Was denken die Bürgerinnen und Bürger über die Ländlichen Räume? Eine Umfrage gibt Antworten
Die meisten Menschen mögen das Leben auf dem Land. Viele wollen raus aufs Land ziehen. Die, die bereits dort leben, schätzen die Freiräume dort. Sie möchten in Dörfern, Klein- und Mittelstädten leben. Einige würden gerne zurück in die Region, in der sie aufgewachsen sind. Aber auch Großstädter wünschen sich öfters ein Leben auf dem Land.
Familien, Berufstätige - der Trend aufs Land ist deutlich da. Die Digitalisierung bietet dazu neue Chancen.

Das BMEL hat eine 2021 eine unfangreiche repräsentative Umfrage in Deutschland durchführen lassen - bei Menschen, die die Vielfalt unsere ländlichen und urbanen Regionen abdecken. Wir wollten von den Menschen selbst wissen: Wo drückt der Schuh noch am meisten? Wo haben wir als BMEL mit unserer Politik für die Ländlichen Räume schon Erfolg gehabt? Wie wohl fühlen sich die Menschen dort, wo sie leben? Welche regionalen Unterschiede gibt es? Die Befragung umfasste sechs Themenkomplexe: Einrichtungen und Angebote der Daseinsvorsorge, Mobilität, Internet-und Mobilfunkversorgung, Arbeitsplätze, Lebensqualität insgesamt, Zufriedenheit mit der Politik.
Die Umfrage ergänzt die Sicht der Menschen zu den vorhandenen Daten der Regionalstatistik, wie wir sie in unserem Landatlas bereitstellen. So schafft das BMEL Grundlagen für die weitere Politikgestaltung.
Insgesamt zeigt die Umfrage in großen Teilen ein ziemlich positives Bild von ländlichen Räumen. Drei Viertel der Menschen bewerten ihre derzeitige Wohngegend als gut oder sehr gut. Über die Hälfte würde gerne in einem Dorf oder einer Kleinstadt leben. Die Natur und die Versorgung mit den meisten Dienstleistungen und Einrichtungen für das alltägliche Leben erhalten zumeist gute bis sehr gute Bewertungen.
Aber es gibt auch Defizite. Der ÖPNV ist in sehr ländlichen Räumen bekanntermaßen ausgedünnt, ebenso das Angebot an Gaststätten und Treffpunkten. So bewerten beispielsweise nur 50 Prozent der Befragten den Takt des ÖPNV als gut oder sehr gut.
In strukturschwachen, sehr ländlichen Regionen fern der Zentren ist das Angebot an Arbeitsplätzen oft schlechter: Das sagen jedenfalls 14 Prozent der Menschen, die dort leben. In sehr ländlichen, strukturstarken Regionen hingegen sagen dies lediglich 3 Prozent. Dies unterlegt erneut: Es gibt nicht den ländlichen Raum.
Ähnlich verhält es sich bei der Bewertung der Frage, ob die Bewohnerinnen und Bewohner denken, dass sie in einer abgehängten Region leben. Gesamt betrachtet antworten 17 Prozent mit Ja auf diese Frage. In sehr ländlichen Regionen, die auch noch sozioökonomisch schwächer sind, sind es sogar 30 Prozent, aber in sehr ländlichen Regionen mit hoher Strukturstärke sind es nur 12 Prozent.
Mit diesen Beispielen möchten wir Sie neugierig machen auf weitere Fragen und Antworten in unserer Umfrage, die nicht über einen Kamm schert, sondern die so differenziert, wie es für die Ländlichen Räume nur angemessen ist.