Job & Fit – gesundheitsförderlich essen am Arbeitsplatz und in Betriebskantinen
Qualitätsstandard für eine ausgewogene Ernährung in Betriebskantinen
Ob unterwegs, im Büro oder zuhause die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat unter dem Motto "Job & Fit" im Auftrag des Bundesernährungsministeriums (BMEL) eine Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung der Ernährung für Berufstätige erarbeitet. Dazu gehört der DGE-Qualitätsstandard, der 2020 nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen akualisiert wurde - mit Fokus auf Gesundheitsförderung und Nachhaltigkeit.
Gute Gründe für eine gute Verpflegung
Die Anforderungen in der Arbeitswelt steigen – eine möglichst hohe Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit sind dafür wichtig. Essen und Trinken spielen dabei eine entscheidende Rolle. Denn eine gesundheitsfördernde Verpflegung, die eine bedarfsgerechte Menge an Energie und Nährstoffen bietet, fördert und erhält sowohl die körperlichen als auch die geistigen Fähigkeiten und trägt zum Wohlbefinden bei.
Eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Verpflegung anzubieten bringt verschiedene Vorteile:
- Für den Arbeitgeber: Gesunde Ernährung und Bewegung stärken die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter*innen. Die Investition in eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Verpflegung zahlt sich aus, denn
- krankheitsbedingte Ausfälle können spürbar veringert werden,
- die nachhaltige Ausrichtung trägt dazu bei, die Ressourcen der Erde zu schonen,
- die Gesundheitsförderung und die Nachhaltigkeit sind gute Argumente für die Aussendarstellung und die Personalgewinnung.
- Für den Arbeitnehmer: Eine gesundheitsfördernde Ernährung und Bewegung sind entscheidend für die Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität. Sie fördert und erhält die körperlichen und geistigen Fähigkeiten und trägt entscheidend zur Prävention von Krankheiten wie Adipositas und Diabets mellitus Typ 2 bei.
- Für die Gesellschaft: Unsere Gesundheit beruht wesentlich auf gesunder Ernährung und Bewegung. Gesundheit ist ein Wirtschafts- und Standortfaktor. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Teilhabe an der Gesellschaft und zur sozialen Gerechtigkeit. Sie ist Voraussetzung für die Stabilität des Generationenvertrages. Jede Investition in eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Verpflegung ist eine Investition in die Zukunft.
Der DGE-Qualitätsstandard für die Betriebsverpflegung unterstützt die Verpflegungsverantwortlichen im Betrieb.
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DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Betrieben
Der DGE-Qualitätsstandard unterstützt Verpflegungsverantwortliche dabei, ein bedarfs- und bedürfnisgerechtes Speise- und Getränkeangebot zu gestalten. Sie bieten Mitarbeitenden des Verpflegungsbereiches eine Orientierungshilfe für die tägliche Praxis und ermöglichen den Tischgästen eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Wahl.
- Kernstück bilden die Kriterien zur Gestaltung der Verpflegung. Diese sind übersichtlich entlang der Prozesskette der Verpflegung aufgeführt – von der Planung, über den Einkauf, die Zubereitung und Ausgabe bis hin zur Entsorgung und Reinigung. Neu aufgenommen wurden dabei Kriterien für Frühstück und Zwischenverpflegung sowie für eine ovo-lacto-vegetarische Menülinie.
- Aspekte der Nachhaltigkeit sind verstärkt in den DGE-Qualitätsstandard integriert worden.
- Ein neues Kapitel zum Thema Qualitätsentwicklung beschreibt praxisnah, wie der DGE-Qualitätsstandard auf dem Weg zu mehr Qualität in der Verpflegung u. a. durch Qualitätsmanagement und Personalqualifikation.
- Der Blick über den Tellerrand wird der Fokus auf eine mögliche Vermarktungsstrategie für das gesundheitsfördernde und nachhaltige Verpflegungsangebot gelegt. Die Gästekommunikation und die Wirkung der richtigen Platzierung des gesundheitsfördernden und nachhaltigen Speiseangebotes (nudging) spielen hier eine große Rolle.
Inzwischen sind rund 250 Unternehmen und Verwaltungsstellen für eine vorbildliche Betriebsverpflegung ausgezeichnet worden.
Die Öffentliche Hand als größter Arbeitgeber in Deutschland ist mit gutem Beispiel vorangegangen: Alle Kantinen im Geschäftsbereich des Bundes sind seit 2011 verpflichtet, den Qualitätsstandard für die Betriebsverpflegung anzuwenden.
Ernährung bei Schichtarbeit
In vielen Berufen geht es nicht anders, es muss rund um die Uhr gearbeitet werden. Der veränderte Tag - Nacht-Rhythmus beeinflusst das Essverhalten. Leicht verdauliche und genussvolle Speisen während der Nachschicht verbessern die Leistungsfähigkeit und fördern die Erholung am Tag. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. hat Empfehlungen für die Ernährung bei Nacht- und Schichtarbeit erarbeitet. Neben den Empfehlungen für den Einzelnen wurden auch Empfehlungen für die Betriebe formuliert .
Für ihre Nachschicht wählen Sie idealerweise eine leicht verdauliche, genussvolle Mahlzeit aus dem Betriebsrestaurant aus oder Sie nehmen sich diese von zu Hause mit. Beispiele können sein:
- als kalte Mahlzeit: Joghurt mit frischem Obst, oder Vollkornbrot mit Frischkäse und Paprikastreifen
- als warme Mahlzeit: Putenbrust mit Gemüse und Reis
Darüber hinaus ist es wichtig während der Schicht ausreichend zu trinken. Gut geeignet sind warme und kalte Getränke ohne Koffein, wie Trink- oder Mineralwasser, Früchte-, Kräuter- oder Rotbuschtee. Verzichten Sie auf koffeinhaltige Getränke vor allem gegen Ende der Nachtschicht. Wegen ihrer wachhaltenden Wirkung können sich diese negativ auf den Schlaf auswirken.