Textversion der Folge 5 – Nachhaltig gut: klimafreundlich einkaufen und kochen von SPITZ DIE LÖFFEL! Der neue IN FORM Podcast für eine gesunde Ernährung

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Intro
SPITZ DIE LÖFFEL! Der IN FORM Podcast für eine gesunde Ernährung. Hier erfahren Sie alles über einen ausgewogenen Lebensstil: von aktuellen Trends und Themen bis hin zu vielen Ideen für einen gesünderen Alltag. Ein Podcast von IN FORM - Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung, gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Moderation: Diplom-Ernährungswissenschaftlerin Dr. Ann-Kristin Dorn.

00:00:32:23 - 00:00:58:14
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Herzlich Willkommen zu einer weiteren Folge von SPITZ DIE LÖFFEL!, dem IN FORM Podcast, bei dem es um Wissen rund um eine gesunde und ausgewogene Ernährung geht, das Expertinnen hier exklusiv mit Ihnen teilen. Hier spricht Ihre Moderatorin Ann-Kristin Dorn und es ist schön, dass Sie wieder dabei sind. In dieser Folge wollen wir die Frage beantworten, wie das Klima mithilfe einer nachhaltigen Ernährung geschützt werden kann.

00:00:58:22 - 00:01:23:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Denn in Deutschland ist die Ernährung für ein Fünftel aller klimaschädlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Und wir wünschen uns, dass das mit vereinten Kräften weniger wird. Mit unserem Gast spreche ich heute unter anderem darüber, was wir tun können, um das zu ändern. Also: Welche Lebensmittel produzieren besonders viele klimaschädliche Treibhausgase und welche leckeren und gesunden Alternativen gibt es dafür?

00:01:23:00 - 00:01:49:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Zusätzlich klären wir, wie man seinen Protein-Bedarf pflanzlich decken kann und worauf man generell beim Einkauf von Lebensmitteln achten sollte, um einen klimafreundlichen Einkaufskorb zu haben. Zum Schluss dieser Folge fasse ich Ihnen die wichtigsten Inhalte wieder zusammen, damit Sie im Alltag schnell und einfach darauf zurückgreifen können. Unser heutiger Gast ist uns wieder digital zugeschaltet und sie heißt Professor Dr. Melanie Speck.

00:01:49:00 - 00:02:16:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Sie ist eine Nachhaltigkeitsforscherin und beschäftigt sich mit den systemischen Zusammenhängen im Produkt- und Dienstleistungssystem. Und seit September 2021 hat sie die Professur an der Hochschule Osnabrück zu Sozioökonomie in Haushalt und Betrieb inne und leitet ein Forschungsprojekt im Bereich Biodiversität und Nachhaltigkeit in Großküchen. So, nun können Sie wieder Ihre Löffel spitzen und einem Gespräch über eine klimafreundliche und nachhaltige Ernährung lauschen.

00:02:16:00 - 00:02:23:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Liebe Frau Professor Dr. Speck, schön, dass Sie heute im Podcast sind. Ich freue mich schon riesig auf unser Gespräch.

00:02:23:00 - 00:02:38:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Ja, auch ein Hallo von mir - auf der anderen Seite des Mikros sozusagen. Ich freue mich, dass wir gemeinsam über nachhaltige Ernährung und alles drumherum sprechen können und sag natürlich auch Hallo an alle Zuhörer:innen.

00:02:38:00 - 00:03:04:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Ja, prima! Sie haben ja jetzt schon gesagt, worüber wir sprechen wollen, nämlich über eine nachhaltige Ernährung, die das Klima schützen kann und wie auch schon kleine Veränderungen einen wirklich großen Effekt haben können. Bevor wir jetzt aber zu den praktischen Tipps kommen, würde ich gerne erstmal klären, was eine klimafreundliche und nachhaltige Ernährung überhaupt ist. Weil aus Erfahrung weiß ich, dass das ein sehr dehnbarer Begriff geworden ist und jeder so seine eigene kleine Definition zusammengebastelt hat.

00:03:04:00 - 00:03:10:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Und daher: Was ist eine klimafreundliche und nachhaltige Ernährung und wie gelingt sie?

00:03:10:00 - 00:03:37:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Ja, das ist natürlich eine Frage, über die wir jetzt wahrscheinlich schon eine Stunde reden könnten. Aber ich versuche das mal zu konkretisieren. Wenn wir uns zum Beispiel die Empfehlungen der Verbraucherzentralen in Deutschland anschauen, dann weisen die sehr stark hervor, dass man weniger Fleisch und Fleischerzeugnisse essen sollte. Das wäre hier an dieser Stelle erstmal auch der wichtigste Faktor.

00:03:37:00 - 00:04:20:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Damit erzeuge ich natürlich eine gewisse Klimafreundlichkeit. Zweiter Punkt: Reduktion beziehungsweise Veränderung von Essroutinen mit Milch und Milchprodukten. Da sind wir ein bisschen in einer anderen Lage. Wir werden das ja später noch mal konkretisieren. Das ist aber so zweiter Platz in dem Bereich. Ich sage das auch extra mal so konkret mit einer Rangfolge, weil das häufig so ausgelegt wird. Denn dann folgen häufig eher etwas unklare Definitionen in Bezug auf Saisonalität, regionale Lebensmittel einkaufen, Bio-Lebensmittel einkaufen, wenig Verpackungen berücksichtigen et cetera.

00:04:21:00 - 00:04:53:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Und wenn ich es jetzt noch mal kurz zusammenfassen sollte, dann würde ich wirklich sagen, klimafreundliche Ernährung berücksichtigt vorrangig erst mal die tierischen Produkte unseres Warenkorbs. Also das, was ich immer so im Einkaufswagen vor mir sehe und dann darüber hinaus natürlich noch Anbau- beziehungsweise Haltungsformen und auch natürlich Regionalität und Saisonalität. Das wollen wir nicht ganz ausschließen. Und auch Verpackungen, aber grundsätzlich das Allerwichtigste:

00:04:53:00 - 00:04:59:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Klimafreundlich bedeutet Pflanzenfreundlichkeit.

00:04:59:00 - 00:05:00:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Okay.

00:05:00:00 - 00:05:24:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Das ist ja deutlich und dann auch schon fast eine Empfehlung geworden. Sehr gut, da möchte ich mal direkt meine Master-Frage fragen, denn die habe ich seit knapp drei Jahren und niemand konnte sie mir beantworten. Und zwar möchte ich sie gerne in folgendes Szenario mit reinnehmen: Die kleine Ann-Kristin geht im Supermarkt einkaufen und es gibt Tomaten in Pappe verpackt und noch schön Plastikfolie drumherum.

00:05:24:00 - 00:05:34:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Aus Deutschland, also was halbwegs regionales. Und es gibt da welche aus Spanien, die sind gar nicht verpackt. Welche soll die kleine Ann-Kristin wählen?

00:05:34:00 - 00:06:11:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Schönes Beispiel! Also: In dieser Frage sind ja ehrlich gesagt ganz, ganz viele Fragestellungen, die sich rund um nachhaltige Ernährung und Klimafreundlichkeit drehen. Und zwar erstmal die Frage - erst mal begrüßenswert: Ein klimafreundliches Lebensmittel. Die Tomate hat erst mal einen kleinen CO2 Fußabdruck im Verhältnis zu zum Beispiel tierischen Produkten. Das heißt also, die kleine Ann-Kristin hat sich ja schon mal eher für eine Produktgruppe entschieden, die wissenschaftlich gesehen als klimafreundlich sinnvoll betrachtet werden kann.

00:06:11:00 - 00:06:39:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Jetzt müsste man sich als nächstes die Frage stellen - nicht nur man, sondern die kleine Ann-Kristin: Was ist denn eigentlich gerade für eine Jahreszeit? Hat die Tomate überhaupt gerade eine Saison hier in Deutschland oder nicht? Das wäre vermeintlich erst mal die richtige Frage. So ganz richtig ist die aber nicht, denn die erste Frage, die sich stellen sollte, ist: War die eine Tomate, eine Bio-Tomate?

00:06:39:00 - 00:06:41:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Das war eine Bio-Tomate.

00:06:41:00 - 00:07:22:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Es war eine Bio-Tomate. Und da sehen wir dann an dieser Stelle, dass die Bio-Tomate... - weil nun mal häufig an vielen Stellen darüber gesprochen wird, wo kommt der CO2 Fußabdruck von Lebensmitteln her? Der kommt immer aus der Urproduktion, das heißt also aus dem Anbau in der Regel. Und bei den Tomaten ist es jetzt so, da kann ich jetzt relativ klar sagen, da gibt es nicht den ganz eindeutigen Bio-Faktor. Also die Entscheidung für oder gegen Bio ist rein auf der ökobilanziellen Ebene. Also das, was der CO2-Ausstoß am Ende sagt, ist nicht so ein großer Unterschied, gerade weil wir sowieso schon ein ressourcenleichtes Produkt vor uns haben.

00:07:22:00 - 00:07:58:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Aber was nicht ganz unwichtig ist, ist ob die Tomate im Freiland oder im Gewächshaus, also im beheizten Gewächshaus oder Folientunnel versus Freiland sozusagen, angebaut worden ist, denn da kann sie zum Teil doch durchaus einen großen CO2-Rucksack mit sich bringen. Und wenn wir das jetzt mal so auf Monate beziehen, denn wir waren ja irgendwo im Jahr, wo wir diese Entscheidung getroffen haben, so könnte man durchaus berücksichtigen, dass die regionale Tomate vorteilhaft sein kann, wenn sie denn aus dem Freiland stammt.

00:07:58:00 - 00:08:25:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Und diese Transportdistanz: Also das heißt, ob jetzt in Spanien oder in Deutschland, da sehen wir ganz häufig, dass die wirklich nur einen ganz, ganz kleinen Teil - also ich sage mal, wenn ich das benennen sollte, wahrscheinlich im Schnitt nur 5% der ganzen Ökobilanz, also dem ganzen Rucksack, den die Tomate bis zum Supermarkt mit sich trägt, ausmacht. Und deswegen muss man hier ganz klar sagen, es ist fast egal, ob die Tomate aus Spanien kommt oder aus den Niederlanden, oder aus Deutschland.

00:08:25:00 - 00:08:53:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Manchmal sind die Niederlande ja auch näher, denn die Logistik ist häufig so, also jetzt aus CO2-Sicht so effizient gestaltet, dass es keinen Unterschied macht oder nur einen ganz geringen. Und das der viel größere Faktor hier darin liegt, ob es eine Freiland-Tomate ist oder nicht. Da dann häufig - das wäre jetzt mein, wie soll ich sagen, mein Bauchgefühl -

00:08:53:00 - 00:09:24:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
eine Bio-Tomate, wenn sie denn dann im Supermarkt liegt, durchaus dann auch noch mal so andere Punkte mit sich bringt, wie zum Beispiel, dass hier keine Fungizide, Herbizide Insektizide eingesetzt worden sind. Würde ich jetzt, wenn ich jetzt diejenige wäre, die die Kleine Ann-Kristin berät, sich dafür entscheiden lassen, sich eher für die Bio-Tomate zu entscheiden und würde es auch gar nicht von dieser Plastikverpackung abhängig machen.

00:09:24:00 - 00:09:58:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Denn auch die Plastikverpackung als auch die Papierverpackung sind am Ende in der einzelnen Produkt-Phase wieder kein Hindernis sich für oder gegen etwas zu entscheiden. Natürlich ist Papier vom Verhältnis her und auch vom Prozess natürlich das bessere Produkt. Deswegen wäre es natürlich am besten gewesen, wenn die Bio-Tomate in einer Papierverpackung gewesen wäre. Aber am Ende entscheidet bei solcher Entscheidungsfindung häufig - oder fast durchgängig - erst mal die Urproduktion über den CO2-Fußabdruck.

00:09:58:00 - 00:10:18:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Das sind ganz schön viele Dimensionen, die in so einer Entscheidung drinstecken. Ist ganz schön schwierig für die kleine Ann-Kristin da eine Entscheidung zu treffen. Also ich versuch's nochmal zusammenzufassen. Wir haben also einmal, wo es herkommt: In der EU ist gar nicht so wichtig, weil der Transportweg nicht soviel ausmacht. Und es ist wichtig, welche Saison es ist.

00:10:18:00 - 00:10:23:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Dass es biologisch ist, ist gut. Und helfen Sie mir noch mal: Was war noch ein wichtiger Punkt?

00:10:23:00 - 00:10:46:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Das wichtigste ist der Anbau, also ist die ist die Tomate wirklich einfach im Freiland gewachsen und musste gar nicht weiter Energie über ihren Wachstumsprozess bekommen, also künstlich sozusagen dazu bekommen? Oder musste sie in einen Folientunnel beziehungsweise auch in ein beheiztes Gewächshaus. Das ist eigentlich, sage ich jetzt mal, der "worst case".

00:10:46:00 - 00:11:08:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Jetzt mal in Anführungsstrichen, weil es ist wie gesagt immer noch besser ein Gemüseprodukt zu konsumieren als ein tierisches Produkt. Aber grundsätzlich, wenn ich das in den Kontext setze, ist das so. Und dann aber noch mal mein Hinweis: Auch Produkte aus Übersee sind nicht von der Transportdistanz beziehungsweise von den CO2-Äquivalenten für den Transport die schlechteren.

00:11:08:00 - 00:11:42:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Denn gerade wenn ich mir die großen Ozeandampfer anschaue - wenn sie nicht im Suez-Kanal steckenbleiben - dann muss man an der Stelle sagen: Es gibt dieses Beispiel mit dem Apfel. Wir haben hier so eine Beispielrechnung, ob ein Apfel einen höheren CO2-Fußabdruck hat, wenn er hier in Deutschland gelagert wurde oder wenn er mit dem Schiff von Australien oder Neuseeland hier hin verschifft worden ist.

00:11:42:00 - 00:12:22:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Und der Punkt an dieser Stelle ist, dass die Äpfel in einem sauerstoffreduzierten Lager liegen und dieses sauerstoffreduzierte Lager relativ viel Energie kostet. Zum Beispiel von April ungefähr bis, ich sage mal zur Erntezeit der Äpfel hier in Deutschland. Also wir sind ja da irgendwo Ende August, September, je nachdem, wie viel Sonne so geschienen hat und wann die Zeiten dann so realisiert werden konnten. Dann kann es durchaus besser sein, die neuseeländischen Äpfel zu nutzen, da diese sehr effizient um die halbe Welt gefahren wurde, aber dann hier eben verspeist werden kann.

00:12:22:00 - 00:13:00:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Auf der anderen Seite muss man hier an dieser Stelle ganz klar sagen: Suffizienz ist eigentlich dann hier an dieser Stelle der Punkt, der greift. Suffizienz ist ja eine Strategie der nachhaltigen Entwicklung. Die dann auch noch mal Konsument:innen unterstützt bei der Frage: Brauche ich das eigentlich wirklich? Ja, und dann ist die Frage: Habe ich nicht genau von April bis August auch sehr viele andere Produkte, die sehr gut in Zentraleuropa und gerade auch in Deutschland angebaut werden können, wie jetzt klassischerweise Himbeeren oder Erdbeeren, die dann nicht den Genuss dem Verzehr von Äpfeln vielleicht auch obsolet machen.

00:13:00:00 - 00:13:02:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Genau in dieser Zeit.

00:13:02:00 - 00:13:19:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Jetzt haben Sie gerade schon gesagt, diese Produkte, die von woanders herkommen, also die nicht in Europa hergestellt werden. Mir fällt da gerade so was ein wie Ananas, Avocado, Mango - so ein bisschen exotischere Früchte. Wie sollte man denn mit denen im Einkaufskorb umgehen?

00:13:19:00 - 00:13:50:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Ich weiß, gerade in den letzten Wochen und Monaten, ist die Avocado auch so ein bisschen in das Licht gerückt und die ja als sehr CO2-intensiv verschrien wurde. Jetzt muss man sich aber doch immer nochmal überlegen: Wie häufig konsumiere ich denn eine Mango, wie häufig konsumiere ich eine Ananas, wie häufig konsumiere ich eine Avocado? Und klar wenn ich jetzt eher mit einer vegetarisch, veganen Ernährungsweise lebe, dann landet die Avocado vielleicht auch häufiger mal auf dem Tisch.

00:13:50:00 - 00:14:15:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Aber jetzt im Speiseplan des Durchschnittsdeutschen muss man einfach ganz klar sagen: Darüber sollte ich mir ehrlich gesagt in den 24 Stunden, die ich so am Tag habe, in meinem Ernährungsverhalten nicht so viele Gedanken machen. Also dann lieber Gedanken darüber machen: Was ist das? Welches Milchprodukte landen bei mir auf dem Tisch? Kann ich da vielleicht für Ersatz sorgen? Und wie viel Fleisch habe ich denn ehrlicherweise auch gerade schon in der Woche konsumiert?

00:14:15:00 - 00:14:48:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Denn da haben wir ja ganz, ganz konkrete Vorgaben, mittlerweile auch durch die Planetary Health Diet. Das ist ja sozusagen die planetare Empfehlung, global gesehen, wie jeder Mensch sich ernähren sollte, idealerweise. Also sei es in Amerika, sei es in Südamerika, sei es in Afrika und hier bei uns. Da haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ja versucht, wirklich einen globalen Schnitt zu entwickeln, der es dann auch ermöglicht, in Richtung nachhaltige Ernährung für alle zu gehen.

00:14:48:00 - 00:15:35:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Und da sieht man ganz klar: Maximal 300 Gramm Fleisch in der Woche. Und diese Empfehlung zieht sich ja auch eigentlich durch und zeigt sich auch, wenn man jetzt nach einem klimafreundlichen Einkaufskorb fragt, wie sieht er dann aus? Also 300 Gramm Fleisch und Fleischerzeugnisse in der Woche, das ist wirklich nicht so richtig viel. Wenn ich mir überlege, so eine Hackfleisch-Packung, die ist meistens eher so 500 Gramm. Und ich sag mal so, die landet vielleicht dann durchaus auch mal häufiger auf dem Tisch. Und dann zu sagen, pro Person 300 Gramm einzuhalten und idealerweise - und das ist auch eine Einschränkung die die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Stelle geben - auch noch eher weiter zu

00:15:35:00 - 00:16:07:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
reduzieren. Und gerade hier in Zentraleuropa eher Richtung 150 Gramm zu gehen, denn diese 300 Gramm stehen da eigentlich drin, weil eine Ernährungsweise ja global realisiert werden konnte. Und wir haben ja relativ viele Bevölkerungsgruppen, die auch über die Selbstschlachtung, also die eigene Schlachtung, sich noch mit tierischen Proteinen versorgen. Und dementsprechend stehen diese 300 Gramm da drin. Wenn man das hier in einer wirklich sehr guten Ernährungssituation realisieren würde, wäre man wahrscheinlich im Schnitt für Zentraleuropa noch ein bisschen weiter runtergegangen.

00:16:07:00 - 00:16:28:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Das muss man ganz klar an dieser Stelle so sagen. Kurzer Fun-Fact, um über die deutsche Ernährung nachzudenken beziehungsweise den Durchschnittsdeutschen: Hier liegen wir ja bei gut über 1,1 Kilogramm die Woche. 300 Gramm sind empfohlen, 1,1 Kilogramm werden verzehrt.

00:16:28:00 - 00:16:45:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Ja, da kann ich auch alle Fleischesser und Fleischesserinnen jetzt noch einmal bekräftigen, da auch noch mal drauf zu achten. Denn es ist nicht nur gut fürs Klima, es ist auch gut für den Körper. Da gibt es ja auch Studien, dass zu viel rotes Fleisch auch nicht so schön für den Darm ist, dass der Cholesterinspiegel stark ansteigt. Das heißt, es ist nicht nur gut fürs Klima, sondern auch gut für den Körper.

00:16:45:00 - 00:16:49:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Es lohnt sich also, den Fleischkonsum zu reduzieren.

00:16:49:00 - 00:17:22:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Und das möchte ich auch noch mal ergänzen. Denn wir sehen es ganz klar, ich würde sagen 90% aller Fälle, dass eine klimafreundliche Ernährung auch immer mit einer sehr, sehr eindeutigen Gesundheitswirkung einhergeht. Und das ist etwas, was mir persönlich auch noch mal wichtiger sein könnte oder auch müsste, je nachdem, wie ich da so eingestellt bin, denn meine eigene Gesundheit liegt mir ja meistens noch ein bisschen mehr am Herzen als die Gesundheit von einer Bevölkerung, eines Landes, was ich vielleicht gar nicht so gut kenne.

00:17:22:00 - 00:17:40:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Aber trotzdem kann man da ganz eindeutig sagen: In dem Moment, wo ich gesundheitsorientierter lebe, bin ich meistens auch in Richtung nachhaltiger. Und wenn ich nachhaltige Empfehlungen oder den nachhaltigen Warenkorb wirklich umsetze, dann ist das zu 90% in der Regel die gesündere Entscheidung.

00:17:40:00 - 00:18:03:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Jetzt hatten sie die Avocado so schön hervorgehoben und ich würde das gerne mal so in Vergleich mit der gleichen Menge Rindfleisch darstellen. Also wenn man sich jetzt eine Avocado in der Hand vorstellt, braucht die ungefähr 200 Liter Wasser, damit die wachsen kann und so ein sehr gleich großes Stück Rindfleisch 2300 Liter. Also das sind 11,5-fach mehr.

00:18:03:00 - 00:18:26:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Ich finde, das kann man sich auch noch mal auf der Zunge zergehen lassen. Selbst wenn man jetzt schon so was Exotisches nimmt, ist es immer noch viel weniger Wasserverbrauch oder auch CO2-Emissionsbildung verglichen mit einem tierischen Produkt. Tierische Produkte werden ja nun ganz gerne konsumiert, insbesondere Fleisch weil da Proteine drin sind. Es gibt aber auch pflanzliche Lebensmittel, die ordentlich Proteine beinhalten und uns auch versorgen können.

00:18:26:00 - 00:18:36:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Das sind zum Beispiel die Hülsenfrüchte. Und Hülsenfrüchte sind so was wie Erbsen, Bohnen, Linsen, Sojabohnen, auch Erdnüsse, Lupine. Welche Rolle spielen die denn in der nachhaltigen Ernährung?

00:18:36:00 - 00:19:05:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Ja, was soll ich sagen, eine zentrale Rolle. Und das Schöne ist: Wenn wir uns die Empfehlungen der Planetary Health Diet in diesem Punkt noch einmal anschauen, dann wird explizit neben Obst und Gemüse die Gruppe Hülsenfrüchte noch mal hervorgehoben. Ja, was sind Hülsenfrüchte eigentlich? Also Erbsen, Kichererbsen, Linsen, also alles das was man häufig in Deutschland in den Eintopf tut, habe ich das Gefühl. Und Bohnen natürlich auch.

00:19:05:00 - 00:19:24:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Und da muss man an dieser Stelle einfach sagen, wir können diese Hülsenfrüchte super in Deutschland anbauen. Und warum werden sie nicht so gerne gegessen? Oder warum sind sie eigentlich verschwunden von unserem klassischen Speiseplan? Denn man muss ganz ehrlich sagen, gerade in dieser Nachkriegsküche - ich will jetzt nicht sagen, dass wir dahin zurück müssen, auf gar keinen Fall.

00:19:24:00 - 00:20:00:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Aber da gab es schon noch viel mehr. Auch Hülsenfrüchte basierte Rezepturen dadurch, dass einfach Fleisch an der Stelle auch noch Mangelware war. Und ja, warum sind Hülsenfrüchte eigentlich verschwunden? Also ich denke, es gibt da unterschiedliche Hypothesen. Zum einen, weil sie natürlich eventuell auch im Darm nicht so viele gute Gefühle machen. Aber da muss man natürlich auch an manchen Stellen sagen, je mehr man dann wieder Hülsenfrüchte verzehrt, desto mehr gewöhnt sich dann ja auch der Darm wieder an diese Art zu essen.

00:20:00:00 - 00:20:39:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Und in der Planetary Health Diet wird explizit darauf verwiesen, dass diese Gruppe von pflanzlichen Eiweißlieferanten hervorzuheben ist und in den Rezepturen auch wieder mehr verankert werden sollte. Und das ist zum Beispiel auch eine Idee, die eigenen Kochpraktiken wirklich mal wieder umzustellen. Das heißt ja gar nicht, dass man nur noch fleischlos kochen soll. Aber so diese Idee, ein Hauptgericht zu zaubern, bei dem nicht Fleisch eine Hauptkomponente ist, sondern eher so eine Beilagenkomponente.

00:20:39:00 - 00:21:09:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Das ist eigentlich das, was auch die Planetary Health Diet dann durchaus unterstützt. Um es nochmal klar klarzustellen: Wir sehen, dass wir vom CO2-Fußabdruck her beim Schwein bei im Schnitt so 8 bis 9 CO2-Äquivalenten sind, also Kilogramm pro Kilogramm Fleisch. Und beim Huhn sind wir so ein bisschen drunter, so bei sechs.

00:21:09:00 - 00:21:33:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Und beim Rindfleisch schon nochmal um einiges drüber, also durchaus auch mal so bei 13, 14, 15 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Kilogramm. Aber man muss hier an dieser Stelle nochmal ganz klar sagen, was wird in Deutschland vor allen Dingen konsumiert? Und das sind aktuell eher Schweinefleisch und das Geflügel hat sehr stark aufgeholt. Und da würde man natürlich sagen - rein CO2-technisch: Ach Mensch, das Geflügel.

00:21:33:00 - 00:21.58:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Dann können wir da einen Fokus drauf setzen. Und das sehe ich zum Beispiel ein bisschen differenzierter. Denn wenn man sich die Wertschöpfungsketten anschaut, gerade wie sie hier in Deutschland organisiert sind, dann ist es so, dass gerade Geflügel und Schwein produziert werden, um auf dem Teller zu landen. Und durchaus bei Rindern beziehungsweise adressiere ich mal vorrangig die Milchkuh... Ob man jetzt ein Rinderfilet in der heutigen Zeit noch essen muss, lasse ich jetzt mal dahingestellt.

00:21:58:00 - 00:22:27:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Aber so eine Milchkuh, die zum einen idealerweise in der Weidehaltung gehalten wird und dann am Ende ihres Lebens, nachdem sie Milch gegeben hat, dann auch noch in Hackfleisch verarbeitet wird... Dann hat diese Kuh einen ganz anderen Lebenszyklus hinter sich als ein Geflügel, was mit einer relativ engen Besatzdichte gehalten worden ist und nach 30 bis 35 Tagen dann geschlachtet worden ist.

00:22:27:00 - 00:22:57:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Das sollte man sich immer vor Augen führen, dass dann die CO2-Bilanz nicht immer nur die einzige Wahrheit spricht, sondern dann auch mal zu berücksichtigen, wie werden die Tiere eigentlich gehalten? Und wenn sie mich jetzt fragen, Frau Dorn: Frau Speck, wie würden Sie sich denn entscheiden, da so an der Fleischtheke? Dann würde ich mich immer eher für ein deutsches Hackfleisch entscheiden, was dann aus Mutterkuh - also meistens kann ich das gar nicht nachvollziehen, aber es ist in der Regel aus Mutterkuh...

00:22:59:00 - 00:23:12:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Dass man zu berücksichtigen versucht, wie ist das Tier denn eigentlich gehalten worden? Und ich zum Beispiel verzichte mittlerweile doch nahezu absolut auf Schwein und Geflügel.

00:23:12:00 - 00:23:20:00
Prof. Dr. Melanie Speck: Aber der Punkt hier an dieser Stelle ist doch ganz klar, dass man dann auch noch mal wieder ein bisschen differenzierter hinschauen sollte, wo denn eigentlich die Dinge herkommen.

00:23:20:00 - 00:23:43:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Also ich gehe da mal mit. Ist auch ein Grund, warum ich tierische Produkte eher meide, warum ich dann auch mehr auf pflanzliche Ernährung setze. Und es gibt etwas, was ich in einem Vortrag letztens gehört habe, was mich wahnsinnig fasziniert hat, wenn wir noch mal auf die Hülsenfrüchte zurückgehen. Wenn ein Bauer, eine Bäuerin etwas anpflanzt, dann wird es meistens ja mit Gülle zum Beispiel auch gedüngt mit viel Stickstoff drin.

00:23:43:00 - 00:24:03:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Und wenn im nächsten Zyklus dann dort Hülsenfrüchte angepflanzt werden, dann können die mit Bakterien in Kombination diesen Stickstoff aus dem Boden wieder rausholen. Das heißt, der landet nicht im Grundwasser. Und aus diesem Grund finde ich das auch noch mal so wichtig. Hülsenfrüchte machen den Boden wieder reiner und die schmecken auch noch. Und da kann man doch nur zugreifen.

00:24:03:00 - 00:24:10:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Also deswegen mein Appell an alle Zuhörer:innen: Das schmeckt und das tut auch noch was Gutes für die für die Umwelt.

00:24:10:00 - 00:24:45:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Genau. Und daran anknüpfend versuchen wir ja auch immer mehr über Rezepturen zu reden und nicht nur über einzelne Lebensmittel. Denn unsere Ernährung, unsere tägliche Entscheidungsfindung basiert ja nicht auf einzelnen Lebensmitteln, sondern die basiert viel eher auf Rezepten, auf gemeinsamen Vorstellungen. Was hat man, was will man abends essen, was will man am Wochenende essen, was will man mit Gästen essen et cetera. Und da doch sich selber mal zu fragen: Warum tue ich denn Dinge und warum lasse ich manche Dinge?

00:24:45:00 - 00:25:23:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Also es gibt sehr viele Einflussfaktoren, die da auch in Richtung nachhaltige Entwicklung beziehungsweise eben nachhaltige Ernährung untersucht worden sind. Und man sieht schon ganz klar dass mit Fleisch, mit Milchprodukten nicht so unbedingt, aber mit Fleisch und Fleischerzeugnissen auch sehr viele emotionale und kulturelle Dinge einhergehen. Also sei es die Assoziation mit Wohlstand, da muss man ganz klar sagen, hat sich das doch mittlerweile in den zentraleuropäischen oder oder westlichen Ländern doch in Richtung "man ist dann in den sehr hohen Einkommensschichten auch eher wieder weniger Fleisch" gewandert.

00:25:23:00 - 00:25:49:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Während wir aber in China natürlich noch ganz klar diese Assoziation sehen. Mit Wohlstand assoziiert man auch Fleisch, dann assoziiert man ganz stark mit den tierischen Produkten Männlichkeit. Das muss man sich ja auch weiterhin vor Augen führen. Die Damen der Schöpfung stehen in der Küche und bereiten dann Fleisch zu, was dann sozusagen auch mit einer Männlichkeit adressiert wird.

00:25:49:00 - 00:26:15:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Und dann gibt es ja auch noch viel weitere Einflussfaktoren. Zum Beispiel in der Großküche haben wir das sehr stark untersucht. Meine Erwartung auch an ein Essen, also ein vegetarisches Essen, muss gerade von der Portionsgröße her wirklich ausreichend sein und das darf nicht nur so eine Mini-Portion sein. Denn dann weiß ich schon ganz genau, ich bin nach zwei Stunden, schon nicht mehr satt, sondern bin dann schon hungrig.

00:26:15:00 - 00:26:40:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Und da habe ich ja sehr viele Erwartungen, die in diesen Entscheidungssituationen, in denen ich dann wirklich akut jeden Tag bin, dann mich doch sehr stark beeinflussen. Und deshalb ist es natürlich an vielen Stellen auch wichtig, da auch mal selber zu reflektieren. Warum entscheide ich mich dann vielleicht für manche Dinge oder warum entscheide ich mich auch für manche Gerichte dann nicht, weil ich sie vielleicht auch manchmal nicht kenne.

00:26:40:00 - 00:27:06:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Das ist ja auch noch mal wieder ein weiterer Faktor. Ich weiß, Currywurst mit Pommes ist immer der Dauerbrenner in der Mensa und im Restaurant vielleicht auch noch. Es ist eigentlich fast egal, was es parallel gibt. Wir haben da die klassischen Abverkaufsraten gerade in den Großküchen von 80% und der Rest verteilt sich dann sozusagen auf die anderen Gerichte, die es an jedem Tag gibt.

00:27:06:00 - 00:27:34:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Da wird man glaube ich, auch nicht gegen ankommen können. Da bin ich jetzt auch vollkommen realistisch, denn das hat ja auch sehr viel mit diesen Erwartungen zu tun. Wenn ich aber leckere, tolle Speisen auch zu Hause mir mal überlege. Und die auch schmackhaft zubereite und vielleicht auch versuche, diesen klassischen fleischigen Geschmack zu erzeugen - sei es zum Beispiel indem ich Dinge auch mal kräftiger anbrate. Und das kann man mit Gemüse genauso gut machen.

00:27:34:00 - 00:28:02:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Da geht es ja schon in Richtung Kulturpraktik. Also wie gehe ich mit etwas um? Wie gehe ich mit den Gemüsesorten um? Wie gehe ich auch mit der Saisonalität um, wenn es da mal wieder mehr Kohle gibt, gerade in den Winter- und Herbstmonaten? Dann ist das ja etwas, wo ich mich vielleicht auch heute wieder in meinen Ernährungsgewohnheiten umstellen muss, denn ich möchte ja eigentlich gerne, dass es schnell geht.

00:28:02:00 - 00:28:28:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Und bei Kohl suggeriert es ja immer eher, dass es nicht die schnellsten Gerichte sind, was überhaupt nicht stimmt, wenn man sie schnell und knackig zubereiten möchte. Aber das hat eben sehr viel mit Kulturtechnik und der Idee, "Was ist denn ein gehaltvolles Essen?" zu tun. Und da komme ich dann mal wieder zurück zu den Hülsenfrüchten: Da helfen die Hülsenfrüchte natürlich, weil sie einfach sehr gute Eiweißlieferanten sind, Ballaststofflieferanten und dementsprechend ja auch lange satt machen.

00:28:28:00 - 00:28:52:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Vielleicht da nochmal ein kleiner Impuls: Warum nicht auch mal eine Feier komplett vegetarisch oder vegan ausrichten, um dann einfach mal zu zeigen: Schmeckt! Probier es doch einfach! Dass man dann auch diesen Status weg hat, das Fleisch zu jeder Feier dazugehört. Es muss nicht immer das Spanferkel sein, das über Feuer gedreht wird. Warum nicht Maiskolben? Ja, das geht auch und macht genauso viel Freude oder noch mehr Freude, wenn man es selber drehen kann.

00:28:52:00 - 00:29:03:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Pflanzliche Lebensmittel müssen natürlich auch so ausgewählt sein, dass sie natürlich eine hohe Nährstoffdichte haben. Das haben sie in der Regel, aber dann auch Kalorien mit sich bringen, denn ich muss ja auch von irgendwas satt werden.

00:29:03:00 - 00:29:14:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Und dann bin ich einfach bei den Hülsenfrüchten! Weil jetzt Obst und Gemüse den ganzen Tag nur zu essen, das befriedigt dann doch die meisten Verbraucher:innen auch nicht so unbedingt.

00:29:14:00 - 00:29:37:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Wir waren jetzt aber auch durch die Hülsenfrüchte auch schon mal so ein bisschen beim Protein gelandet. Und es gibt ja jetzt auch Proteinquellen, die ein bisschen mehr verarbeitet sind. Also sprich Burgerpatties aus Pflanzen. Was halten Sie davon? Wie gut ist das fürs Klima und wo geht die Reise hin?

00:29:37:00 - 00:30:05:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Also Fleischersatzprodukte sind unser klassisches Thema hier an dieser Stelle. Dazu habe ich auch meine Studie mitgebracht: Ulrich et al. 2020, also auch eine relativ frische Quelle würde ich es mal nennen. Die haben mal so klassische Fleischersatzprodukte gegenübergestellt. Also ein Beispiel werden so Plant-Chicken. Also das wäre ja so ein Ersatz für Putenbrust zum Beispiel.

00:30:05:00 - 00:30:36:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Dann haben wir auf der anderen Seite Tofu und dann auch noch mal Mehlwürmer als tierische Alternative, um das auch noch mal mit auf den Weg zu bringen. Denn wir haben ja auch häufig die Diskussion um Insekten. Und dann so einen klassischen vegetarischen Aufschnitt beziehungsweise einen Beyond Burger und eine Rinderfrikadelle. So, und wenn man sich das jetzt noch mal im Einzelnen anschaut, dann sehen wir, die haben das mit Umweltbelastung gemacht.

00:30:36:00 - 00:30:56:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Das ist so eine Bilanzierung, ein System, was aus der Schweiz kommt. Das weicht ein bisschen von der klassischen CO2-Abschätzung ab. Aber am Ende zeigt alles in eine ähnliche Richtung. Also das muss ich jetzt hier an dieser Stelle noch mal sagen: Ich würde als Verbraucherinnen und Verbraucher auch niemals jetzt gerade mich so auf einen Faktor einlassen.

00:30:56:00 - 00:31:21:00
Prof. Dr. Melanie Speck:
Also wenn er sagt, ein Lebensmittel ist ein Faktor, also zwei Kilogramm CO2 pro Kilogramm Lebensmittel und das andere ist irgendwie drei Kilogramm CO2 pro Lebensmittel, würde ich sagen, die liegen nah aneinander. Und das ist ja schon mal die richtige Richtung. Wenn ich aber den Faktor Zehn habe, also wenn irgendein Lebensmittel auf einmal 30 Kilogramm ist, dann sollte man natürlich als Verbraucherin und Verbraucher sich überlegen: Das ist etwas ressourcenintensives.

00:31:21:00 - 00:31:58:13
Prof. Dr. Melanie Speck:
Da sollte ich natürlich lieber weniger konsumieren. So, jetzt komme ich mal wieder zurück zu diesen Abschätzungen. Ich drücke das jetzt mal hier so ein bisschen qualitativer aus, nicht so ganz quantitativ, wie ich das eben gemacht habe. Aber wir sehen das zum Beispiel dieser Geflügelersatz mindestens um 70% besser abschneidet als die klassische Putenbrust beziehungsweise was auch immer ein ähnliches Produkt dann an dieser Stelle ist. Dann haben wir den Beyond Burger und die Rinderfrikadelle.

00:31:58:13 - 00:32:23:15
Prof. Dr. Melanie Speck:
Also da ist der vegetarische Burger auf jeden Fall, ich sage mal mindestens 30 bis 50% besser in Bezug auf die ökologische Dimension. Die vegetarische Wurst schneidet ähnlich ab zu der Schinkenwurst. Da muss man sich aber an der Stelle mal fragen, was ist das dann für eine Schinkenwurst und was war da für vegetarischer Aufschnitt drin?

00:32:23:15 - 00:33:04:11
Prof. Dr. Melanie Speck:
Im Verhältnis zu diesen ganzen Varianten schneidet aber so ein klassisches Tofu, was dann auch nicht unbedingt so viel weiterverarbeitet worden ist, dann relativ gering ab. Während hingegen zum Beispiel Mehlwürmer, in deren Bilanz nochmal schlimmer sind als die Rinderfrikadelle. Und das kommt natürlich auch daher, dass ich zum einen relativ viel von den Mehlwürmern aufnehmen muss. Und zum anderen... Also ich bin jetzt auch kein großer Fan der Insektenküche, denn die Produktionsverfahren, die wir da bis heute haben, sind aus meiner Sicht auch noch nicht so effizient, dass ich jetzt sagen würde, damit könnten wir - ich will jetzt nicht sagen die Welt

00:33:04:11 - 00:33:15:01
Prof. Dr. Melanie Speck:
ernähren... aber die Frage ist ja immer, was steckt dann dahinter. Also so ideal ist die Ökobilanz dann auch wiederum nicht.

00:33:15:01 - 00:33:17:19
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Ja und ist ja in dem Sinne auch eine Massentierhaltung, wenn man es so will.

00:33:17:19 - 00:33:38:07
Prof. Dr. Melanie Speck:
Ja, das genau da ist dann immer die Frage, was sind dann die Besatzdichten der Insekten? Weil für Geflügel ist es natürlich eindeutig festgelegt. Und da ist auch mal wieder der Punkt: Da ist natürlich, wenn ich ein Bio-Geflügel kaufe, in dem Preis für mich deutlich zu sehen, was denn eigentlich geringere Besatzdichten dann auch ökonomisch bedeuten.

00:33:38:07 - 00:34:09:15
Prof. Dr. Melanie Speck:
Sie wissen das ja wahrscheinlich alle, wenn sie mal geguckt haben bei einem Bio-Hähnchen, auch gerne mal so ganz am Stück. Das kostet in der Regel ja mindestens das vier- bis fünffache von dem, was ein konventionelles Hähnchen kostet im Supermarkt. Und das ist für mich eigentlich ein schöner ökonomischer Indikator, den man immer wieder einführen kann, was es eigentlich bedeutet, wenn Tiere auf sehr engem Raum gehalten werden.

00:34:09:15 - 00:34:23:24
Prof. Dr. Melanie Speck:
Das ist natürlich alles in den gesetzlichen Grundlagen, das will ich überhaupt nicht bestreiten. Also es ist einfach das eine, die intensivere Tierhaltung - das andere eben die extensivere. Aber an diesem Beispiel sieht man es sehr gut, was dann Besatzdichten eigentlich ökonomisch bedeuten.

00:34:23:24 - 00:34:46:16
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Ja, ich ich finde das Thema auch so super spannend. Ich habe auch mal gelesen, dass es sieben mal weniger Ackerfläche sind bei den Fleischersatzprodukten. Ich wüsste auch schon direkt, was ich mit diesen Ackerflächen tun würde. Zum Beispiel den Regenwald wieder aufforsten. Das wäre ja auch eine ganz schöne Idee, wie ich finde. Lohnt sich also. Aber ich würde gerne noch mal aus ernährungsphysiologischer Sicht was dazu sagen, weil ich bin ja hier die Ernährungsberaterin. Und es brennt mir unter den Nägeln,

00:34:46:16 - 00:35:09:16
Dr. Ann-Kristin Dorn:
dass man ja einfach mal im Blick halten muss, das Fleischersatzprodukte hin und wieder auch einfach Fertiggerichte sind. Dass da viel Fett drin ist, viel Salz, viel Zucker insgesamt, viele Kalorien und Co. Und dass es nicht kompletter Ersatz ist, sondern dass das hin und wieder mal sein darf. Und ich sehe das gerade bei Leuten, die jetzt von Fleischkonsum auf vegetarische Produkte umsteigen,

00:35:09:16 - 00:35:17:22
Dr. Ann-Kristin Dorn:
dass es der erste Schritt sein kann. Für Leute, die das schon länger tun, denke ich, da darf man dann nur gelegentlich dazu greifen.

00:35:17:22 - 00:35:57:21
Prof. Dr. Melanie Speck:
Bin ich vollkommen bei ihnen. Gerade wenn man sich vielleicht schwer tut, auch weil man diesen Geschmack vermisst. Und das kann ich durchaus auch sehr gut nachvollziehen, dann einfach mal auf die pflanzlichen Varianten umzusteigen. Und mein Appell ist es auch, sich an vielen Stellen vielleicht nochmal Gedanken darüber zu machen. Gar nicht in so eine Abwehrhaltung zu gehen und zu sagen: Ach ja, ich möchte mich aber nicht umstellen, sondern mal in einen kleinen Wettbewerb zu gehen, vielleicht auch in der Familie oder im privaten Haushalt. Also lieber zu sagen: Ah, jetzt versuchen wir einfach mal unsere Ernährung umzustellen. Vielleicht mal

00:35:57:21 - 00:36:21:14
Prof. Dr. Melanie Speck:
für zwei Wochen bewusster einzukaufen. Mit einem Einkaufszettel sich vorher zu überlegen, was wollen wir denn für Gerichte kochen. Das wird ja dann ganz häufig automatisch schon zu diesem Ausbrechen aus der klassischen Routine. Und sich dabei vielleicht zu überlegen: Okay, wollen wir vielleicht auch mal bewusster rangehen. Und gar nicht unbedingt immer nur... weil wir reden natürlich jetzt gerade sehr stark über reduktive Strategien.

00:36:21:14 - 00:36:54:03
Prof. Dr. Melanie Speck:
Also das heißt Fleisch und Fleischerzeugnisse, Milchprodukte und Milcherzeugnisse zu ersetzen. Ich denke, bei der Milch und Milcherzeugnissen ist es relativ einfach mittlerweile, weil wir haben sehr viele Produkte, die auch sehr nahe, auch an Joghurts mittlerweile rankommen. Also ich habe früher auch Sojajoghurt wirklich nicht gerne gegessen, weil der mir einfach zu wenig säuerlich war. Und mittlerweile gibt es ja wirklich einige Produkte auf dem Markt, die auch nicht ganz an diesen säuerlichen Geschmack von Joghurt rankommen, aber sich da auf jeden Fall rantasten und das einfach mal zu probieren und zu sagen, schmeckt mir das oder schmeckt mir das nicht?

00:36:54:03 - 00:37:01:01
Prof. Dr. Melanie Speck:
Und das gar nicht als reduktive Strategie zu sehen, sondern eher als Erweiterung des eigenen Geschmackssinnes.

00:37:01:16 - 00:37:22:15
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Wunderschöne Schlussworte! Richtig mal loszulegen. Finde ich klasse, sich in der Familie gemeinsam zu pushen: Papi, ich habe schon mehr Gemüse gegessen als du und viel mehr Hülsenfrüchte als du. Das finde ich super schön und ich bin mir sicher, dass viele Zuhörer: innen jetzt Lust haben, das direkt in der Familie umzusetzen und es als Erweiterung zu sehen.

00:37:22:15 - 00:37:38:05
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Niemandem wird etwas weggenommen, es kommt eher was dazu. Also liebe Frau Professor Dr. Speck, vielen lieben Dank für diese spannenden Impulse und diese wunderbare Aufforderung. Und dass Sie es noch mal dargestellt haben: Es ist eine Erweiterung und es tut uns allen gut.

00:37:38:23 - 00:37:41:09
Prof. Dr. Melanie Speck:
Ja, danke auch an Sie, Frau Dorn.

00:37:45:14 - 00:38:18:21
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Toll, dass Sie so lange dabei geblieben sind und damit zeigen, dass Sie sich für eine klimafreundliche Ernährung interessieren. Und damit Ihnen die Umsetzung noch leichter fällt, fasse ich Ihnen die wichtigsten Inhalte dieser Folge hier nochmal zusammen Es gibt eine Rangfolge für Lebensmittel, um sich nachhaltig und somit eben auch klimafreundlich zu ernähren. Erstens weniger Fleisch und Wurstwaren essen, zweitens danach wenig Milch und Milchprodukte. Und am meisten pflanzliche Produkte essen wie Gemüse, Obst, Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen.

00:38:19:10 - 00:38:48:15
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Und für die Umsetzung im Alltag bedeutet das folgendes: Von den durchschnittlich 1,1 Kilogramm Fleisch pro Person pro Woche auf maximal 300 Gramm Fleisch pro Person in der Woche reduzieren - gern auch in Zentraleuropa auf nur 150 Gramm. Alternativ können Sie Ihren Proteinbedarf mit pflanzlichen Fleischersatzprodukten decken. Bei der Herstellung werden nämlich weniger klimaschädliche Treibhausgase gebildet als bei der Fleischproduktion selber.

00:38:48:15 - 00:39:18:01
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Allerdings bitte darauf achten, dass diese Produkte nicht zu viel Salz, Zucker, Fett, Zusatzstoffe und Kalorien enthalten. Und daher gibt es jetzt den ultimativen Klimatipp für die Deckung Ihres Proteinbedarfs. Essen Sie mehr Hülsenfrüchte! Und das sind Erbsen, Bohnen, Linsen, Sojabohnen, Leguminosen, Kichererbsen und so weiter. Und die sind nicht nur richtig lecker, einfach zuzubereiten und gesundheitsfördernd. Die haben auch noch positive Effekte auf unsere Ackerflächen.

00:39:18:01 - 00:39:35:07
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Was passiert also, wenn Sie sich nachhaltig ernähren? Genau: Ihre Ernährung wird abwechslungsreicher und es wird bunt auf Ihrem Teller. Gönnen Sie sich also selber Essen, das Ihnen gut tut, schön aussieht und Ihre Umwelt, also letztendlich Ihr Zuhause schützt.

00:39:35:13 - 00:40:05:03
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Und jetzt kommen wir nochmal zum Einkauf. Wenn Sie nun Lebensmittel einkaufen, können Sie auf folgendes achten, damit Ihre Wahl auch nachhaltig ist: Sie wählen überwiegend pflanzliche Produkte und die am besten unverarbeitet. Dann wählen Sie Produkte, die gerade Saison haben. Und woher wissen Sie das gerade etwas Saison hat? Hier kommt der Extra-Tipp: Schauen Sie dafür in einem Saisonkalender nach und dafür einfach Saisonkalender in der Suchmaschine Ihrer Wahl eingeben und den schönsten für Sie auswählen.

00:40:05:00 - 00:40:31:01
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Und warum ist die Saison jetzt so wichtig? Lebensmittel, die im Freiland angebaut werden, haben eigentlich immer einen besseren CO2-Fußabdruck als Lebensmittel, die im Folientunnel oder Gewächshaus entstehen. Also die Anbaumethoden ist mitentscheidend für die gebildete CO2-Menge. Hier sei aber noch mal gesagt: Pflanzliche Lebensmittel, die keine Saison haben oder selbst exotisch sind, wie zum Beispiel die Avocado,

00:40:31:02 - 00:41:07:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
die produzieren immer noch weniger Treibhausgase als tierische Produkte. Weiterhin wählen Sie beim Einkauf vorrangig Biolebensmittel, da bei dem Anbau weniger bis keine Fungizide, Herbizide oder Pestizide zum Einsatz kommen. Wählen sie zudem regionale Produkte. Der Transport macht circa 5% der Ökobilanz von Lebensmitteln aus. Es ist zwar ein geringer Anteil, der aber nach Möglichkeit dennoch eingespart werden kann. Und zu guter Letzt: Halten Sie noch Ausschau nach unverpackten Lebensmitteln.

00:41:07:01 - 00:41:13:22
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Und schon haben Sie einen klimafreundlichen und nachhaltigen Einkaufskorb zusammengestellt.

00:41:14:03 - 00:41:35:02
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Wenn Ihnen die Podcastfolge gefallen hat, freuen wir uns sehr über Ihre Bewertung, zum Beispiel mit fünf Sternen. Und auf Ihre Kommentare! Vergessen Sie nicht auf Abonnieren des Podcasts zu klicken, denn dann werden Sie zukünftig direkt informiert, wenn eine neue Folge erschienen ist und verpassen somit keines der vielen spannenden Themen. Alles Gute und bis zum nächsten Mal!

00:41:38:07 - 00:41:55:14
Outro:
Das war SPITZ DIE LÖFFEL!, der IN FORM Podcast für eine gesunde Ernährung. Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Sie suchen weitere Informationen zu ausgewogener Ernährung und mehr Bewegung? Schauen Sie auf der Website unter www.in-form.de vorbei.

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