Stotel: Ein Dorf auf dem Weg zur sozialen Mitte

Die Entwicklung in Stotel im Landkreis Cuxhaven steht vor der besonderen Herausforderung, für das ursprüngliche Haufendorf mit seinen historischen, großen Hofstellen sowie für den in den 1970er-Jahren entstanden Ortsteil Hohes Feld gemeinsame Wege zu finden. Unterstützend wirkt dabei das Familienzentrum in der Ortsmitte: Dort laufen Jugendpflege, Familien- und Sozialarbeit und die dörfliche Vernetzung zusammen.

Ein Konzept für Brachflächen und Bauruine

Um ein attraktives Wohnumfeld im Ortsteil Hohes Feld - bestehend aus viergeschossigen Wohnblocks und gebaut wie eine Trabantenstadt - und auf den Brachflächen, die durch Abriss einer Hochhausruine entstanden, zu schaffen, setzt die Gemeinde ein energetisches Gesamtkonzept als Quartierskonzept um.

In Workshops und persönlichen Gesprächen entwickelten die Anwohnerinnen und Anwohnern Ideen und Projekte. Beispielsweise entstand auf der ehemaligen Brache eine Grünfläche mit Spielgeräten und Begegnungsmöglichkeiten für alle Generationen. Auf einer anderen Brachfläche errichtete ein privater Investor eine Seniorenwohnanlage, deren barrierefreie Wege zur Grünfläche führen und zu einer stärkeren Anbindung an Alt-Stotel beigeträgt.

Anwohner kümmern sich um Grünanlage

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© ASG / Stadtplan 2509d, Urheber: Fiedels - Fotolia.com

Die Pflege der neuen Grünanlagen rund um die Wohnblocks übernehmen die Anwohner. Im alten Ortskern wurden mit Mitteln der Städtebauförderung und der Dorferneuerung viele bauliche und gestalterische Projekte verwirklicht.

In Stotel ist es mit einem gut durchdachten Gesamtkonzept gelungen, aus einem städtebaulichen Missstand eine soziale Mitte zu schaffen.

Die Fachjury im Wettbewerb "Kerniges Dorf!" 2017 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zeichnet Stotel für die Schaffung einer sozialen Mitte als Reaktion auf einen städtebaulichen Missstand mit dem Sonderpreis in der Kategorie "Kernig im Wandel: große Dörfer" aus.

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