Flomborn: Deutsche Sprache ist ein Schritt ins neue Leben

Ehrenamtliche im rheinhessischen Flomborn kümmern sich seit Herbst 2015 um 60 Flüchtlinge in ihrem Dorf: Deutschkurse für Erwachsene, Kitaplätze für die Jüngsten und Schule für Kinder und Jugendliche.

Es fing an im Herbst 2015, als 60 Flüchtlinge in den Ort kamen, dessen Einwohner sich schon seit Jahren für Migranten engagieren. Nach einer Versammlung waren sich die Bürger einig, den geflüchteten Männern, Frauen und Kindern zu helfen. Die Ortsgemeinde stellte Kitaplätze bereit und Kinder und Jugendliche konnten die Schule besuchen.

Das größte Vorhaben war ein Deutschkurs, den die Einwohner dank ihres großen Engagements verwirklichten. Weil die Organisatoren bei den staatlichen Einrichtungen um Unterstützung baten, konnte die Ortsgemeinde eine Lehrerin für den Deutschunterricht und die Hausaufgabenhilfe gewinnen. Später kamen noch zwei Lehrkräfte im Ruhestand und eine Lehrerin in Elternzeit dazu, um einen Deutschkurs zu leiten. Die Ehrenamtlichen entwickelten eigenes Lehrmaterial. Das alles trug zur Umsetzung des Projekts bei: 17 Flüchtlinge aus verschiedenen Nationen nutzen den Unterricht, der viermal in der Woche stattfindet.

Mittlerweile hilft der Deutschkurs in dem 1000-Einwohner-Ort im Landkreis Alzey-Worms den Flüchtlingen nicht nur beim Lernen der deutschen Sprache, er ist ein Treffpunkt für alle in der Gemeinde. Mit der Zeit entstanden auch Freundschaften, die zeigen, dass das Engagement der Einwohner und insbesondere der Lehrkräfte sich lohnt: Die Flomborner waren von Anfang an hilfsbereit und können nun sagen, dass dieser Weg der richtige war.

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