Politik gegen Hunger – Konferenz in Berlin

20 Jahre Freiwillige Leitlinien für das Recht auf angemessene Nahrung – Erfahrungen, Erfolge und Ausblick. Am 4. und 5. Juni 2024 fand in Berlin die außerordentliche "Politik gegen Hunger"-Konferenz unter dem Titel "Twenty Years of Action: Advancing the Human Right to Food" statt.

2024 würdigt die Weltgemeinschaft einen wichtigen Meilenstein für die Umsetzung des Menschenrechts auf angemessene Nahrung: das 20-jährige Bestehen der "Freiwilligen Leitlinien zur Unterstützung der schrittweisen Verwirklichung des Rechts auf Nahrung im Kontext nationaler Ernährungssicherung". Für uns ist das Anlass, auf Erfolge und Herausforderungen zurückzublicken und zu diskutieren, was wir in Zukunft zusammen erreichen wollen. Denn bei allen Erfolgen bleibt:

  • Weltweit hungern etwa 735 Millionen Menschen. Das ist fast jeder zehnte Mensch.
  • Etwa 2,4 Mrd. Menschen haben keinen ausreichenden Zugang zu Nahrung und leiden unter Fehlernährung – das schließt auch Mangelernährung in verschiedenen Erscheinungsformen ein.
Verschiedene Teilnehmende im Plenum der Konferenz hören zu.
Politik gegen Hunger

Diesen Herausforderungen müssen wir auf internationaler Ebene begegnen. Gemeinsam müssen wir Wege ergründen, um Nahrung für alle angemessen, verfügbar, zugänglich und bezahlbar zu machen. Wir wollen Krisenvorsorge – statt Krisenreaktion. Wir brauchen dafür Ernährungssysteme, die nachhaltiger, widerstandsfähiger und gerechter für alle sind. Wir setzen auf Verantwortung aller und internationale Zusammenarbeit.

„Es ist Kernaufgabe eines jeden Staates, jedem Menschen einen sicheren Zugang zu gesunder und ausreichender Nahrung zu gewährleisten. Dem müssen auch unsere weltweiten Agrar- und Ernährungssysteme gerecht werden.“

Bundesminister Cem Özdemir

Politik gegen Hunger-Konferenz am 4.+ 5. Juni 2024

Hintergrund

2004 wurden die Freiwilligen Leitlinien zur schrittweisen Verwirklichung des Rechts auf angemessene Nahrung vom Rat der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in Rom verabschiedet. Damit wurde erstmals ausbuchstabiert, wie das Menschenrecht auf eine angemessene Nahrung konkret verwirklicht werden kann und welche Voraussetzungen dafür erforderlich sind. Die Leitlinien geben Empfehlungen zur Sicherung des Zugangs zu Produktionsressourcen wie Land, Wasser oder Saatgut, zur Verbesserung von landwirtschaftlichen Strukturen, Produktivität und Vermarktung sowie zur Einrichtung von sozialen Sicherungsmechanismen. Den wegweisenden Charakter der Leitlinien wollen wir würdigen und fragen, welchen Wandel sie angestoßen haben.

Die seit 2001 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft organisierten "Politik gegen Hunger"-Konferenzen legen den Fokus auf die Verwirklichung des Menschenrechts auf angemessene Nahrung. Die Plattform soll dazu beitragen, menschenrechtliche Ansätze in den Mittelpunkt internationaler Diskussionen zur Ernährungssicherheit, Hunger und allen Formen der Fehlernährung zu rücken.

Die "Politik gegen Hunger"-Konferenz bringt Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung, Internationalen Organisationen, Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft sowie der Wissenschaft zusammen, um sich international zu rechtebasierten Ansätzen bei der Transformation von Ernährungssystemen auszutauschen und zu diskutieren wie Lebensmittelsysteme nachhaltiger, widerstandsfähiger und gerechter werden.

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