Verpflegung in Krankenhäusern und Rehakliniken

Das Essen im Krankenhaus genießt nicht immer einen guten Ruf. Dabei spielt gesunde, schmackhafte und abwechslungsreiche Kost in der Genesung von Patienten in Krankenhäusern und Reha-Einrichtungen oft eine wichtige Rolle. Daher hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) einen Qualitätsstandard für die gesundheitsfördernde Ernährung von Patienten in Krankenhäusern und Rehakliniken entwickelt. Diese wurden 2020 nach neusten ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen überarbeitet – mit einem Fokus auf Gesundheitsförderung und Nachhaltigkeit.

Im Krankenhaus liegt der Schwerpunkt meist in der Akutbehandlung. Die Patienten bleiben im Durchschnitt deutlich kürzer als in der Reha. Um den Aufenthalt in der jeweiligen Einrichtung möglichst angenehm zu gestalten und die Genesung bestmöglich zu unterstützen, spielt die Verpflegung eine entscheidende Rolle. Denn vollwertige und schmackhafte Mahlzeiten tragen nicht nur zum Wohlbefinden bei, sie unterstützen auch Genesungsprozesse und beugen Mangelernährung vor. Und wo soll ein Patient gesunde Ernährung leichter erlernen als bei den täglichen Mahlzeiten?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat deshalb als eine Maßnahme des Nationalen Aktionsplans "IN FORM - Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung" im Auftrag des BMEL die Qualitätsstandards unter der Bezeichnung "DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Kliniken" entwickelt.

Schwerpunkt dieser Qualitätsstandards sind Empfehlungen zur Umsetzung einer gesundheitsförderlichen Verpflegung in (Reha-) Kliniken.

Empfehlungen für die Gestaltung eines vollwertigen Speiseangebots

Diese umfassen Angaben zur Getränkeversorgung, zur Lebensmittelauswahl für die Vollverpflegung sowie zur Speisenherstellung – entlang der gesamten Prozesskette der Verpflegung aufgeführt – von der Planung, über den Einkauf, die Zubereitung und Ausgabe bis hin zur Entsorgung und Reinigung. Neu aufgenommen wurden dabei Kriterien für eine ovo-lacto-vegetarische Menülinie.

Darüber hinaus liefern die Materialien zu den Standards weitere Informationen etwa zu Hygieneanforderungen, Qualitätsentwicklung, Qualifikation des Personals und zur Erfassung des Ernährungszustands der Patienten. Zudem sind Aspekte der Nachhaltigkeit verstärkt in den DGE-Qualitätsstandard integriert worden.

Zertifizierung und weitere Informationen

Krankenhäuser und Rehakliniken, die die Qualitätsstandards umsetzen, können sich zertifizieren lassen. Nach erfolgreicher Zertifizierung dürfen sie das Logo "Station Ernährung" in der Werbung für ihre Einrichtung einzusetzen. Geprüft werden die drei Bereiche Lebensmittel, Speisenplanung und -herstellung sowie Lebenswelt. Für eine Premium-Zertifizierung ist zudem eine Optimierung der Nährstoffe des Speiseplans auf der Grundlage der berechneten Rezepte erforderlich.

Alle Informationen rund um die Qualitätsstandards sowie Wissenswertes etwa zu gesetzlichen Grundlagen und speziellen Kostformen finden Verantwortliche für die Verpflegung von Patienten auf der Internetseite www.station-ernaehrung.de.

Erschienen am im Format Artikel

Das könnte Sie auch interessieren

Bundeszentrum Kita- und Schulverpflegung (Thema:Schule)

Rund sechs Millionen Kinder und Jugendliche essen täglich in Kitas und Schulen. Für ihr gesundes Aufwachsen kommt es darauf an, dass das Essen schmeckt und die Qualität stimmt. Obwohl es zahlreiche gute Beispiele für ausgewogene, nachhaltige und leckere Speisen in Schule und Kita gibt, zeigt die Praxis, dass bei der Verpflegungsqualität oft noch Verbesserungspotenzial besteht Das Bundeszentrum Kita- und Schulverpflegung das bis zu seiner Umbenennung 2025 als "Nationales Qualitätszentrum für Ernährung in Kita und Schule" (NQZ) bekannt war, setzt sich engagiert dafür ein, dass Kinder und Jugendliche in Kitas und Schulen eine hochwertige und genussvolle Verpflegung erhalten.

Mehr

Ernährungsbildung (Thema:Ernährungsstrategie)

Die Weichen für eine gute Ernährungskompetenz werden schon in früher Kindheit und Jugend gestellt.

Mehr

BioBitte – Initiative für mehr Bio in öffentlichen Küchen (Thema:Bio)

Ein Bio-Anteil von 30 Prozent und mehr in der öffentlichen Außer-Haus-Verpflegung (AHV) – gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren vor Ort will die bundesweite Initiative "BioBitte – Mehr Bio in öffentlichen Küchen" dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen. Anfang 2020 startete das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Informationsoffensive als Maßnahme der Zukunftsstrategie ökologischer Landbau.

Mehr