Geoinformation & Fernerkundung

Wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft vom jeweiligen Standort des Wirtschaftens abhängig. Aus der Kombination der verschiedenen, natürlichen Standortfaktoren Klima, Boden und Relief ergibt sich für jeden Standort ein individuelles Portfolio aus Ertragspotenzialen.

Elektronische Daten zu solchen Standortfaktoren, sogenannte Geodaten, finden längst einen breiten Einsatz in der landwirtschaftlichen Praxis, wie zum Beispiel im Bereich der Präzisionslandwirtschaft.

Aber nicht nur dort spielen Geoinformationen eine wichtige Rolle, auch die Wissenschaft im Agrar-, Umwelt- oder Meeresbereich greift bei ihren Untersuchungen immer häufiger auf Geoinformationstechnologien und –dienste zur Erkenntnisgewinnung und –absicherung zurück.

Geodatenerfassung

Neben in-situ Daten, die direkt am Boden, in der Luft oder im Gewässer mithilfe stationär angebrachter Sensoren aufgezeichnet werden, spielen zunehmend auch solche Daten eine wichtige Rolle, die basierend auf Satelliten- bzw. Luftbildern über Fernerkundungsmethoden flächendeckend ermittelt werden können. Mithilfe von Sensoren zur Aufnahme bestimmter Bandbreiten des elektromagnetischen Spektrums, kann das spezifische Rückstrahlverhalten der Erdoberfläche auf dem Bildmaterial festgehalten und daraus die gewünschten Parameter von zu analysierenden Objekten abgeleitet werden. Von besonderem Interesse sind dabei in der landwirtschaftlichen Praxis Parameter zum Zustand von Pflanzenbeständen (z. B. Nährstoffversorgung, Schädlingsbefall oder Vitalität) sowie von Böden (z. B. Feuchte, Temperatur oder Erosionsvorgänge).

Geodatenverwaltung und -politik

Der Austausch von Geodaten und deren mehrfache Verwendung gelingt durch eine genaue Beschreibung der Geodaten mittels sogenannter Metadaten. Über online-basierte Dienste-Strukturen können diese Metadaten dazu verwendet werden, Geodaten in Online-Katalogen zu suchen und bei Interesse zu erwerben. Unter dem Begriff INSPIRE (INfrastructure for SPatial InfoRmation in Europe) regelt die EU Richtlinie 2007/2/EG vom 14. März 2007, national umgesetzt durch das Geodatenzugangsgesetz vom 10. Februar 2009 (BGBl. I S. 278), zuletzt geändert durch Art. 1G vom 07.11.2012, verschiedene Rahmenbedingungen für einen solchen grenzübergreifenden, Internet-basierten Zugriff auf Metadaten sowie Geodaten und -dienste innerhalb der EU. Ziel ist eine technologisch standardisierte, europäische Geodateninfrastruktur (GDI). In Deutschland ist die durch das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) betriebene GDI-DE der zentrale Knotenpunkt für alle Geodaten-haltenden Stellen.

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GDI-BMEL

Das Geoportal GDI-BMEL wird durch das in der BLE angesiedelte "Fachzentrum für Geoinformation und Fernerkundung für den Geschäftsbereich des BMEL" betrieben. Das BMEL stellt in diesem Zusammenhang über das Geoportal GDI-BMEL einen zentralen GDI-Knoten für die Einrichtungen des BMEL-Geschäftsbereiches zur Verfügung. Über den Geodatenkatalog der GDI-BMEL werden die Metadaten des BMEL-Geschäftsbereich an den Geodatenkatalog der GDI-DE weitergeleitet. Auf diese Weise ist die nationale Umsetzung der EU-INSPIRE-Richtlinie für das BMEL sichergestellt. Über den Geodatenviewer werden verschiedene Geodaten aus dem Geschäftsbereich des BMEL über voreingestellte Kartendienste bereitgestellt.

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