Internationale Agrarministerkonferenz in Slowenien zur Rolle der Frauen in ländlichen Räumen

Projektstart des Agrarpolitischen Dialogs „Nachhaltige Landwirtschaft Westbalkan“

Ende August 2021 fand im Rahmen der slowenischen EU-Ratspräsidentschaft in Brdo pro Kranju die Internationale Ministerkonferenz „Women and their position in rural areas“ statt. Auf Einladung des slowenischen Agrarministers Jože Podgoršek berieten Minister und Repräsentanten der Landwirtschaftsministerien der Länder des Westbalkans sowie Deutschlands, Frankreichs, Österreichs, Ungarns, Kroatiens, Bulgariens und der FAO mit Vertreterinnen des Landfrauen- und des Landjugendverbands Sloweniens die Situation von Frauen in ländlichen Räumen.

In großem Einvernehmen verabschiedeten die Regierungsvertreter eine Deklaration, in der unter anderem die Gleichberechtigung der Frauen in Bezug auf Landbesitz und Erbrecht, aber auch die Unterstützung junger Frauen beim Aufbau eines eigenen landwirtschaftlichen Betriebes und auf dem Weg an die Spitze eines Agrarunternehmens eingefordert werden.

Staatssekretärin Beate Kasch vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) betonte in ihrem Grußwort die Notwendigkeit, die Situation von Frauen in den ländlichen Räumen zu stärken, denn „eine Zukunft auf dem Land ohne Frauen gibt es nicht“.

Mit Blick auf die EU-Erweiterung sicherte Staatssekretärin Kasch zu, den Beitrittsprozess zu unterstützen und zu beschleunigen. So konnte in der anschließenden 51. Assembly der Standing Working Group for Regional Rural Development (SWG) der Startschuss für den Agrarpolitischen Dialog „Nachhaltige Landwirtschaft Westbalkan“, ein Projekt des Bilateralen Kooperationsprogramms des BMEL, gegeben werden. Mit den Projektkomponenten „Angleichung des Weinrechts“, „Green Agenda“ und „Agriculture Knowledge and Innovation Systems (AKIS)“ sollen in den nächsten drei Jahren wichtige Themen der „EU Green Agenda for the Western Balkans“ vorangebracht werden, die im Herbst 2020 von den Westbalkan-Staaten verabschiedet worden war. Auch dabei wird die Rolle der Frauen in den ländlichen Regionen ein wichtiges Querschnittsthema sein.

Hintergrund

Regional Rural Development Standing Working Group (SWG)

Die SWG ist eine seit 2005 als informelles Netzwerk und seit 2009 als formale internationale Organisation bestehende Institution. Mitglieder sind die Agrarministerien der Länder/Entitäten des Westbalkans. Die Agrarministerien von Bulgarien, Deutschland, Italien, Kroatien, Slowenien, Ungarn und Österreich üben Beobachterstatus aus – das BMEL seit 2012.

Zielsetzung der SWG ist die Verbesserung der Zusammenarbeit staatlicher und nicht staatlicher Akteure im Bereich Landwirtschaft/Ländliche Entwicklung, grenzüberschreitende Kooperation und die Unterstützung der Westbalkanstaaten auf ihrem Weg in die EU. Kernfunktionen der SWG sind u. a. Politikanalyse, Kompetenz- und Kapazitätsaufbau insbesondere im Kontext des EU-Heranführungsprozesses, Netzwerkbildung für regionale Kooperation und Durchführung von Projekten.

Sofia Declaration on the Green Agenda for the Western Balkans

Mit Unterzeichnung der im Europäischen Green Deal vorgesehenen Green Agenda im November 2020 übernahmen die Westbalkan-Staaten einige ambitionierte Ziele der EU in den Bereichen Klima- und Umweltschutz, Dekarbonisierung der Wirtschaft und Maßnahmen zur Förderung von Biodiversität und einer nachhaltig ausgerichteten Land- und Ernährungswirtschaft. Durch einen umfangreichen Wirtschafts- und Investitionsplan soll die langfristige wirtschaftliche Erholung der Region angekurbelt, die ökologische und die digitale Wende unterstützt und die regionale Integration und Konvergenz mit der Europäischen Union gefördert werden.

Erschienen am im Format Aktuelles

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