Erfolg bei G20-Agrarministertreffen in Japan

Klares Bekenntnis zum offenen, regelbasierten Handel

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat am 11. und 12. Mai in Niigata an der G20-Agrarministerkonferenz teilgenommen. Schwerpunkt des Treffens war die Bedeutung von agrarischen Wertschöpfungsketten für eine nachhaltige Entwicklung der Land- und Ernährungswirtschaft.

Folgende Ziele wurden beim Treffen der Landwirtschaftsministerinnen und Landwirtschaftsminister der größten Industrie- und Schwellenländer in Niigata erreicht:

  1. Klares Bekenntnis der G20 zu einem offenen Handel sowie zur Einhaltung und Weiterentwicklung der bestehenden Handelsregeln.
  2. Die G20-Agrarminister wollen eine führende Rolle bei der Verringerung von Lebensmittelverlusten entlang der Wertschöpfungskette einnehmen.
  3. Die Landwirtschaft soll eine größere Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels sowie bei der Anpassung an den Klimawandel einnehmen. Der Aktionsplan der G20 von Hamburg bietet dabei eine Orientierung.
  4. Die G20-Agrarminister haben die Unterstützung der Agenda 2030 und ihrer Ziele als ein globales Rahmenwerk, das Fortschritte hin zu nachhaltigen Agrarsektoren voranbringt, bestätigt.
  5. Das deutsche Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) zur Digitalisierung sowie die Initiative zur Etablierung einer internationalen Plattform (Digitalrat) wurden in der G20-Agrarministererklärung verankert. In der Bestandsaufnahme bisheriger G20-Initiativen („Stocktaking“) ist der Vorschlag für einen Digitalrat für Ernährung und Landwirtschaft explizit genannt.
  6. Die wichtige Rolle des Agrarmarktinformationssystems (AMIS) bei der Bekämpfung von Hunger wird unterstrichen; die G20-Agrarminister beschließen eine nachhaltige Finanzierung auf freiwilliger Basis.
  7. Die G20-Agrarminister betonen die Bedeutung weiterer Anstrengungen, um Antibiotikaresistenzen zu bekämpfen. Sie bestätigen die Verpflichtung, die sie im Rahmen der G20-Erklärung 2017 und 2018 eingegangen sind. Sie heben die wichtige Rolle des Agrarsektors für die Sicherstellung des One-Health Ansatzes hervor.

Nachhaltiger Ackerbau auf der Agenda

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Im Plenum sprach die Bundesministerin zum Umsetzungsstand der G20-Beschlüsse zur weltweiten Etablierung eines nachhaltigen Ackerbaus. Er soll Produktivität und Nachhaltigkeit verbinden und damit zu einer Verringerung der Boden- und Umweltbelastung sowie zu einem besseren Schutz der Artenvielfalt beitragen.

Auf dem G20-Agrarministertreffen in Buenos Aires im vergangenen Jahr hatte die Ministerin diese Diskussion angestoßen, die nun in Niigata weitergeht.

Bei einer vertiefenden "Breakout Session" stellte die Bundesministerin Maßnahmen vor, welche die weltweite Lebensmittelverschwendung entlang der Produktions- und Lieferkette reduzieren. Das BMEL setzt sich dafür ein, dass die G20-Agrarminister dabei eine Führungsrolle übernehmen und so die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung erfüllen.

Zu weiteren Themen auf der Agenda zählten ...

  • Digitalisierung in der Landwirtschaft
  • Antibiotika-Einsatz in der Landwirtschaft weltweit verringern
  • Bekenntnis zur Bedeutung des Handels für die Landwirtschaft
  • Marktinformationssystem zur Eindämmung von Preisschwankungen
  • Eine Übereinstimmung zur Nachhaltigkeit und im Kampf gegen den Klimawandel erreichen.

Über die G20

Die G20 ist das zentrale Forum zur internationalen Zusammenarbeit der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer, vor allem in Finanz- und Wirtschaftsfragen.

Sie stehen für

  • fast zwei Drittel der Weltbevölkerung,
  • mehr als vier Fünftel des weltweiten Bruttoinlandsprodukts,
  • zwei Drittel der Landwirtschaftsfläche und 80 Prozent der handelbaren Agrargüter.

Die Beschlüsse der G20 Staaten haben hohe Signalwirkung und geben Anstoß für Reformen auf der nationalen und multinationalen Ebene. Der G20 gehören 19 Staaten sowie die EU an.

Wie die G7 ist die G20 ein informelles Forum. Deshalb spielt die jeweilige G20-Präsidentschaft eine besonders wichtige Rolle. In ihrer Hand liegen Organisation, Agenda sowie die Auswahl der Gäste des Gipfeltreffens.

Der G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs findet am 28. und 29. Juni 2019 in Osaka, Japan, statt. Ihm gehen eine Reihe von Fachministertreffen voraus. Das Agrarministertreffen bildet dabei den Auftakt.

Erschienen am im Format Aktuelles

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