristian Näschen
Telefon: 02 28/ 68 45 3129
Fax: 030/1810 6845 3106
E-Mail: wb-duengung@ble.de
Mitglieder und ständige Gäste
Dem WBD gehören zehn Wissenschaftler an, die in den Bereichen der Pflanzenernährung, der Düngemittelanalytik, der Bodenkunde, des Pflanzenbaues, des ökologischen Landbaus, der Human- und Ökotoxikologie sowie der Seuchenhygiene ausgewiesen sind. Mehr Informationen
Geschichte
Im Jahr 1952 wurde der Beirat erstmals als "Wissenschaftlicher Ausschuss für Düngungsfragen" vom damaligen Bundeslandwirtschaftsminister Prof. Dr. Dr. h.c. Wilhelm Niklas berufen. Während in den ersten Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg die Wirksamkeit von Düngemitteln für die Steigerung der Erträge und damit die Ernährungssicherheit im Vordergrund stand, sind heute der Einfluss von Düngemitteln auf die Umwelt sowie der Verbraucherschutz als weitere Schwerpunkte der Arbeit des WBD hinzugekommen.
Vorsitzende
- 1952 bis 1959: Prof. Dr. Karl Scharrer, Gießen
- bis 1981: Prof. H. Kick, Bonn (Beginn nicht bekannt)
- 1981 bis 1993: Prof. Dr. Arnold Fink, Kiel
- 1993 bis 2004: Prof. Dr. Dr. h.c. Wilfried Werner, Bonn
- 2004 bis 2008: Dr. Reinhold Gutser, Freising
- 2008 bis 2013: Prof. Dr. Walter J. Horst, Hannover
- 2013 bis 2023: Prof. Dr. Franz Wiesler, Speyer
- seit Oktober 2023: Prof. Dr. Falko Holz, Bernburg