Ländliche Regionen stärken ist Querschnittspolitik: Regierungsbericht weist Wege

Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland lebt in ländlichen Regionen, in kleineren Städten oder Gemeinden. Ländliche Regionen sind attraktive Lebens-, Arbeits- und Erholungsorte. Viele Unternehmen, darunter mittelständische Weltmarktführer, haben dort ihren Standort. Über Leben und Arbeiten, über Wirtschaft und alles, was die Menschen, auf dem Land bewegt, informiert der Bericht der Bundesregierung zur Entwicklung der ländlichen Räume seit 2011 alle vier Jahre umfassend.

Eine wichtige Aufgabe der Politik ist es, die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse sicherzustellen und das Leben überall in Deutschland lebenswert zu gestalten. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) übernimmt für diese Aufgabe eine tragende Rolle und koordiniert die Politikbereiche der ländlichen Räume. Ziel ist es, die ländlichen Regionen mit ihrem vielfältigen Potenzial als eigenständige Lebens- und Wirtschaftsräume zu erhalten und dazu beizutragen, dass strukturschwache Regionen gestärkt werden.

Ländliche Räume bieten Lebensqualität

Eine wichtige Erkenntnis aus dem aktuellen Regierungsbericht: Die Bundesregierung erreicht die Kommunen als zentrale Akteure und die Menschen in allen ihren Lebensbereichen. Denn in den Kommunen und durch die vielen aktiven Menschen in ländlichen Regionen wird das Zusammenleben gestaltet. Es wird ebenso deutlich, dass sich Engagement und Ehrenamt ausgeprägter zeigen als in der Stadt. Wo jedoch der demografische Wandel zu spüren ist, sind die Herausforderungen besonders groß, Strukturen aufrecht zu erhalten.

Mit dem aktuellen Bericht zeigt die Bundesregierung ebenso, dass sie wichtige Schritte für die ländlichen Räume unternimmt und die Politik dazu beiträgt

  • der Unsicherheit und Unzufriedenheit bei zu vielen Menschen insbesondere in den ländlichen Regionen entgegenzuwirken,
  • den Wegzug aus strukturschwachen ländlichen Regionen sowie die Überhitzung der Ballungsräume zu mindern und
  • den Zusammenhalt der Gesellschaft und der Regionen zu stärken und zu beleben.

Daneben beleuchtet der Regierungsbericht drei Handlungsfelder:

  • Wohn- und Lebensräume: Fragen des Wohnens, der Infrastruktur und der Daseinsvorsorge
  • Arbeits- und Innovationsräume: die regionalen Wirtschaftsstrukturen, das Fachkräfteangebot und die Innovationskraft
  • Landschafts- und Erholungsräume: die Natur- und Kulturlandschaften und ihre Funktion für Freizeit und Erholung

Um zukunftsfähige Regionen zu gestalten, müssen sich wirtschaftliche Entwicklung, Daseinsvorsorge und gesellschaftliches Engagement gegenseitig ergänzen und tragen. Das ist Querschnittspolitik. Dafür ist ein gemeinsames Handeln der Ressorts im Bund und in den Ländern erforderlich. Damit in den Dörfern und Regionen sinnvolle und gut abgestimmte Maßnahmen wirken.

Wie das funktioniert, zeigen die von der Bundesregierung regelmäßig vorgelegten Regierungsberichte. Diese führen in die Thematik ländlicher Regionen ein, skizzieren die Ziele der Bundesregierung für attraktive und lebenswerte ländliche Regionen und gleichwertige Lebensverhältnisse, stellen die Schwerpunkte und Initiativen der Bundesregierung der letzten vier Jahre gerafft dar und geben einen Ausblick auf kommende Entwicklungen.

Der Bericht geht über eine Bestandsaufnahme hinaus – er enthält neben einem Ausblick auch Informationen zu Förderprogrammen und Vorhaben. Dazu gehören das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung (BULE) und die Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK).

Ein ausgewogenes Zusammenwirken von wirtschaftlicher Entwicklung, Daseinsvorsorge, gesellschaftlichem Engagement sowie Zusammenhalt und Lebensqualität schafft Perspektiven für eine positive Entwicklung ländlicher Regionen. In der politischen Arbeit misst das BMEL der besonderen Situation von Regionen und Bevölkerungsgruppen eine hohe Priorität bei. Ziel ist und bleibt es, die ländlichen Räume als attraktive Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturräume weiterhin zu sichern, zu stärken und bei der Fortentwicklung zu unterstützen.

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