Hirnsberg: Neues Pflaster für den Dorfplatz ist eine runde Sache

Der Dorfplatz im oberbayerischen Hirnsberg war in die Jahre gekommen. Mit ehrenamtlichen Engagement entstand in der Mitte des Ortes ein echter Hingucker.

Die „bayerische Dreifaltigkeit“ – Beten, Essen und Trinken – liegt im oberbayerischen Hirnsberg nahe zusammen: Kirche, Wirt und Kramerladen bilden die bauliche und soziale Ortsmitte. Deshalb war es den Hirnsbergern ein besonderes Anliegen, diesen Platz, der bis 2013 geteert war, neu zu gestalten.

Lokalkolorit statt Pflaster "von der Stange"

Die Idee: Kein Granit als Material für das neue Pflaster – weil es in vielen Orten Deutschlands regelrecht allgegenwärtig ist. Stattdessen setzte die Gemeinde auf Lokalkolorit und nutzte „Bachkugelsteine“, die es in den benachbarten Kiesgruben reichlich und zu einem niedrigen Preis gibt.

Ein ganzes Dorf packt an

Zwei Ehrenamtliche verlegen das neue Pflaster des Dorfplatzes im oberbayerischen Hirnsberg. Dorfplatz Hirnsberg
Zwei Ehrenamtliche verlegen das neue Pflaster des Dorfplatzes im oberbayerischen Hirnsberg © Josef Stein/Landratsamt Rosenheim

Kirche und Gemeinde als Grundstücksbesitzer übernahmen je ein Viertel der Kosten für den neu gestalteten Platz in der Ortsmitte. Die übrigen 50 Prozent erbrachte die Dorfgemeinschaft mit Arbeitsleistung: In 800 Arbeitsstunden sortierten und transportierten 60 Frauen und Männer aus Hirnsberg und den umliegenden Weilern in den Kiesgruben rund 40.000 Steine. Die Landwirte des Ortes unterstützten sie mit ihren Maschinen.

Ideen für weitere Projekte

Nach sechs Wochen intensiver Arbeit war der Platz wieder freigegeben – und die Hirnsberger waren gespannt, wie sich die Gottesdienstbesucher auf dem neuen, unebenen Pflaster aus den „Kugelsteinen“ bewegen würden. Es gab keine Beschwerden. Im Gegenteil: Alle freuten sich über den schönen neuen Platz. Dem Arbeitskreis machte das Mut, und die Neugestaltung des Dorfplatzes gilt nun als Auftakt für weitere Projekte des Dorfwettbewerbs.

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