Voneinander lernen – umsetzen – verstetigen

Unter diesem Titel wurden am 13. und 14.07. 2022 in der Evangelischen Akademie Loccum die Ergebnisse des BULE-Forschungsprojekts „Innovative Ansätze der Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen - Lernen von Erfahrungen anderer europäischer Länder für Deutschland" (InDaLE) mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Verwaltung und Praxis diskutiert.

Das Forschungsprojekt InDaLE untersucht seit Anfang 2020 Daseinsvorsorge-Konzepte in Schweden, Schottland und Österreich und vergleicht sie mit deutschen Projekten in ländlichen Räumen. Ziel ist es, aus den gewonnenen Erkenntnissen Rahmenbedingungen zu formulieren, unter denen diese Ansätze in Deutschland umgesetzt werden könnten. Untersuchungsschwerpunkte liegen auf den Daseinsvorsorgebereichen Gesundheitsvorsorge, weiterführende Bildungsangebote und nicht-polizeiliche Gefahrenabwehr, konkret der Feuerwehr.

Bei der Tagung „Voneinander lernen – umsetzen – verstetigen“ in Loccum wurden die erarbeiteten Ergebnisse sowie die Übertragbarkeitsmöglichkeiten mit Akteuren aus Theorie und Praxis diskutiert. Entscheidend war die Frage, welche Ansätze es in ländlichen Regionen in Schweden, Österreich oder Schottland gibt und ob sie auf Deutschland übertragbar sind.

In Podiumsdiskussionen und Fachvorträgen wurde auch über die Verstetigung solcher erfolgreichen Projekte gesprochen. Hierbei war nicht nur wichtig, wie Maßnahmen nach dem Auslaufen von Fördermitteln weitergeführt werden können, sondern vor allem auch, wie Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft die Elemente, die sich in Modellprojekten als zielführend erwiesen haben, in größerem Maßstab umsetzen können.

Lösungsansätze für die Herausforderungen der Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen

Besondere Herausforderungen für die Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen stellen sich immer wieder bei der Finanzierung. Zudem gibt es beispielsweise im medizinischen Bereich Probleme bei der Personalgewinnung. In einigen Fällen führen digitale Lösungsansätze nicht nur zum effizienteren Einsatz von Personal, sondern in manchen Fällen auch zu einer qualitativen Verbesserung von Leistungen (z. B. Diagnostik in der Telemedizin). Auch eine Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit bietet, ebenso wie eine Verbesserung der Zusammenarbeit über Sektorgrenzen hinweg, vielversprechende Lösungsansätze, zum Beispiel in Medizin und Pflege. So kann etwa eine Zusammenarbeit von Ärzteschaft und Pflegepersonal zu einer Verbesserung der Versorgung in ländlichen Räumen führen. Weitere Informationen und Details zur Tagung finden Sie hier.

Hintergrund

Das Forschungsprojekt InDaLE wird im Verbund des Geodätischen Instituts der Universität Hannover, der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft, der Technischen Universität Dresden, des Johann Heinrich von Thünen-Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei und des Zentrums für nachhaltige Raumentwicklung durchgeführt. Es wird gefördert im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung (BULE), das die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft umsetzt, und hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Es wird gefördert im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung (BULE), das die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft umsetzt, und hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Erschienen am im Format Artikel

Das könnte Sie auch interessieren

LandKULTUR: Ein vielfältiges Kulturangebot für vielfältige ländliche Regionen schaffen (Thema:Dorfentwicklung)

Im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) unterstützte das BMEL insgesamt rund 260 Kulturprojekte in ländlichen Regionen. Zum Abschluss der Vorhaben resümierten rund 80 Akteure beim finalen Vernetzungstreffen, welche Handlungsempfehlungen an Politik und Praxis sie aus ihren Erfahrungen ableiten können.

Mehr

Forschung zum Faktor Kultur in Ländlichen Räumen: Partnerschaft zwischen Praxis und Forschung (Thema:Dorfentwicklung)

45 Projektakteure kamen am 18. und 19. September 2024 in Lutherstadt Wittenberg zum zweiten Vernetzungstreffen der Forschungsfördermaßnahme "Forschung zum Faktor Kultur in Ländlichen Räumen" des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) zusammen. Sie tauschten sich zu Methodik, Zwischenergebnissen und Wissenstransfer aus.

Mehr

Kulturforschungsprojekte tauschen sich aus (Thema:Dorfentwicklung)

Im Mai 2023 fand das erste von zwei Vernetzungstreffen der Forschungsprojekte der Fördermaßnahme „Faktor K – Forschung zum Faktor Kultur in ländlichen Räumen“ statt. Rund 60 Teilnehmende diskutierten unter anderem über unterschiedliche Kulturbegriffe, Formen des Wissenstransfers und Akteurskonstellationen bei der Kulturarbeit. „Faktor K“ ist ein Baustein des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus).

Mehr