Ausgewogene Schulverpflegung nach Qualitätsstandards

In vielen Schulen besteht großer Bedarf nach wissenschaftlich abgesicherten und praxistauglichen Empfehlungen rund um das Schulessen. Diesem Anspruch wird die Initiative In FORM mit dem Qualitätsstandard für die Schulverpflegung gerecht.

Im Rahmen des IN FORM-Projekts "Schule + Essen = Note 1"/ /SchuleplusEssen hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) im Auftrag des Bundesernährungsministeriums den Qualitätsstandard für die Schulverpflegung erarbeitet. Beteiligt waren Vertreter aus Wissenschaft, Praxis und den Ländern. Der DGE-Qualitätsstandard wurde 2020 nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen mit Fokus auf Gesundheitsförderung und Nachhaltigkeit überarbeitet und dieses Jahr im Nachdruck korrigiert.

Logo Schule + Essen = Note 1 Logo Schule + Essen = Note 1

Der Qualitätsstandard für die Schulverpflegung richtet sich an Schulleiter, Verantwortliche für die Verpflegung in Schulen und Caterer, die Schulen beliefern. Berücksichtigt wurden dabei Kriterien zur Gestaltung der Verpflegung entlang der gesamten Prozesskette – von der Planung, über den Einkauf, die Zubereitung und Ausgabe bis hin zur Entsorgung und Reinigung. Folgende Aspekte eines gesundheitsfördernden und nachhaltigen Lebensstils finden sich in den Qualitätsstandards:

  • ernährungsphysiologisch ausgewogenes Verpflegungsangebot sowie seit 2020 Kriterien für Frühstück und Zwischenverpflegung sowie für eine ovo-lacto-vegetarische Kostform.
  • kostenfreies, energiearmes Getränkeangebot
  • kostenfreies, energiearmes Getränkeangebot
  • angenehme Essensatmosphäre mit ausreichenden Pausenzeiten
Icon-Darstellung von Menschen an Tischen und einem Teller mit Essen
DGE-Qualitätsstandards für Verpflegung in Schule, Kita, Kantine, Kliniken und Senioreneinrichtungen

Gute Gründe für gutes Schulessen

Neben regelmäßiger Bewegung sind Essen und Trinken entscheidend für die Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Lebensqualität. Eine gesundheitsfördernde Verpflegung, die eine bedarfsgerechte Menge an Energie und Nährstoffen bietet, fördert sowohl die körperliche als auch die geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Sie trägt damit ebenso entscheidend zur Prävention von Krankheiten wie Adipositas oder Diabetes mellitus Typ 2 bei.

Eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Schulverpflegung, die Kindern und Jugendlichen aus allen Teilen unserer Gesellschaft gleichermaßen zugänglich ist, ist von großer Bedeutung. Damit ist die Schule ein zentraler Ort für Prävention und Gesundheitsförderung. Es werden viele Schüler*innen erreicht und können davon profitieren.

Neben dem "was" Kinder und Jugendliche essen, ist darüber hinaus noch ganz entscheidend „wie“ sie essen. Die Essumgebung und Essatmosphäre, insbesondere das gemeinsame Essen und Trinken in einer ansprechenden Umgebung, fördern soziale Bindungen und den Zusammenhalt und sorgen so für mehr psychisches Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit.

Vernetzungsstellen Schulverpflegung der Länder

Seit 2009 gibt es in allen Bundesländern Schulvernetzungsstellen, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft finanziell gefördert werden. Ihre Aufgabe ist es, Schulen und in einigen Bundesländern auch Kindertagesstätten bei der Gestaltung eines gesundheitsfördernden Verpflegungsangebots zu unterstützen. Basis ist der Qualitätsstandard für die Schulverpflegung.

Neue Studie: Schulessen nach Qualitätsstandards kaum teurer

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Schulvernetzungsstellen unterstützen u.a. Netzwerke zwischen Behörden, Wirtschaftsbeteiligten, Schulträgern, Schulleitungen sowie Lehrkräften und Eltern.

Zudem wurde auf Bundesebene das Nationale Qualitätszentrum für Ernährung in Kita und Schule (NQZ) als zentraler Ansprechpartner eingerichtet.

Hintergrund: das Ernährungsverhalten von Schülerinnen und Schülern

Mehr als 3 Millionen Schülerinnen und Schüler in Ganztagsschulen haben einen Anspruch auf ein Mittagessen. © DGE-Studie zu Kostenund Preisstrukturen in der Schulverpflegung

Immer mehr Kinder und Jugendliche besuchen immer früher Ganztagseinrichtungen. Schulen haben deshalb bei der Gestaltung eines gesunden und nährstoffoptimierten Mittagessens eine zentrale Mitverantwortung und Fürsorgepflicht.

Ein wichtiger Aspekt für die Entwicklung des DGE-Qualitätsstandard für die Schulverpflegung ergibt sich aus Studienergebnissen zum Ernährungsverhalten von Kindern und Jugendlichen. So ergab die EsKiMo-Studie, dass sie zu viel Fleisch und zu wenig Obst und Gemüse essen und dieses Verhalten in Kombination mit zu wenig Bewegung in Schule und Alltag dauerhaft zu Übergewicht beiträgt.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft engagiert sich im Rahmen von IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung für die Verbesserung der Qualität des Schulessens.

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