Walschutz: 68. Jahrestagung der Internationalen Walfang-Kommission
In Portoroz, Slovenien (17. bis 21. Oktober 2022)
Erstmals seit 2018 fand in diesem Jahr wieder eine Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) als Präsenzveranstaltung statt.
Im Mittelpunkt des 68. Jahrestreffens der IWC vom 17. bis 21. Oktober 2022 in Portoroz, Slowenien standen Vorschläge zur
- Ausweisung eines Walschutzgebietes im Südatlantik
- Minderung mariner Plastikverschmutzung
- Gewährleistung der globalen Ernährungssicherheit im Kontext zu kommerziellem Walfang
- Überprüfung bzw. Aufhebung des Moratoriums für den kommerziellen Walfang
Ferner wurden einige finanzielle und strukturelle Entschließungen zur langfristigen Sicherung der Arbeits- und Handlungsfähigkeit der IWC verabschiedet. U.a. durch den Austritt Japans aus der IWC in 2019 war die Organisation in eine deutliche finanzielle Schieflage geraten.
Der seit Jahren von der sog. Buenos Aires-Gruppe (Brasilien, Argentinien und weitere mittel- und südamerikaniscfhe Staaten) erneut vorgelegte Vorschlag für die Ausweisung eines Walschutzgebietes im Südatlantik scheiterte erneut. Ein Teil der Mitglieder, darunter afrikanische und karibische Staaten sowie Island, verließen vor der Abstimmung den Saal. Damit war die für eine Abstimmung notwendige Mindestanzahl an Mitgliedsstaaten nicht gegeben und eine Abstimmung konnte nicht durchgeführt werden.
Ein Vorschlag zur Ernährungssicherung im Kontext von kommerziellem Walfang sowie ein Antrag zur Überprüfung bzw. Aufhebung des Moratoriums für den kommerziellen Walfang konnten erfolgreich abgewehrt werden. Deutschland setzt sich weiterhin für den Schutz und Erhalt gefährdeter Walpopulationen ein und sieht die Verantwortung zur globalen Ernährungssicherheit in denen dafür geeigneten, globalen Foren wie beispielsweise der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO).
Ein von den EU-Mitgliedsstaaten eingereichter Vorschlag zur Vermeidung mariner Plastikverschmutzung wurde einstimmig angenommen. Meeresmüll, insbesondere aus Plastik, stellt unter anderem auch eine massive Bedrohung für Meeressäuger dar.