Politischer Erntedank 2020: Ministerin Klöckner verleiht Professor-Niklas-Medaillen
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat am 6. Oktober 2020 beim Politischen Erntedank des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die renommierten Prof. Niklas-Medaillen verliehen. Klöckner verband dies mit einer agrarpolitischen Grundsatzrede.
Die Übergabe der Prof. Niklas-Medaillen fand in diesem Jahr mit Blick auf die Hygienevorschriften im kleinen Rahmen mit den Preisträgern statt und wurde im Livestream auf die Website des BMEL übertragen.
Höchste Auszeichnung der Bundesministerin
Zum Politischen Erntedank verleiht die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft traditionell die Prof. Niklas-Medaille in Gold Es ist die höchste Auszeichnung, die die Ministerin für besondere Verdienste und herausragendes Engagement im Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums vergibt.
Ich merke, dieses Jahr ist - bei aller Belastung - eine große Chance, die wir so lange nicht mehr hatten. Wir müssen sie nutzen. Es ist die Chance, Landwirtschaft und Verbraucher wieder in Einklang zu bringen. Damit sie wieder in die gleiche Richtung blicken. Dass Verbraucher erkennen: Geht es unseren heimischen Landwirten gut, geht es auch uns Konsumenten gut.
Bundesministerin Klöckner in ihrer Grundsatzede
In diesem Jahr wurden vier Persönlichkeiten ausgezeichnet:
So ging eine Medaille an Prof. Dr. Dr. Jörg Hartung, der sich als anerkannter und engagierter Wissenschaftler über mehrere Jahrzehnte für mehr Tierschutz bei Nutztieren eingesetzt hat. Neben vielen anderen Funktionen, etwa als Mitglied in Bundesausschüssen und wissenschaftlichen Beiräten, und vielfältigen Forschungsvorhaben sowie zahlreichen Auszeichnungen war er 26 Jahre lang ehrenamtliches Mitglied in der Tierschutzkommission des BMEL, davon 20 Jahre als deren Vorsitzender.
Außerdem mit der Prof. Niklas-Medaille ausgezeichnet wurde Stefanie Peters. Die studierte Biochemikerin und Landwirtin zeigt, wie engagierte Landwirtinnen und Landwirte in ihrer Region den ländlichen Raum mit seinen wichtigen Infrastrukturen stärken können. Ihr besonderes Engagement gilt zudem einer nachhaltigen und biologisch vielfältigen und bienenfreundlichen Landwirtschaft.
Gabriele Mörixmann wurde ausgezeichnet für ein völlig neues Stallkonzept, dass sie 2012 für die Haltung von Schweinen entwickelte. Dieses Konzept ermöglicht den Tieren mehr Platz und verschiedenen Aktivitätsbereiche. Ein besonders wichtiges Anliegen ist der studierten Landwirtin dabei die Transparenz der eigenen Arbeit. Sie setzt sich für mehr Akzeptanz und Wertschätzung der Landwirtschaft ein.
Prof. Dr. Dr. Johann Georg Goldammer wurde für seine hervorragenden Verdienste um den Wald ausgezeichnet. Als Leiter der Arbeitsgruppe Feuerökologie und des Global Monitoring Center (GFMC) am Max-Planck-Institut für Chemie und der Universität Freiburg befasst er sich mit natürlichen sowie von Menschen verursachten Vegetationsbränden und ihren Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft. Durch seine jahrzehntelange Tätigkeit in vielfältigen Forschungsvorhaben und internationalen Projekten zur Brandprävention und Brandbekämpfung setzt er sich als anerkannter Wissenschaftler für den Schutz der Wälder ein.
Video-Portraits der Preisträger 2020
Hintergrund
Die Verleihung der Prof. Niklas-Medaille wurde mit Stiftungserlass vom 08.03.1978 ins Leben gerufen. Sie wird an Personen verliehen, die sich in hervorragender Weise um die Ernährungs-, Land- und Forstwirtschaft oder das Wohl der in diesen Bereichen tätigen Menschen verdient gemacht haben. Der Namensgeber, Wilhelm Niklas, war der Landwirtschaft eng verbunden und prägte sie, beginnend in Bayern, in den Nachkriegsjahren in Deutschland maßgeblich.
- Von 1945 bis 1947 war er Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung und Landwirtschaft und Forsten.
- In den folgenden zwei Jahren war er dann Stellvertretender Direktor der Verwaltung für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Vereinigten Wirtschaftsgebietes.
- Als erster Landwirtschaftsministers der jungen Bundesrepublik Deutschland trat er von 1949 bis 1953 für landwirtschaftliche Belange ein.