Projekte zur Verbesserung der Nahversorgung auf dem Land

Mit dem Modell-und Demonstrationsvorhaben "LandVersorgt – Neue Wege der Nahversorgung in ländlichen Räumen" unterstützt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) beispielhafte, innovative Konzepte, die geeignet sind, die Nahversorgung in den ländlichen Räumen zu verbessern und damit einen Beitrag zur Sicherung von Teilhabe und Daseinsvorsorge zu leisten.

Diese Fördermaßnahme wird durch den Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) begleitet und ist auf Kommunen im ländlichen Raum ausgerichtet. In der bereits abgeschlossenen Konzeptphase wurde die Erarbeitung von innovativen Projektkonzepten für die Entwicklung nachhaltiger Lösungen für die Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs gefördert. Die Konzepte sollten modellhaft sein, neue Ideen aufgreifen und übertragbare Lösungen entwickeln ¬- so dass sie für andere ländliche Regionen als Vorbild dienen können. Aktuell werden die besten Projekte für eine Förderung in der Umsetzungsphase ausgewählt. Der Start der Umsetzungsphase ist für Anfang 2023 geplant.

Nahversorgung auf dem Land

Funktionierende Nahversorgungsstrukturen sind ein wesentliches Element der Daseinsvorsorge und sozialen Teilhabe. Doch besonders in ländlichen Räumen können die Menschen ihren Bedarf immer weniger vor Ort decken. Das Erreichen der nächstgelegenen Einkaufsmöglichkeit ist häufig beschwerlich und zeitraubend. So erfolgt der Einkauf in vielen Fällen nicht mehr am Wohnort, sondern in entfernten Discountern und Supermärkten. Kleinere Läden vor Ort können dadurch häufig nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden. Dies ist zum einen auf Verbraucherseite durch Veränderungen der Bevölkerungsstruktur und des Einkaufverhaltens begründet, zum anderen auf Anbieterseite zum Beispiel durch die Konzentration auf größere Orte, Gewerbegebiete und Ähnliches: Insbesondere ältere und wenig mobile Menschen sind jedoch auf lokale Nahversorgungsmöglichkeiten angewiesen.

Abholen, Liefern, Mitnehmen

Die in der Konzeptphase von LandVersorgt geförderten Projekte decken ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Verbesserung der Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs ab. So wurden beispielsweise unterschiedliche Ansätze zur Entwicklung von Lieferdiensten entwickelt, die oftmals digital gestützt sind oder in effizienter Weise mit anderen Dienstleistungen kombiniert werden. Ein weiteres zentrales Thema war die Anpassung von Ladenkonzepten an die Bedürfnisse ländlicher Regionen mit Lösungen, die teilweise oder ganz ohne Personal auskommen. Insgesamt vierzehn Projekte hatten in der Konzeptphase eine Förderung von bis zu 50.000 Euro für die Ausarbeitung ihres Nahversorgungskonzeptes erhalten

Folgende Projekte wurden in der Konzeptphase gefördert

  • Stadt Barntrup, Nordrhein-Westfalen: NordlippeVersorgt – Mit Onlineshop, mobilem Dorfladen und Lieferdienst eine zukunftsfähige Nahversorgung aufbauen.
  • Verbandsgemeinde Birkenfeld, Rheinland-Pfalz: SMART-FOR-BIR – Smarte modulare Versorgungsstationen, um Nahversorgungslücken in der Region nachhaltig und klimafreundlich zu schließen.
  • Samtgemeinde Elbtalaue (Dannenberg), Niederachsen: RegioLMP – Entwicklung eines auf andere Regionen übertragbaren Nahversorgungskonzepts.
  • Gemeinde Filsum, Niedersachsen: OMA – Lebensmittel und andere Erzeugnisse aus Ostfriesland über einen Dorfladen und ein Online-Portal vermarkten.
  • Markt Kinding, Bayern: A-Jregionaldigital – Entwicklung einer regionalen Online-Bestellplattform mit regional angepasstem Logistiksystem.
  • Gemeinde Kirchlinteln, Niedersachsen: BiWi Nahversorgung – Mit Bürgerbeteiligung von Bierde bis Wittlohe die Art des Einkaufens modernisieren.
  • Gemeinde Nobitz, Thüringen: LebensMittelPunkte – Bedarfsanalyse in den fünf beteiligten Modelldörfern und Konzeption eines mobilen Netzwerks aus Nahversorgern und soziokulturellen Angeboten in der Gemeinde.
  • Hansestadt Osterburg (Altmark), Sachsen-Anhalt: MONA LiSA - Mobile Dienstleister über einen Dorfladen in die Logistikkette für eine stationäre Nahversorgungslösung integrieren (Verbundprojekt).
  • Verbandsgemeinde Seehausen (Altmark), Sachsen-Anhalt: MONA LiSA – Mobile Dienstleister über einen Dorfladen in die Logistikkette für eine stationäre Nahversorgungslösung integrieren (Verbundprojekt).
  • Stadt Rehau, Bayern: Hofer-LandLieferBus – Machbarkeit eines kombinierten Mobilitätssystems für Waren- und Personentransport untersuchen.
  • Gemeinde Steinhöfel, Brandenburg: DorfMarkt24 – Einkauf von Produkten und Nutzung von Dienstleistungen des täglichen Bedarfs durch Multifunktions-Dorfläden gewährleisten – auch ohne Auto.
  • Gemeinde Thallwitz, Sachsen: KORB – Eine Regionalmarke aufbauen, Bestellprozesse digitalisieren und die regionale Logistikstruktur mit "Food-Hub" aufbauen.
  • Stadt Wolfhagen, Hessen: Lebens.Mittel.Punkte – Entwicklung von aktiven Dorfmittelpunkten für die lokale Nahversorgung.
  • Gemeinde Wusterhausen/Dosse, Brandenburg: Wusterhausen/Dosse – Machbarkeitsstudie zum Einsatz von Lieferdrohnen.

Erschienen am im Format Artikel

Das könnte Sie auch interessieren

Coworking auf dem Land (Thema:Digitales Land)

Coworking Spaces im ländlichen Raum werden in ganz unterschiedlichen Regionen erfolgreich umgesetzt. Ein Leitfaden im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gibt Interessierten Tipps zum Aufbau und Betrieb von Coworking Spaces.

Mehr

Land.OpenData – Ideenwettbewerb (Thema:Digitales Land)

Qualitativ hochwertige und leicht zugängliche Daten bilden eine wichtige Grundlage für einen effizienten Staat und eine moderne Gesellschaft. Darüber hinaus können sie viele Verwaltungsvorgänge vereinfachen. Die Bereitstellung offener Verwaltungsdaten, auch Open Data genannt, bietet einen hervorragenden Hebel, um die Entwicklung ländlicher Räume voranzutreiben. Hier setzt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit seinem Ideenwettbewerb "Land.OpenData" für ländliche Kommunen an.

Mehr

Arbeitsstab "Ländliche Entwicklung" bündelt das Engagement der Bundesregierung für die ländlichen Räume" (Thema:Dorfentwicklung)

Mit dem Arbeitsstab Ländliche Entwicklung hat die Bundesregierung beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft 2015 auf der politischen Ebene ein Austauschgremium über die Politik der Bundesressorts zur Entwicklung ländlicher Räume geschaffen.

Mehr