Neues Institut forscht zum Thema Kinderernährung
Was genau beeinflusst das Ernährungsverhalten von Kindern? Und wie kann ein gesundes Essverhalten noch besser gefördert werden? Das sind zentrale Fragen, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am neuen Institut für Kinderernährung (KE) am Max Rubner-Institut (MRI) zukünftig erforschen.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eröffnete die Forschungseinrichtung am 8. Februar 2019 gemeinsam mit dem Präsidenten des MRI, Prof. Dr. Pablo Steinberg. Ziel ist, in allen Lebensphasen die Ernährungskompetenz zu stärken und die Ernährungsforschung zu intensivieren.. Die Eröffnung des Instituts für Kinderernährung am MRI ist dafür ein wichtiger Schritt.
Denn zu Beginn des Lebens werden wichtige Weichen gestellt: Wie ein Kind in den ersten Lebensphasen, wie der Schwangerschaft und der frühen Kindheit, ernährt wird, beeinflusst sein weiteres Leben. In der Kindheit erworbenes Ernährungsverhalten wird oft lebenslang beibehalten und kann zu Übergewicht führen und ernährungsmitbedingte Krankheiten auch im Erwachsenenalter begünstigen.
Interdisziplinäre Forschung
Das neue Institut für Kinderernährung unter der Leitung von Prof. Dr. Regina Ensenauer besteht aus einem naturwissenschaftlichen und einem sozialwissenschaftlichen Forschungsbereich. Es ist geplant, dass die Forscherinnen und Forscher das komplexe Zusammenwirken sozialer, psychologischer und physiologischer Einflussfaktoren auf die Prägung von Ess- und Trinkgewohnheiten von Kindern untersuchen.
Auch das Thema Stillen spielt eine wichtige Rolle, deshalb wird die Nationale Stillkommission vom Bundesinstitut für Risikobewertung an das Institut für Kinderernährung verlagert.
Übergewicht in Deutschland
In Deutschland sind laut einer Untersuchung des Robert-Koch-Instituts 15,4 Prozent der Mädchen und Jungen im Alter von 3 bis 17 Jahren übergewichtig. Die Langzeitstudie zeigt auch, dass viele die Extra-Kilos aus der Kindheit ein Leben lang behalten. Das hat langfristige Auswirkungen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes sind eine häufige Folge von Übergewicht. Hier setzt das Institut für Kinderernährung an.