Politischer Erntedank 2018: Ministerin Klöckner verleiht Professor-Niklas-Medaillen
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat am 10. Oktober 2018 im Rahmen des Politischen Erntedanks des BMEL die renommierten Professor-Niklas-Medaillen verliehen. Sie verband dies mit einer agrarpolitischen Grundsatzrede zur Zukunft der Landwirtschaft. In dieser Berliner Rede benannte sie sieben Aktionsfelder für die Landwirtschaftspolitik und umriss ihr Leitbild für eine zukunftsfähige Agrarpolitik.
Höchste Auszeichnung der Bundesministerin
Zum Politischen Erntedank verleiht die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft traditionell die Professor-Niklas-Medaille. Es ist die höchste Auszeichnung, die die Ministerin für herausragendes Engagement für Landwirtschaft und Ernährung vergeben kann.
In diesem Jahr ging die höchste BMEL-Auszeichnung in Gold an Carl-Albrecht Bartmer, Landwirt und ehemaliger Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG). Carl-Albrecht Bartmer war zwölf Jahre Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft. In dieser Zeit hat er sich für eine moderne und verantwortungsvolle Landwirtschaft eingesetzt. Bartmer entwickelte unter seiner Präsidentschaft bei der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft die zehn Thesen zur Landwirtschaft 2030. Darin mahnt er einen nachhaltigen Umgang an mit den wertvollen Ressourcen wie Boden und Wasser. Er hat wegweisende Visionen für die Diskussion um die Zukunft der Landwirtschaft entwickelt. Dabei hat er stets den Dialog zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft gefördert.
Die Auszeichnung in Silber überreichte Klöckner an Jutta Zeisset, Unternehmerin und Social Media-Beraterin. Jutta Zeisset hat die Kommunikation aus der Landwirtschaft heraus und für die Landwirtschaft auf neue Füße gestellt. Sie ist eine der wichtigsten Stimmen der Landwirtschaft im Social Web. Die Landfrau und Unternehmerin ist mit Fach- und Sachlichkeit, mit Empathie und einer außergewöhnlichen Vermittlungsgabe unterwegs auf allen Social-Media-Kanälen. Ihr Motto: Transparenz schafft Vertrauen. Das geht, indem Landwirte zeigen, wie sie ihre Arbeit machen. Sie trainiert Landwirte in vernetzter und digitaler Kommunikation. Zudem betreibt Jutta Zeisset mit ihren 30 Mitarbeitern einen Hofladen mit Café.
Ebenfalls in Silber ausgezeichnet wurde Prof. Dr. Hartwig de Haen, Professor für Agrarökonomie und ehemaliger Beigeordneter Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in Rom. Prof. De Haen engagiert sich seit Jahrzehnten im Kampf gegen Armut und Hunger weltweit. Er lehrte an der Universität Göttingen als Professor für Agrarökonomie und war von 1990 bis 2005 als Beigeordneter Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in Rom tätig. Es war ihm ein Anliegen die Agrarpolitik von Industrienationen und Entwicklungs- und Schwellenländern kritisch zu hinterfragen.
Porträts der Preisträger 2018
Hintergrund
Die Verleihung der Professor-Niklas-Medaille wurde mit Stiftungserlass vom 08.03.1978 ins Leben gerufen. Die Medaille in Gold ist für Minister oder Staatssekretäre beim Bund und bei den Ländern, Menschen in herausgehobener parlamentarischer Funktion oder an der Spitze von bedeutenden Verbänden und Organisationen vorgesehen. Landwirte, Wissenschaftler, Publizisten, Verbandsvertreter oder Politiker können die silberne Medaille erhalten.
Der Namensgeber, Wilhelm Niklas, war der Landwirtschaft eng verbunden und prägte sie, beginnend in Bayern, in den Nachkriegsjahren in Deutschland maßgeblich.
- Von 1945 bis 1947 war er Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung und Landwirtschaft und Forsten.
- In den folgenden zwei Jahren war er dann Stellvertretender Direktor der Verwaltung für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Vereinigten Wirtschaftsgebietes.
- Als erster Landwirtschaftsministers der jungen Bundesrepublik Deutschland trat er von 1949 bis 1953 für landwirtschaftliche Belange ein.