Textversion der Folge 6 – Gesunde und leckere Ernährung trotz steigender Lebensmittelpreise von SPITZ DIE LÖFFEL! Der neue IN FORM Podcast für eine gesunde Ernährung

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Intro:
SPITZ DIE LÖFFEL! Der IN FORM Podcast für eine gesunde Ernährung. Hier erfahren Sie alles über einen ausgewogenen Lebensstil: von aktuellen Trends und Themen bis hin zu vielen Ideen für einen gesünderen Alltag. Ein Podcast von IN FORM - Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung, gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Moderation: Diplom-Ernährungswissenschaftlerin Dr. Ann-Kristin Dorn.

00:00:32:03 - 00:00:56:11
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Herzlich Willkommen zu einer weiteren Folge von SPITZ DIE LÖFFEL!, dem IN FORM Podcast, bei dem es um Wissenswertes rund um eine gesunde und ausgewogene Ernährung geht, das Expert:innen hier exklusiv mit Ihnen teilen. Hier spricht Ihre Moderatorin Dr. Ann-Kristin Dorn und es ist schön, dass Sie wieder dabei sind. In dieser Folge sprechen wir darüber, wie eine gesunde und leckere Ernährung trotz steigender Lebensmittelpreise gelingen kann.

00:00:56:21 - 00:01:22:04
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Und mein Gast und ich tauschen uns über handfeste Spartipps aus und erzählen, wie man beispielsweise Spontankäufe vermeiden kann. Und weiterhin besprechen wir Lebensmittel-Gruppen, deren Preise besonders gestiegen sind und nennen leckere und gesunde Alternativen. Und zusätzlich geben wir Impulse, wie Sie daheim kreativ Ihre Mahlzeiten zusammenstellen können. Zum Schluss dieser Folge fasse ich Ihnen die wichtigsten Inhalte wieder zusammen, damit Sie im Alltag schnell und einfach darauf zurückgreifen können.

00:01:22:24 - 00:01:52:04
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Unser heutiger Gast ist uns wieder digital zugeschaltet und er heißt Sebastian Maas. Er ist zwar eigentlich studierter Politikwissenschaftler, befasst sich als Journalist und Kochbuchautor aber besonders gern mit günstigen Rezepten und Spartipps für den Alltag in der Küche und im Supermarkt. Nun können Sie wieder Ihre Löffel spitzen und einem Gespräch über gute, gesunde und günstige Lebensmittelwahlen lauschen. Lieber Herr Maas, herzlich willkommen im Podcast. Schön, dass Sie da sind.

00:01:52:24 - 00:01:54:04
Sebastian Maas:
Vielen Dank für die Einladung.

00:01:54:17 - 00:02:19:10
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Sehr gern. Aktuell steigen die Preise für Lebensmittel in Deutschland und einige Produkte sind sogar richtig knapp. Und daher wollen wir uns heute darüber austauschen, wie man sein Konto schonen kann und dennoch lecker und gesund essen kann. Und wenn wir uns jetzt im Supermarkt befinden, was sind denn da so generell günstige Lebensmittel, die man, wenn man sparen will, eigentlich immer wählen kann? Also wonach kann man denn da Ausschau halten?

00:02:22:17 - 00:02:46:20
Sebastian Maas:
Ich steh ja total auf Haferflocken. Ich finde Haferflocken großartig. Ich habe irgendwann damit angefangen. Also eigentlich bin ich halt ein riesengroßer Brot-Freund und backe ganz viel und habe aber auch irgendwann einsehen müssen, dass es halt jetzt nicht meiner Figur so gut tut, weil ich halt sechs oder sieben Scheiben Brot esse und dass ich da irgendwie gegensteuern musste.

00:02:46:20 - 00:03:19:08
Sebastian Maas:
Und ich habe dann lange Zeit auch gemeinsam mit meiner Frau mir Haferflocken, also Overnight Oates, gemacht und das ist halt auch einfach ein denglisches Wort für eingelegte Haferflocken oder für Porridge. Kann man auch sagen, ist letzten Endes alles dasselbe. Und da eben auch dann meine geliebten Sonnenblumenkerne rein gemacht, ein bisschen Leinsaat, alles, was irgendwie so an günstigen, unverarbeiteten Vollwert-Lebensmitteln so im Supermarkt steht.

00:03:19:16 - 00:03:44:04
Sebastian Maas:
Und das kann man, wenn man möchte, mit ein bisschen Honig irgendwie süßen. Man gibt Hafer-Drink dazu oder auch Wasser, wenn man noch mehr Kalorien sparen möchte oder Geld, und lässt es über Nacht im Kühlschrank stehen und kann das dann mit Früchten zum Beispiel oder mit einem geriebenen Apfel irgendwie morgens verfeinern. Und das ist ein großartiges Frühstück, was total lange satt hält und was auch kaum Geld kostet.

00:03:44:08 - 00:04:09:00
Sebastian Maas:
Also so was, finde ich, finde ich großartig. Und ja, bestimmte Konserven, bestimmte Dosen- Konserven finde ich auch super. Sowas wie Kichererbsen, Bohnen, Mais, manchmal, wenn kein Zucker dran ist. So Kidneybohnen sind super. Alles was es irgendwie an Hülsenfrüchten gibt. Es kommt immer auf den Supermarkt an, manche sind da leider sehr, sehr dünn ausgestattet und haben nur ein, zwei Sorten.

00:04:09:00 - 00:04:35:16
Sebastian Maas:
Manche haben total viel. Da lohnt es sich dann auch so ein bisschen, wenn man die Möglichkeit hat und mehrere Supermärkte in der näheren Umgebung hat, da auch mal ein bisschen das Angebot abzuchecken und dann vielleicht aus mehreren Supermärkten auch auszuwählen. Das geht natürlich nicht bei allen. Ich habe auch so ein bisschen mit meinen Leserinnen und Lesern hin und her geschrieben, also manche, die dann irgendwie auf dem Land wohnen und wirklich nur einen Supermarkt in 30 Kilometern Umkreis haben, die können natürlich dann nicht aus vielen verschiedenen wählen.

00:04:36:05 - 00:04:52:05
Sebastian Maas:
Da ist es dann manchmal ein bisschen schwieriger. Die haben dann aber auch wieder oft den Vorteil, dass sie vielleicht auch teilweise Gemüse selbst anbauen können oder günstig direkt am Hofladen kriegen oder einfach auch am Feldweg finden, also so was. Den Luxus habe ich dann eben in der Stadt nicht.

00:04:52:05 - 00:04:53:03
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Das ist wahr, da gibt es nicht so viele Apfelbäume.

00:04:55:24 - 00:04:56:05
Sebastian Maas:
Leider nicht.

00:04:56:15 - 00:05:13:10
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Ja. Am besten einfach Suchmaschine anschmeißen, auch den Saison- Kalender raussuchen und saisonales Obst, Gemüse verwenden. Und wenn es halt gerade keine Saison hat, dann die Tiefkühlware verwenden, denn das wurde dann halt geerntet und eingefroren, damit man es dann frisch, also frisch in Anführungsstrichen, quasi dann nutzen kann.

00:05:14:02 - 00:05:32:04
Sebastian Maas:
Definitiv. Also das mit dem Saison- Kalender ist ein riesengroßer Tipp. Also jeder und jede sollte sich einen Saison-Kalender holen. Die gibt es ja auch kostenlos im Internet. Man kann den einfach ausdrucken oder man kann den auch auf dem Handy behalten und das ist wirklich super. Also da mal zu schauen, was jetzt in den nächsten Monaten dann irgendwie Saison hat.

00:05:32:11 - 00:05:51:21
Sebastian Maas:
Saison heißt immer, es gibt ein Überangebot davon. Das bedeutet, die Früchte oder das Gemüse ist gerade reif. Das heißt, es ist dann auch besonders lecker. Das heißt, es kommt eigentlich aus meiner Region, es muss nicht irgendwie aus dem Ausland importiert werden, es muss nicht lange Wege gefahren werden, es muss nicht lange im Kühlhaus gelagert werden.

00:05:52:07 - 00:06:14:22
Sebastian Maas:
Also wenn man irgendwie nach Saison schaut, und dadurch wechselt sich automatisch natürlich auch der Speiseplan immer ein bisschen durch. Das heißt, man muss sich gar nicht große Gedanken machen, was ich mir jetzt irgendwie Neues überlegen muss, sondern man passt sich einfach immer der Saison an, was es gerade gibt und wechselt so automatisch einfach durch übers Jahr. Das ist eigentlich ein total schöner Rhythmus, sich dem so ein bisschen anzupassen.

00:06:15:02 - 00:06:25:19
Sebastian Maas:
Und dann, ja, dadurch, dass es ein Überangebot gibt, ist es dann meistens auch immer günstiger als den Rest des Jahres. Und dann lohnt es sich eben gerade zu der Zeit, diese Lebensmittel zu kaufen.

00:06:25:23 - 00:06:30:24
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Absolut, denn der Geschmack spricht für sich. Wenn es gerade Saison hat, ist es einfach nur super lecker.

00:06:31:22 - 00:06:32:21
Sebastian Maas:
Ja, auf jeden Fall.

00:06:33:06 - 00:06:44:22
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Wenn wir jetzt weiter mal so durch Supermärkte oder Hofläden schlendern oder auch durch den Wochenmarkt. Worauf kann ich denn bei meinem Einkauf noch achten? Gibt es da noch irgendwelche Supertricks?

00:06:45:12 - 00:07:13:15
Sebastian Maas:
Ja, absolut. Sie haben jetzt gerade mehrere Beispiele genannt, also beim Supermarkt definitiv natürlich. Viele wissen das auch, aber die Eigenmarken und die Markenprodukte sind oft dieselben. Also nicht in jedem Fall. Aber es ist oft so, dass die No-Name-Produkte im selben Werk produziert werden, wie das Markenprodukt. Und am Ende kommt ein anderes Logo drauf und das kann man sich auch im Internet anschauen.

00:07:13:15 - 00:07:34:14
Sebastian Maas:
Da gibt es viele Beispiele für und man zahlt dann quasi als Kunde oder Kundin vor allem dafür, dass das Markenprodukt toll beworben wird, im Fernsehen und im Internet. Und man kann dann auch einfach das günstigere Produkt, also Eigenmarken lohnen sich oft schon und das ist dann auch keine Schande, da irgendwie zum No-Name-Produkt zu greifen, weil es quasi einfach dasselbe ist.

00:07:35:14 - 00:07:55:02
Sebastian Maas:
Und wenn ich im Supermarkt unterwegs bin, dann kann man außerdem immer darauf achten, dass die günstigen Produkte, wenn es mehrere von einer Sorte gibt, also keine Ahnung, es gibt mehrere Sorten Kaffee, dann steht das Günstige meistens entweder ganz oben oder ganz unten. Das ist die sogenannte Bück-und-Streck-Ware, weil man eben sehr weit nach oben oder sehr weit nach unten gucken muss.

00:07:55:02 - 00:08:22:14
Sebastian Maas:
Auf Augenhöhe ist meistens das Teuerste, weil man automatisch dahin greift. Da kann man so ein bisschen drauf achten. Auf dem Wochenmarkt hingegen, eigentlich sind Wochenmärkte leider meist sehr teuer. Man kann aber Glück haben und günstig abstauben, so kurz bevor der Markt schließt, weil die Händler und Händlerinnen dann eben auch gerne ihre Produkte noch loswerden wollen und alles was sie übrig haben, wird dann oft für viel günstiger herausgegeben kurz vor Marktschluss.

00:08:22:22 - 00:08:30:19
Sebastian Maas:
Und da kann man auf jeden Fall das eine oder andere Schnäppchen machen. Und auf dem Markt kriegt man eben auch meistens die regionale Ware, deshalb ist es schon gut, wenn man da vorbeigeht.

00:08:31:04 - 00:08:59:13
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Absolut. Ich bin auch so großer Markt-Fan, weil ich Flohmärkte liebe und ich liebe dieses Handeln und Feilschen und das kann man auf dem Markt auch einfach mal machen. Es ist ja im Supermarkt auch erlaubt und ist vielleicht auch eine Hürde für viele, dort handeln zu wollen. Aber es ist absolut möglich und auch so kann man Geld einsparen, indem man sagt ich nehme dann aber fünf Eier anstelle drei und dafür kriege ich einen Preisnachlass von drei Cent pro Stück oder wie auch immer man das auslegen möchte.

00:09:00:08 - 00:09:11:24
Sebastian Maas:
Das finde ich total spannend, dass Sie das sagen, weil das habe ich noch nie gemacht. Das traue ich mich überhaupt gar nicht. Ich muss da mal meine Frau vorschicken, dass die handelt. Die ist auf dem Bauernhof groß geworden, die macht das immer. Ich bin da zu schüchtern.

00:09:12:12 - 00:09:37:16
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Okay. Also ich bin jetzt auch nicht holterdiepolter, aber ich frag dann halt mal, auch mit ein bisschen kleinerer Stimme und ruhigerer Stimme. Aber schön, dass Ihre Frau das macht. Herrlich. Gut, Sie haben gerade so schön von Bück-und-Streck-Ware gesprochen. Es gibt ja einen Teil am Supermarkt, der nennt sich Kasse. Und da gibt es immer so kleine einzelne Teilchen, die man noch mitnehmen kann,

00:09:37:24 - 00:09:53:20
Dr. Ann-Kristin Dorn:
die dann preislich auch mal ein bisschen höher sind. Oder es gibt solche wunderschönen Aufsteller zu Ostern, zu Weihnachten, auch unter den Jahren, wo manchmal weniger Produkt drin ist, aber schicker verpackt. Und das Ganze ist dann teurer. Wie kann ich mich denn vor diesen Spontan-Käufen schützen?

00:09:54:14 - 00:10:16:23
Sebastian Maas:
Ja, also da gibt es mehrere Wege. Also diese Quengelware da so an der Kasse, die ist natürlich vor allem auf diesen kurzen Impuls, ich stehe da noch, mir ist gerade langweilig, vielleicht habe ich sogar ein bisschen Hunger. Das ist dann auch noch in der handlichen Größe, die ich sofort aufreißen kann. Oder eben, ich habe ein Kind dabei, das in der Zeit quengelt, weil ihm an der Kasse langweilig ist,

00:10:17:16 - 00:10:40:10
Sebastian Maas:
und dann kaufe ich das. Also das ist natürlich gemein, dass das da platziert wird. Grundsätzlich finde ich, mir hilft es, wenn ich erstens nicht mit leerem Magen einkaufen gehe. Das ist so der größte Fehler, den ich machen kann, wenn ich irgendwie hungrig bin oder auch gestresst, wenn ich irgendwie von der Arbeit nach Hause komme. Und ich mache das quasi so auf dem Weg noch, hatte einen langen Tag.

00:10:40:10 - 00:10:57:18
Sebastian Maas:
Ich bin schon ein bisschen müde, bin ein bisschen abgehetzt und dann renn ich nur kurz durch, ohne mir viele Gedanken zu machen, dann packe ich halt viel ein und ich packe auch mehr ein, was vielleicht nicht gut für mich ist oder was vielleicht zu teuer ist, weil ich gerade gestresst und hungrig bin. Dann neigt man einfach eher dazu, den Wagen und den Einkaufskorb voller zu machen.

00:10:58:12 - 00:11:18:03
Sebastian Maas:
Besser ist es, erstens mit vollem Magen hinzugehen und zweitens mit einem Plan hinzugehen. Und das beginnt halt schon zu Hause. Ich mache mir dann eine Liste: Was brauche ich wirklich? Dafür muss ich mir Gedanken darüber machen, was möchte ich denn in dieser Woche alles essen? An welchen Tagen bin ich zu Hause? An welchen Tagen bin ich vielleicht unterwegs?

00:11:18:18 - 00:11:41:20
Sebastian Maas:
Welche Mahlzeiten möchte ich hier kochen? Welche Mahlzeiten möchte ich mitnehmen, wenn ich unterwegs bin? Und wann bekomme ich vielleicht Gäste? Was kriegen die? Und dann kann ich mir tatsächlich einfach einen Plan machen, an welchem Tag ich was esse und dann im Vorratsschrank gucken, was habe ich noch da? Was läuft ab? Das so ein bisschen abgleichen und dann eben nur die Lebensmittel einkaufen, die ich wirklich für das brauche, was auf meinem Plan steht.

00:11:42:09 - 00:12:12:03
Sebastian Maas:
Das ist schon mal ganz wichtig. Und ich weiß, dass das extrem schwierig ist und das fällt mir auch einfach wirklich sehr schwer. Und ich bin auch kein super organisierter Typ, aber wenn das Geld eben knapp war, so am Ende des Monats, auch im Studium oder auch später noch, dann hat mir das immer sehr geholfen. Und wenn man dann im Supermarkt ist und seinen Plan abarbeitet und dann hat man eben das mit den verschiedenen Packungsgrößen, was sie sagten, da wird man dann oft so ein bisschen an der Nase herumgeführt, weil eines sieht dann eben günstiger aus als das andere und ist es dann gar nicht.

00:12:12:04 - 00:12:41:18
Sebastian Maas:
Da gibt es auf den Preisschildern aber immer eine Angabe, was kostet dieses Produkt, was ich hier gerade vor mir habe pro 100 Gramm oder pro Kilo? Und dann kann ich das mit anderen Produkten derselben Kategorie vergleichen. Was kosten die denn pro Kilo oder was kosten die pro 100 Gramm? Und selbst wenn das eine sieben Teile enthält und das andere enthält neun, dann kann ich das aber halt einfacher vergleichen und muss das nicht so im Kopf herunterbrechen.

00:12:42:09 - 00:13:03:22
Sebastian Maas:
Und da ist jetzt auch gerade noch eine Gesetzesänderung auf den Weg gebracht worden, dass es noch transparenter wird und auch noch der Preis der letzten 30 Tage bei dem Supermarkt angegeben sein soll, sodass man dann auch zum Beispiel etwas, was als Angebot verkauft wird, aber nur kurzfristig im Preis erhöht wurde in der Woche vorher, dass man so was dann auch bemerkt.

00:13:03:22 - 00:13:11:02
Sebastian Maas:
Und das ist eigentlich ein sehr, sehr gute Sache, dass man dann als Verbraucher oder Verbraucherin da mehr Transparenz hat und merkt, was das Ganze kostet.

00:13:11:03 - 00:13:32:09
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Das sind spannende Tipps, ich mache das auch immer so, dass ich mich dann frage: Brauchst du das jetzt wirklich? Hast du jetzt nicht schon alles, was du brauchst? Und mein weiterer Tipp ist fünf Mal "Warum?" fragen. Warum willst du jetzt diesen Schokoriegel unbedingt mitnehmen? Warum hast du ihn jetzt in der Hand? Warum kannst du ihn nicht zurücklegen? Das ist ein bisschen inneres Selbstgespräch.

00:13:32:16 - 00:13:36:06
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Also das hilft. Das ist eine Möglichkeit zu loten, brauche ich das oder brauche ich das nicht?

00:13:36:23 - 00:13:57:18
Sebastian Maas:
Ja, also ich bin auch da total schon oft in die Falle irgendwie rein getreten. Und man denkt ja auch oft, ich gönne mir heute mal was. Und dann gerade wenn man öfter in der Woche einkaufen geht und eben sich nicht so oft einen Plan macht, dann gönnt man sich auch jedes Mal was und verliert so ein bisschen den Überblick darüber.

00:13:57:23 - 00:14:32:19
Sebastian Maas:
Für mich gilt das zumindest. Ich kann es nicht für jeden sagen, aber für mich gilt das auf jeden Fall und dann gönnt man sich immer und meistens hat man es fünf Minuten später schon wieder vergessen, dass man sich was gegönnt hat. Aber man hat eben Geld ausgegeben, man hat was ungesundes gekauft und man kann das im Laden, wenn man sich wirklich an den Plan hält oder sich auch aufschreibt, wann man vom Plan vielleicht abgewichen ist und dann merkt- Oh, ich weiche jede Woche von meinem Plan ab oder jeden Tag von meinem Plan, da das eigene Verhalten hinterfragen und es fällt mir auch total schwer. Aber es hilft auf jeden Fall.

00:14:33:09 - 00:14:49:20
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Ja. Ich würde gerne noch mal was aufgreifen, was Sie gerade gesagt hatten, nämlich mit einem Plan einkaufen gehen. Das bedeutet ja auch, dass man sich so ein bisschen einen Wochenplan macht, ungefähr was man essen möchte. Das heißt, man kocht eben auch mal ein bisschen selber. Wie sieht denn das Ganze aus mit Fertiggerichten? Ist das da so empfehlenswert? Die zu kaufen?

00:14:51:09 - 00:15:23:19
Sebastian Maas:
Na ja, das kommt darauf an, was man möchte. Also, wenn man sich gesund ernähren möchte, dann sind Fertiggerichte meistens nicht die beste Wahl. Wenn man übermäßig viel Geld ausgeben möchte für wenig gesunde Inhaltsstoffe, dann schon. Aber ich kann es trotzdem, also natürlich, niemanden verübeln. Ich kaufe auch gerne mal eine Fertigpizza und esse die auch gerne, weil sie mir einfach irgendwie, gerade einem Tag, wo ich keine Kreativität mehr habe und einfach auch keine Energie mehr habe, um zu kochen, dann nimmt sie mir das ab, aber sie gibt mir dann eben auch wenig.

00:15:23:20 - 00:15:48:21
Sebastian Maas:
Also da ist dann einfach auch kaum Nährwert drin. Und danach fühle ich mich nicht besser als vorher. Danach habe ich immer noch keine Energie, also das muss man eben mit einberechnen. Da ist meistens vorplanen und selber kochen schon die bessere Alternative. Und auch da gibt es natürlich irgendwie schnelle Rezepte, die genauso schnell gehen wie eine Pizza, die man in den Ofen wirft.

00:15:48:21 - 00:16:18:09
Sebastian Maas:
Und man kann auch mit TK Ware arbeiten, zum Beispiel so was wie Tiefkühlerbsen, die sind halt im Nu fertig. Die sind kalorienmäßig total gesund, die enthalten viel Eiweiß, die kosten fast nichts. Also das ist eine geniale Zutat, die man immer einfach an der Hand hat und die auch schnell fertig ist. Und für meine Frau, die isst gerne einfach einen Erbsen-Minz-Stampf, das mache ich ihr, das liebt sie total und das ist halt wirklich innerhalb von ein paar Minuten fertig.

00:16:18:09 - 00:16:43:07
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Das klingt richtig lecker. Ja, und das ist dann preisgünstig. Ich habe jetzt mal ein Beispiel, weil Deutschland ist ja das Kartoffel-Land, also habe ich Kartoffeln rausgesucht. Und wenn ich drei Kilo Kartoffeln kaufe, kriege ich 15 Portionen raus, weil da habe ich dann halt eben pro Portion ungefähr 200 Gramm und wenn ich Kartoffeln im Glas kaufe, die schon geschält sind und gekocht sind, kriege ich dann nur zwei Portionen raus und bezahle aber ungefähr 60 % mehr.

00:16:44:04 - 00:16:50:22
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Also deswegen lohnt es sich vielleicht auch selber zu kochen, weil man ja auch die Arbeitszeit von den Anderen mitbezahlt, die das eben hergestellt haben.

00:16:51:15 - 00:17:13:20
Sebastian Maas:
Definitiv. Also ich habe auch schon Kartoffeln im Glas gekauft und das lohnt sich eigentlich nicht wirklich. Für ganz, ganz, ganz wenige Situationen, wirklich. Das Einzige, was halt eventuell ein Argument sein kann, ist, dass die halt einfach länger halten und wenn man jemand ist, bei dem wirklich jeder Sack Kartoffeln einfach nur vergammelt, weil man die zwar kauft, aber dann nicht isst, dann ist es auch rausgeworfenes Geld.

00:17:14:02 - 00:17:24:16
Sebastian Maas:
Also in dem einen Fall ist es vielleicht besser, wenn man Kartoffeln im Glas da hat, die auch nach einem Jahr noch nicht abgelaufen sind. Aber für alle anderen ist es glaube ich besser, einfach die in Anführungsstrichen "echten Kartoffeln" zu nehmen.

00:17:24:20 - 00:17:32:08
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Jetzt haben wir darüber gesprochen, wie man sich quasi zu Hause verpflegen kann. Wenn ich unterwegs bin, was gibt es denn da so für Spartipps, damit ich aber trotzdem gesund essen kann?

00:17:33:00 - 00:18:09:24
Sebastian Maas:
Ja, das ist auch wirklich sehr schwer. Unterwegs essen und vor allem so Snacks irgendwie beim Bäcker oder im Supermarkt. Also alles, was irgendwie in Handgröße und To-Go-Größe ist, die Sachen sind immer noch mal extra teuer und gerade so was wie belegte Brötchen beim Bäcker. Es ist absurd zum Teil, was dafür verlangt wird. Und auch da hilft das Planen wirklich extrem viel, also was man an Geld sparen kann, wenn man sich halt Gemüsestreifen und belegte Brote oder so selbst mitnimmt, weil man immer die Möglichkeit hat und irgendwie vorplanen kann.

00:18:09:24 - 00:18:30:03
Sebastian Maas:
Vor einer Reise, vor einem längeren Trip, bevor man auch einfach nur zur Arbeit fährt und bei der Arbeit das Mittagessen sich vorher mitnehmen. Also alles würde ich immer irgendwie zu Hause vorbereiten, wenn ich Geld sparen möchte. Ansonsten gibt man ein Vielfaches aus, wenn man unterwegs ist.

00:18:30:18 - 00:18:51:12
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Also ich mache das genauso mit Vorschnippeln und Co. Ich habe jetzt auch häufig, wenn ich unterwegs bin, ein Messer dabei, also ein Küchenmesser, ein kleines Küchenmesser, das dann so eine kleine Schale drum rum hat, dass ich keinen verletze. Damit kann ich mir unterwegs dann doch noch mal irgendwas klein schnippeln oder halt auch einen Sparschäler, weil ich super gern Karotten nebenbei weg schnabuliere und es gibt Dosen, die man zusammenfalten kann.

00:18:51:24 - 00:19:03:14
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Finde ich ja auch super praktisch. Da kann man das Müsli reinpacken und danach zusammenfalten und dann störts nicht mehr so in der Tasche. Ich glaube, so kann man dann doch Einiges für sich selber einsparen und trotzdem gesund essen. Also indem man vorplant.

00:19:04:07 - 00:19:25:00
Sebastian Maas:
Ja, also mit dem Messer in der Tasche kann man natürlich nicht viel, aber das erinnert mich an eine Klassenkameradin, die ich früher hatte, die immer mit einer Gurke in der ersten Reihe saß und ein Cutter-Messer dabei hatte, ein Teppichmesser, und dann hat sie jeden Tag so eine Gurke mit schnabuliert. Aber damit hat sie auch Geld gespart letzten Endes, weil das Brötchen auch in der Schule wäre halt teurer gewesen.

00:19:26:07 - 00:19:53:15
Sebastian Maas:
Aber ja, generell Rohkost hält sich halt auch lange. Dann muss man ja auch immer dran denken, wenn man unterwegs ist, dass man irgendwas mitnimmt, was auch ungekühlt vielleicht den ganzen Tag hält. Und da ist halt wirklich Gemüse, also alles wie Möhren, Gurken, Karotten hatte ich gerade gesagt, was wollte ich sagen? Paprika, Rettich, Kohlrabi, alles was hart ist, großartig in der verschlossenen Dose. Und wenn man die am Ende sogar noch klein machen kann, wenn man es aufgegessen hat- ja, super.

00:19:53:23 - 00:20:13:19
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Ich würde jetzt aber gerne von dem Setting "Supermarkt" und Setting "Ich bin gar nicht zu Hause" mal nach Hause gehen. Viele möchten gerne Geld sparen, müssen dafür aber zuhause auch selber ran. Und da fehlt es häufig an der Kreativität, an der Muße. Wie kann ich denn die Kreativität ankurbeln, dass jemand Lust hat, zu Hause was Leckeres zu kochen?

00:20:14:12 - 00:20:41:13
Sebastian Maas:
Also ich glaube, dass die meisten Leute, die Angst davor haben zu kochen, dass denen einfach irgendwann mal gesagt wurde "Du kannst es gar nicht und du machst das Blöde und das schmeckt nicht", und dann irgendwann damit aufgehört haben. Aber in ihnen eigentlich immer noch dieses Potenzial liegt. Mir ist noch keiner untergekommen und keine, die wirklich nicht kochen konnten, sondern denen es eben nur gesagt wurde.

00:20:41:13 - 00:21:23:23
Sebastian Maas:
Und jeder und jede hat eben auch einfach einen eigenen persönlichen Geschmack, den man da manchmal auch erst finden muss. Und mir persönlich, das kam auch erst später im Leben. Also nachdem ich schon aus der Uni raus war, dass ich wirklich so die Freude gefunden habe am Kochen und das kam einfach durchs Experimentieren, durchs Ausprobieren und dadurch, dass ich tatsächlich dann auch mal nicht nach Rezepten gekocht habe, sondern einfach frei Schnauze, einfach mal was geholt, ausprobiert und geschaut, was man damit so machen kann und das, was ich eigentlich in den Topf gepackt hätte, habe ich in den Ofen gesteckt und das, was ich eigentlich in den Ofen gepackt habe, in den Topf gepackt.

00:21:23:23 - 00:21:56:01
Sebastian Maas:
Und also so ein bisschen ausprobieren, wild sein und das Ganze irgendwie auch nicht zu ernst nehmen. Das hat mir irgendwie geholfen. Also wirklich einfach Spaß dran haben und mal gucken, mal gucken, was rauskommt. So ein bisschen wie im Labor oder als würde ich ein Bild malen. Und inzwischen ist Kochen halt für mich ein riesengroßer Quell des Selbstbewusstseins. Und das macht mir total viel Freude, wenn die Augen von Freunden aufleuchten, wenn ich den Tisch voll Essen präsentiere und ich die bei mir einlade.

00:21:56:11 - 00:22:16:02
Sebastian Maas:
Oder wenn meine Frau sagt, dass ihr das großartig schmeckt. Und ich glaube, dass jeder und jede das eigentlich gerne hören würde, dass das Essen toll schmeckt. Oder auch einfach, dass sie halt etwas machen, was ihnen alleine nur gut schmeckt. Es muss auch nicht immer jedem schmecken und halt, wenn es einfach nur einem selber gut in den Kram passt, was man da gezaubert hat, dann ist das ja auch viel wert.

00:22:16:08 - 00:22:38:14
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Ja, bei mir geht es auch nicht immer alles gut. Hatte ich letztens erst, hab etwas ausprobiert, mein Mann hat es runter gewürgt, ich habe mir dann eine Schnitte Brot gemacht. Es kann halt einfach mal passieren. Aber ich liebe das auch, dieses Ausprobieren. Und das rate ich auch immer: so bunt wie möglich. Koche den Regenbogen. Am besten so viele Farben wie möglich drauf, so viele Konsistenzen wie möglich, roh, gegart, gegrillt meinetwegen.

00:22:38:17 - 00:22:57:12
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Dann kann man ja Zucchini beispielsweise in Streifen schneiden, in Würfel schneiden, so durch so ein Spiralschneider auch drehen. Da kann man so viele verschiedene Dinge mit machen und da macht es einfach super Laune. Und für mich sind das auch immer wie so kleine Herausforderungen. Na mal gucken, was ich jetzt im Kühlschrank habe, da bastele ich mir irgendwas draus.

00:22:58:05 - 00:23:26:10
Sebastian Maas:
Ja, absolut. Und vor allem alles, was irgendwie so mega günstig ist. Gerade wenn man wirklich dann nach der Saison geht und dann auch einfach an Zutaten gerät, mit dem man noch keine Berührungspunkte hatte, die aber einfach so günstig sind, dass man sie wirklich ausprobieren muss letzten Endes. Und das hatte ich mit Zucchini jetzt zum Beispiel, dass bei einem im Sommer, wenn die Zucchini schwanger ist, dann werden einem an jeder Ecke Zucchini geschenkt, von Verwandten und von Nachbarn, weil die halt einfach den ganzen Garten voll haben.

00:23:26:10 - 00:23:58:02
Sebastian Maas:
Da musste ich die auch irgendwie loswerden. Ich mag einfach keine Zucchini und dann habe ich die halt geraspelt und ausgepresst und dann zu Nuggets verarbeitet und die habe ich dann aber nicht frittiert, sondern im Ofen gemacht, damit eben wenig Fett dran ist. Habe ein bisschen Käse dazugegeben, aber um das zu binden und die Dinger waren so unfassbar lecker. Und so habe ich eine Zutat, die mir hinterhergeworfen wurde, von der ich einfach viel da hatte, nur weil ich so viel da hatte, irgendwie versucht zu verarbeiten und daraus ist etwas Großartiges geworden, was ich einen Tag vorher noch nicht gedacht hätte.

00:23:58:14 - 00:24:08:01
Sebastian Maas:
Und dieses Ausprobieren, wenn es gerade da ist, das ist, das ist eine richtig schöne Sache. Und wenn man es wie Sie als Herausforderung begreift, dann kommt vielleicht was richtig Großartiges bei raus.

00:24:08:08 - 00:24:26:02
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Und ich denke, damit kann man auch jeden jetzt ein bisschen animieren, einfach ausprobieren, wenn's in die Hose geht, ja, dann lacht man drüber und hat eine Geschichte zu erzählen. Ist das schade um das Essen? Das sollte beim nächsten Mal einfach besser klappen. Aber einfach mal ausprobieren, das wird dann schon irgendwann funktionieren. Um vielleicht noch einen kleinen Anreiz zu geben.

00:24:26:02 - 00:24:51:19
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Damit es einfacher ist, was man oder wie man kreativ sein kann, würde ich gerne das Teller -Modell einfach mal kurz vorstellen. Das ist nämlich ganz, ganz einfach, sich den Teller, ich meine der ist rund, als Kreis vorstellen und die Hälfte davon bunt mit Gemüse, 1/4 irgendwas mit Kohlenhydraten, Pasta, Reis, Kartoffeln, zum Beispiel. Und dann das andere Viertel, das noch übrig ist mit Proteinen, also Linsen, Fleisch, Fisch, wie man es eben mag.

00:24:52:08 - 00:25:09:03
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Oder zum Beispiel auch Soja, ein bisschen Öl drüber, falls man vorhanden hat oder eben Ölsaaten und schon kann man sich das Essen so zusammenstellen. Und ich mache das zu Hause auch so, das ist meine Mahlzeiten-Formel und so stelle ich mir mein Frühstück, mein Mittagessen und mein Abendessen zusammen. Und wenn es mal ein bisschen mehr Nudeln sind, dann ist das okay.

00:25:09:03 - 00:25:18:03
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Dann esse ich vielleicht beim Abendbrot ein bisschen weniger oder so, aber ich denke, das ist eine Hilfe. Das ist sowieso das Grundgerüst und das füllt man mit Lebensmitteln, die man gerne mag oder ausprobieren möchte.

00:25:19:13 - 00:25:25:21
Sebastian Maas:
Ja, das hört sich super an. Ich versuche auch bei jeder Mahlzeit immer bunt auf dem Teller zu haben. Und wenn es nicht bunt ist, dann habe ich echt was falsch gemacht.

00:25:26:09 - 00:25:31:21
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Ja, sieht einfach auch schön aus und macht Appetit. Und so soll es ja auch sein. Aber man muss es ja nicht runter würgen. Gesund bedeutet ja auch lecker.

00:25:33:03 - 00:26:01:14
Sebastian Maas:
Ja, also manchmal sieht man auch wirklich schon, wenn das Essen ungesund ist. Also irgendwie. Ich erinnere mich an einen Tag, wo ich wirklich nur Fertigsachen aus dem Tiefkühlfach irgendwie in den Backofen geworfen hatte und am Ende hatte ich einen Teller und alles darauf, es waren drei verschiedene Sachen, aber alles war im gleichen Braunton. Und meine Frau sagte auch, dass es einfach nur unglaublich traurig aussieht und dass sie lieber was anderes essen möchte und also die bunten Farben, diesen Regenbogen auf dem Teller zu haben, das macht automatisch glücklicher.

00:26:05:05 - 00:26:18:08
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Vielleicht können wir noch einmal über eine Sache sprechen. Ganz kurz, wie man etwas wirklich lange frisch halten kann. Weil die Lagerung ist für viele glaube ich ein Problem. Sie hatten das vorhin auch angesprochen mit den Kartoffeln. Vielleicht können wir ja noch ganz kurz drauf eingehen.

00:26:18:24 - 00:26:42:07
Sebastian Maas:
Also wenn man jemand ist, bei dem alles nach ein paar Tagen schlecht wird, dann sollte man sich auf jeden Fall Gedanken darüber machen, weil das ist eigentlich nicht so vorgesehen und auch frische Zutaten sollten in den meisten Fällen länger als ein, zwei Tage halten. Also so was wie Beeren. Da ist es normal, dass die halt sehr schnell verderblich sind, weil die einfach eine sehr dünne Schale haben und da die Keime sehr schnell eindringen können.

00:26:42:07 - 00:27:01:18
Sebastian Maas:
Deshalb würde ich Beeren eigentlich immer noch an dem Tag aufessen, wo ich sie gekauft habe oder vielleicht am Folgetag, aber alles andere sollte sich länger halten als ein paar Tage. Und eines der Hauptprobleme, was glaube ich, die meisten Leute haben, wenn ihre Sachen schnell verderben, ist, dass sie Obst oder Gemüse nebeneinander lagern, die nicht nebeneinander liegen sollten.

00:27:01:18 - 00:27:22:14
Sebastian Maas:
Und so was wie Äpfel zum Beispiel, die strömen ein Gas aus, das heißt Ethylen. Und das sorgt bei anderem Obst und Gemüse in der Nähe dafür, dass das viel schneller reift und dann auch schneller schlecht wird. Deshalb sollte man auf jeden Fall versuchen Äpfel, und das gleiche gilt auch für Tomaten eigentlich, getrennt von anderem Obst und Gemüse aufzubewahren.

00:27:22:14 - 00:27:46:03
Sebastian Maas:
Das ist so einer der ersten Tricks, die man auf jeden Fall draufhaben sollte. Und was ich auch immer wieder sehe, ist, dass viele Menschen, wenn sie Obst und Gemüse im Supermarkt gekauft haben, das kommt ja meistens leider in so Plastikverpackungen, dass sie das in Plastiktüten drin lassen. Und darin ist dann Kondenswasser. Das Kondenswasser sorgt dafür, dass das Gemüse schimmelt.

00:27:46:11 - 00:28:12:11
Sebastian Maas:
Deshalb würde ich die Plastiktüten, Plastikverpackungen immer entfernen und das gegebenenfalls in ein Geschirrtuch einwickeln, zum Beispiel Möhren, und ins Gemüsefach im Kühlschrank legen. Wenn man Schnittkräuter hat, die sind auch eigentlich recht schnell verderblich, aber die kann man in ein Wasserglas stellen wie so einen Blumenstrauß und dann in den Kühlschrank packen. Dann halten die sich viel, viel länger und so gibt es eigentlich für jedes Lebensmittel Tricks, wie man das länger aufbewahren kann.

00:28:12:21 - 00:28:37:19
Sebastian Maas:
Manche müssen eben im Dunkeln und im Kühlen liegen, so wie Kartoffeln zum Beispiel, wenn die immer schon nach ein paar Tagen anfangen zu keimen oder wenn da die Triebe rauskommen, dann ist es wahrscheinlich entweder zu warm, zu feucht oder zu hell, wo man sie lagert. Und dann packt man sie besser in den Keller oder zumindest in den Hausflur, vielleicht in einem Jutebeutel, sodass da nicht so viel Licht dran kommt.

00:28:38:14 - 00:28:48:23
Sebastian Maas:
Also man muss ja nicht immer gleich den großen Lagerkeller haben oder den Lagerraum. Aber irgendwie gibt es auf jeden Fall Wege, wie man das dann besser bei sich zu Hause unterbringen kann.

00:28:49:00 - 00:29:08:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Ergänzend einfach nur: Es gibt wunderschöne Abbildungen, die man sich jetzt noch mal anschauen kann, wo was lagern soll. Es gibt sogar ein kleines Quiz. Das habe ich gefunden im Netz, also ob man weiß wo was gelagert wird. Aber der beste Tipp, finde ich, ist wirklich das mit den Äpfeln und mit den Tomaten. Weil wenn man Äpfel neben Bananen sieht, dann weiß man, das geht besser.

00:29:08:00 - 00:29:11:23
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Die Bananen werden super schnell braun und wenn das jetzt neben den Äpfeln bleibt, das ist ein sehr, sehr schöner Tipp.

00:29:12:17 - 00:29:32:22
Sebastian Maas:
Ja, also das Einzige, wo man das irgendwie zu seinem eigenen Nutzen gewinnbringend einsetzen kann, ist, wenn man eine sehr harte Avocado hat und man möchte, dass sie am nächsten Tag reif ist, dann legt man die auch neben Äpfel. Aber die Avocado ist halt auch ansonsten oft problematisch und auch meistens sehr teuer. Deshalb weiß ich nicht, ob das jetzt so relevant ist.

00:29:32:22 - 00:29:36:15
Sebastian Maas:
Aber wenn man eine sehr harte Avocado hat, dann neben Äpfel legen, damit sie schneller reifen.

00:29:37:07 - 00:29:49:14
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Sehen Sie, da kann man das auch gut einfach mal umdrehen und das Positive daraus ziehen. Ich danke Ihnen sehr für dieses wunderbare Gespräch. Gibt es noch was, was Sie den Zuhörer:innen mit auf den Weg geben möchten?

00:29:50:07 - 00:30:11:12
Sebastian Maas:
Ja, ich hoffe einfach, dass die Zuhörerinnen und Zuhörer, vor allem die, die Sie angesprochen haben, die wissen, denen Kreativität fehlt und die vielleicht auch ein bisschen Berührungsängste haben mit dem Kochen, dass die sich tatsächlich einfach trauen und einfach ausprobieren, weil Kochen so unfassbar viel Spaß machen kann und es so viel Freude bringt, wenn andere Menschen happy sind, weil man die bekocht hat.

00:30:11:12 - 00:30:34:07
Sebastian Maas:
Und auch in Zeiten, wo ich kein Geld hatte um Weihnachtsgeschenke zu kaufen, wenn man dann was Leckeres kocht für die Leute stattdessen, da geht es halt mit dieser Gastfreundschaft und mit all dem, was drum herum hängt. Das ist viel wichtiger als irgendwie materielle Geschenke. Und da finde ich gerade dieses Kochen und dieses "Liebe durch gutes Essen ausdrücken" ist auch irgendwie was, wo dann alle davon profitieren.

00:30:34:16 - 00:30:44:01
Sebastian Maas:
Und deshalb sollte niemand Angst vorm Kochen haben. Das ist irgendwie, Kochen ist das Natürlichste der Welt. Das machen wir seitdem wir das Feuer entdeckt haben. Niemand sollte davor Angst haben müssen.

00:30:44:03 - 00:30:47:19
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Dankeschön. Schöne Schlussworte. Es hat mir viel Freude bereitet.

00:30:48:06 - 00:30:50:01
Sebastian Maas:
Vielen Dank für die Einladung. Ich hatte auch viel Spaß.

00:30:52:14 - 00:31:21:14
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Schön, dass Sie so lange dabei geblieben sind. Bevor ich Ihnen gleich noch mal die wichtigsten Inhalte der Folge zusammenfasse, möchte ich Sie darauf hinweisen, dass unsere nächste Folge im August erscheinen wird, und zwar mit einem ganz besonderen Gast: Bundesminister Cem Özdemir. So, und nun starten wir mit der Zusammenfassung der handfesten Spartipps. Um beim Einkaufen zu sparen, können Sie Folgendes tun: Wählen Sie Eigenmarken und diese finden Sie oft unten oder oben in den Regalen.

00:31:21:15 - 00:31:46:22
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Das heißt, Sie müssen sich dafür bücken oder strecken. Allerdings sollten Sie hier die Zutatenliste im Blick behalten, da die Rezeptur von Markenprodukten abweichen kann. Achten Sie zudem auf den Kilopreis von Produkten, dadurch können Sie nämlich Preise von ähnlichen Lebensmitteln oder Verpackungsgrößen viel besser vergleichen. Und für ganz Mutige: Handeln ist erlaubt. Und zu guter Letzt: Sie können spontan Käufe vermeiden.

00:31:47:00 - 00:32:09:16
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Und dafür lohnt es sich, wenn Sie sich einen Essensplan für die Woche aufstellen und in einem Einkaufszettel auflisten, was Sie benötigen. Und nur das wird dann auch gekauft. Zudem: nicht hungrig einkaufen gehen. Und Sie dürfen sich hinterfragen- gönn ich mir das jetzt einfach oder habe ich in letzter Zeit schon häufig teuer eingekauft und dadurch mehr Geld ausgegeben, als ich eigentlich wollte?

00:32:10:00 - 00:32:33:00
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Und Sie können sich auch fragen: Brauche ich das wirklich? Habe ich denn nicht schon alles, was ich brauche? Und dafür hilft die Methode, sich fünf mal "Warum?" Zu fragen. Ein wichtiger Hinweis noch: Wenn Sie Ihre Lebensmittel zu Hause nicht richtig lagern und Sie dann dadurch schnell verderben, dann können Sie so preiswert einkaufen, wie Sie wollen, weil Sie werfen dann Ihre Ressourcen und Ihr Geld auf den Kompost.

00:32:34:06 - 00:33:01:05
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Beispielsweise lagern Sie Kartoffeln dunkel und kühl und legen Sie nur Lebensmittel neben Äpfel und Tomaten, wenn diese schnell reifen sollen. Alle anderen Obst- und Gemüsesorten sollten Sie separat aufbewahren. In dem Gespräch hat sich zudem herauskristallisiert, dass Lebensmittel besonders preiswert sind, wenn sie noch selber von Ihnen zubereitet werden müssen. Also sprich, Fertiggerichte können somit teurer sein. Trauen Sie sich also, zu Hause in der Küche kreativ zu werden, und bunt zu kochen.

00:33:01:23 - 00:33:24:02
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Und auch Kreativität kann einen Rahmen haben oder ein Leitbild. Es gibt nämlich eine einfache Formel, mit der Sie Ihre Mahlzeit zusammenstellen können, um von allem etwas dabei zu haben. Die Hälfte des Tellers wird mit Gemüse gefüllt. In den Mahlzeiten kann es dann auch gerne Obst sein. Ein anderes Viertel besteht aus Kohlenhydraten wie Kartoffeln, Vollkorn-Reis oder Vollkorn-Pasta.

00:33:24:09 - 00:33:52:11
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Und das letzte Viertel versorgt Sie dann mit Eiweiß. Das kann ein Schnitzel sein, aber das kann auch eine Kelle mit Erbsen, Bohnen, Linsen oder auch Tofu sein. Wenn Ihnen die Podcastfolge gefallen hat, freuen wir uns sehr über Ihre Bewertung, zum Beispiel mit fünf Sternen und auf Ihre Kommentare. Und vergessen Sie nicht auf "Abonnieren des Podcasts" zu klicken, denn dann werden Sie zukünftig direkt informiert, wenn eine neue Folge erschienen ist und verpassen somit keines der vielen spannenden Themen.

00:33:52:24 - 00:33:54:16
Dr. Ann-Kristin Dorn:
Alles Gute und bis zum nächsten Mal.

00:33:57:16 - 00:34:13:23
Outro:
Das war SPITZ DIE LÖFFEL!, der IN FORM Podcast für eine gesunde Ernährung. Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Sie suchen weitere Informationen zu ausgewogener Ernährung und mehr Bewegung? Schauen Sie auf der Website unter www.in-form.de vorbei.

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