Schnelles Netz auf dem Land

Der Breitbandausbau auf dem Land in Deutschland stellt eine besondere Herausforderung dar. Ziel ist, bis 2030 eine flächendeckende Versorgung mit Gigabit-Netzen auf Glasfaserbasis zu erreichen. Dieses ambitionierte Vorhaben ist vor allem für die ländliche Räume wichtig, da eine leistungsfähige digitale Infrastruktur entscheidend für die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit ländlicher Regionen ist.

Der Ausbau in ländlichen Gebieten ist mit folgenden Schwierigkeiten verbunden:

  • Hohe Investitionskosten: Aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte sind die Kosten pro Anschluss höher als in städtischen Gebieten.
  • Längere Ausbauzeiten: Die notwendigen Tiefbauarbeiten erstrecken sich über größere Distanzen.
  • Geringere Wirtschaftlichkeit: Private Telekommunikationsunternehmen sind oft zurückhaltend beim Ausbau ohne öffentliche Förderung.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, werden verschiedene Strategien verfolgt:

  • Öffentliche Förderung: Bund und Länder stellen Fördermittel bereit, um den Ausbau in unwirtschaftlichen Gebieten zu unterstützen.
  • Kooperative Modelle: Landkreise und Kommunen übernehmen koordinierende Rollen und arbeiten mit Telekommunikationsunternehmen zusammen.
  • Technologiemix: Neben Glasfaser werden auch andere Technologien wie LTE zur Verbesserung der Breitbandversorgung eingesetzt.

Aktuelle Entwicklungen und Ausblick

Der aktuelle Stand des Glasfaserausbaus in Deutschland zeigt deutliche Fortschritte, liegt aber noch unter den angestrebten Zielen der Bundesregierung:

  • Glasfaserausbauquote: Mitte 2024 hatten 43,2% der Haushalte Zugang zu Glasfaser (Homes Passed).
  • Glasfaseranschlussquote: 22,8% der Haushalte waren bis Mitte 2024 über einen tatsächlichen Glasfaseranschluss verbunden (Homes Connected).
  • Nutzungsquote: Von den angeschlossenen Haushalten nutzen etwa 26% den Glasfaseranschluss aktiv (Homes Activated).

Mobilfunkausbau

In für Mobilfunknetzbetreiber unwirtschaftlichen Gebieten, in denen weder Versorgungsauflagen noch vertragliche Ausbauverpflichtungen greifen, bietet das Mobilfunkförderprogramm der Bundesregierung Unterstützung.

Mobilfunkfrequenzen

Die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft mbH (MIG) setzt bis Ende 2025 die Mobilfunkstrategie des Bundes um, mit dem Ziel, eine flächendeckende Versorgung mit schnellen mobilen Sprach- und Datendiensten in Deutschland zu gewährleisten. Bis Ende 2024 brachte die MIG 267 Projekte auf den Weg. Das ursprünglich geplante Gesamtbudget betrug 1,1 Milliarden Euro, wurde jedoch auf 537 Millionen Euro reduziert. Letztendlich wurden 301 Millionen Euro abgerufen. Die MIG wurde zum Jahreswechsel 2024/25 aufgelöst und wird Ende 2025 stillgelegt.

Die Bundesregierung plant, die nach Abwicklung der MIG noch vorhandenen weißen Flecken in der Mobilfunkversorgung mithilfe eines dynamisierten marktgetriebenen Ausbaus zu schließen. Hierfür sind in der Gigabitstrategie flankierende Maßnahmen festgehalten, die sukzessive umgesetzt werden sollen. Stand Oktober 2024 befinden sich laut Mobilfunk-Monitoring der Bundesnetzagentur 2,2 Prozent der Fläche Deutschlands in weißen Flecken.

Veränderte Auflagen für bestehende Mobilfunkfrequenzen

2025 laufen außerdem die Nutzungsrechte für wichtige Mobilfunkfrequenzen aus den Spektren 800 MHz, 1,8 GHz und 2,6 GHz aus. Insbesondere die Mobilfunkfrequenzen aus den Spektren unter 1 GHz haben eine besondere Bedeutung für die Flächenversorgung in ländlichen Räumen und in der Landwirtschaft. Die Bundesnetzagentur erstellt ein regulatorisches Konzept, wie die bedarfsgerechte Bereitstellung von freiwerdenden Frequenzen die Versorgung mit öffentlichem Mobilfunk verbessert und zugleich den Wettbewerb unter den Mobilfunknetzbetreibern stärkt. Bei der Ausgestaltung der Frequenzvergabe soll insbesondere auch die Flächenversorgung in ländlichen Räumen in den Blick genommen werden.

Erstmals wird es im Frühsommer 2025 eine bundesweite Messwoche geben.

 

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