"Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken." 

Mittlerweile 96 Regionen für die Entwicklungsphase benannt

Das BMEL setzt Impulse für die ländliche Entwicklung. Mit Aller.Land hat die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) ein ressortübergreifendes Vorhaben zur Förderung von Kultur, Beteiligung und Demokratie in ländlichen, insbesondere strukturschwachen Regionen gestartet. 96 Regionen sind mittlerweile für die Entwicklungsphase benannt, um tragfähige Konzepte für beteiligungsorientierte Kulturvorhaben zu entwickeln.

Mithilfe des Programms sollen über einen Zeitraum von 2023-2030 längerfristige beteiligungsorientierte Kulturvorhaben entwickelt und vor Ort neue Allianzen zwischen Kultur- und Demokratiearbeit, politischer Bildung und Regionalentwicklung gefördert werden. 

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir erklärte bei der Übergabe der Förderbescheide dazu: "Wir sind gut beraten, den ländlichen Räumen nicht nur im Verhältnis zu den Städten, sondern vor allem in ihren eigenen Besonderheiten und Stärken gerecht zu werden. Die ländlichen Räume stehen auch für sich – und es braucht dafür Politikansätze, die von den Menschen vor Ort ausgehen." Die Menschen und Institutionen in den Regionen erhalten die Gelegenheit, zusammen mit Partnerinnen und Partnern aus Kultur, Kommunen und Zivilgesellschaft Veränderungen in ihrer Nähe anzustoßen und stärker an den Entscheidungen teilzunehmen, die sie betreffen.

Gefördert werden können längerfristig angelegte Vorhaben wie beispielsweise Kultur-Bürgerdialoge, Dorfresidenzen, Erzählcafes, Maker Spaces oder der Aufbau sogenannter Dritter Orte. Die große Herausforderung für die Regionen besteht darin, eine gemeinsame Idee zu finden, die von vielen Akteurinnen und Akteuren vor Ort getragen wird, viele Menschen beteiligt und die Region langfristig weiterentwickelt. Denn: In Aller.Land werden nicht einzelne kurzfristige Projekte gefördert. Vielmehr geht es darum, dass viele Akteure langfristig und gemeinsam in einer Region zum Wandel der Strukturen direkt vor Ort beitragen und Angebote für mehr Mitgestaltung und Beteiligung gemeinsam erarbeiten. Anhand einer sukzessiven Zuwendung sollen die beteiligten Regionen außerdem dabei unterstützt werden, dauerhaft vor Ort Kompetenzen und Beteiligungsstrukturen aufzubauen. Für die Umsetzungsphase sind daher auch Gestaltungsmittel für Anschaffungen und Ausstattungen vorgesehen.

Förderung in zwei Phasen

Das Programm sieht zwei Phasen vor: Eine einjährige Entwicklungsphase und eine fünfjährige Umsetzungsphase von 2025 bis 2030. Die für Kultur und für die ländlichen Räume zuständigen Länderministerien in den dreizehn Flächenländern sind Partner im Aller.Land-Bewerbungsprozess. Sie kennen die Akteure in ihrem Land. Ende des vergangenen Jahres wurden mindestens 93 Regionen bekannt gegeben, die bundesweit am Förderprogramm „Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ teilnehmen.

BMEL unterstützt Aller.Land - Erfahrungen und Erkenntnisse werden weitergegeben

Das BMEL bringt sich insbesondere in dem Bereich des Wissenstransfers fachlich ein. Die Erkenntnisse aus dem Programm "Aller.Land" sollen systematisch ausgewertet und an interessierte Regionen deutschlandweit weitergegeben werden. Neben der fachlichen Auswertung werden die Ergebnisse und Erkenntnisse durch begleitende Kongresse, Fachveranstaltungen und Veröffentlichungen an Interessierte vermittelt.

Der Bund stellt für "Aller.Land" von 2023-2030 insgesamt 69,4 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) sowie aus Mitteln der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) zur Verfügung. Das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) ist inhaltlicher Programmpartner. Die künftig geförderten Regionen beteiligen sich ab 2025 mit einer Ko-Finanzierung von 5,9 Millionen Euro.

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