Das Internationale Jahr des Lachses
Das Internationale Jahr des Lachses (IYS) - eine Initiative, die vor allem im Jahr 2019 stattfindet und auf den Rückgang der Lachsbestände aufmerksam macht. Ein weiteres Ziel: Die Forschung zum Wiederaufbau der Lachsbestände intensivieren.
Vor dem Hintergrund zunehmender Umweltveränderungen sollen im Rahmen des IYS die Ursachenforschung für die Bestandsrückgänge verstärkt und Maßnahmen zum Erhalt der Lachsbestände entwickelt werden.
Während des IYS gibt es viele Veranstaltungen. Sie ermöglichen einen Austausch zur Nutzung und Erhaltung der weltweiten Wildlachsbestände. Dabei sollen neue Ideen für Erhalt und nachhaltiges Management der Lachsbestände entstehen. Dabei spielen sozioökonomische Aspekte der Menschen, die von und mit dem Lachs leben, eine Rolle. Die beiden federführenden Organisationen und Initiatoren des IYS sind die North Atlantic Salmon Conservation Organization (NASCO) und die North Pacific Anadromous Fish Commission (NPAFC).
Veranstaltung zum IYS-Auftakt
Der Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Michael Stübgen, und die Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Ursula Heinen-Esser, haben für Deutschland das IYS am Freitag, den 12. Oktober, an der Lachszählstation am Sieg-Wehr in Buisdorf eröffnet. Zu der Veranstaltung waren Vertreter von Lachswiederansiedlungsprogrammen aus den Bundesländern eingeladen. Außerdem erhielten Schülerinnen und Schüler der Lachs-AG vom Gymnasium auf der Morgenröthe aus Siegen und Kinder der Grundschule Wolsdorf Urkunden für ihr Engagement für Gewässerschutz. Danach wird die Fangreuse der Lachszählstation vorgestellt. Im Anschluss konnten Interessierte die Ausstellung über das Wanderfischprogramm im Rhein im Wissenshaus Wanderfische“ besuchen.
Die aktive Teilnahme am IYS ist ausdrücklich erwünscht. Schulen, Behörden und andere Institutionen können das Thema aufgreifen und Veranstaltungen oder Initiativen ins Leben rufen, um über den Lachs in Deutschland zu informieren und zu diskutieren. Universitäten und andere Forschungseinrichtungen sind aufgerufen, gezielt Forschung zur Wiederansiedlung des Lachses und anderer ausgestorbener Fischarten zu betreiben.
Wissenswertes über den Lachs
Lachse sind im Nordpazifik, im Nordatlantik und in der Ostsee verbreitet und stellen eine wichtige biologische und wirtschaftliche Ressource auf der nördlichen Erdhalbkugel dar. Während im Pazifik verschiedene Lachsarten existieren (Oncorhynchus spp.), gibt es im nordatlantischen Verbreitungsgebiet mit dem Atlantischen Lachs (Salmo salar) nur eine Lachspezies. Gemeinsam ist diesen Lachsarten, dass es sich um ökologisch sehr anspruchsvolle Wanderfische handelt, deren Zahl weltweit sinkt.
In Deutschland waren Lachse bis Ende des 19. Jahrhunderts noch weit verbreitet. Alle ursprünglichen deutschen Lachsbestände starben in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus. Mit dem Lachs ging für die Menschen, die an den Ufern der Flüsse lebten, eine über viele Jahrhunderte wirtschaftlich und kulturell prägende wichtige Fischerei verloren.
Was Deutschland für die Wiederkehr des Lachses leistet
Bereits Ende der 1970er-Jahre begannen die ersten Versuche an Nebenflüssen der Unterelbe, den Lachs in Deutschland wieder heimisch zu machen. Mit der allgemeinen Verbesserung der Wassergüte in vielen Flüssen, folgten immer mehr Initiativen diesem Beispiel. Heute gibt es in den Flusseinzugsgebieten von Rhein, Ems, Weser und Elbe viele Wiederansiedlungsprojekte für Lachs - oft in Kooperation von Landesbehörden und Fischerei- und Angelverbänden. Die betreffenden Flüsse werden regelmäßig mit Junglachsen besetzt. Die Wasser- und Lebensraumqualität sowie die Durchwanderbarkeit in den Flusssystemen werden kontinuierlich verbessert, damit erreichbare Laichplätze und Jungfischhabitate für den Lachs entstehen.
Langfristiges Ziel ist die Entwicklung sich selbsterhaltender Lachspopulationen, die auch für die Fischerei wieder nutzbar sind. Die Wiederansiedlung ausgestorbener Fischarten ist auch ein ausgewiesenes Ziel des Fachprogramms des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung aquatischer genetischer Ressourcen. Das Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt (IBV) der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) unterstützt das BMEL bei der Umsetzung des Fachprogramms.