Siegerprojekte des Bundeswettbewerbs HolzbauPlus 2014

Der bundesweite Wettbewerb des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zeichnet individuelle und wegweisende Lösungen für das Bauen und Sanieren mit nachwachsenden Rohstoffen aus. Am 18. März wurden die Siegerprojekte in Berlin prämiert.

Holz ist ein vielseitiger Baustoff und verbindet traditionelle und moderne Bauweisen auf besondere Art. Zunehmend finden nachwachsende Rohstoffe und ökologische Baumaterialen auch über statische Bauteile hinaus als Verkleidung, Dämmung oder im Innenausbau Anwendung.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützt mit seinem Wettbewerb "HolzbauPlus" eine besonders ressourceneffiziente und nachhaltige Bauweise. Der Wettbewerb zeichnet die Gebäude aus, bei denen neben Holz auch Baumaterialien wie Lehm und Kalk sowie Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen und biobasierten bzw. natürliche Baustoffe wie Stroh, Hanf, Schilf, Holzfasern, Zellulose im Innenausbau eingesetzt wurden. Der Bundeswettbewerb wurde 2014 bereits zum zweiten Mal ausgelobt.

Bildergalerie der Prämierten des Wettbewerbs HolzbauPlus 2014

"Mit dem Wettbewerb 'HolzbauPlus - Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen' werden explizit Bauherren ausgezeichnet, die mit ihrem Vorhaben die Schnittstelle zwischen traditionellen und Materialien und zeitgemäßer Umsetzung sehr individuell besetzen und gleichzeitig wegweisende Lösungen für das Bauen und Sanieren unter den heutigen Anforderungen entwickeln", betonte der damalige Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt.

Mehr als 70 Projekte wurden bis zum Bewerbungsende am 1. September 2014 eingereicht. Eine siebenköpfige Jury wählte unter der Leitung von Professor Martin Wollensak (Hochschule Wismar) sieben Preisträger und vier Lobende Erwähnungen aus. Gleich vier der Preise vergab sie in der Kategorie "Wohnungsbau – Sanierung". Damit will die Jury daran erinnern, dass im Gebäudebestand die größten greifbaren Potenziale zur CO2-Einsparung und zum sinnvollen Einsatz ressourcenschonender Naturbaustoffe liegen. Die Preise wurden sowohl für städtische als auch ländliche Projekte vergeben. Die Juroren wollen damit auf übertragbare Lösungen bei innerstädtischen Sanierungsaufgaben aufmerksam machen. Die prämierten Beispiele im ländlichen Raum zeigen wiederum auf, wie ehemals landwirtschaftlich genutzte Bausubstanz vor Verfall und Abriss gerettet werden kann - eine lohnende Alternative zu ländlichen Neubausiedlungen auf der grünen Wiese und ein Ansatz, alte Dorfkerne mit neuem Leben zu füllen. Einen weiteren Akzent setzte die Jury in der Kategorie "Öffentliches Bauen". Die drei Preisträger demonstrieren beispielhaft, wie die öffentliche Hand bei Nachhaltigkeitskonzepten vorangehen kann.

Die vier Lobenden Erwähnungen wurden exemplarisch für eine vorbildliche Holzbauarchitektur ausgesprochen, obwohl hier keine nachwachsenden Dämmstoffe in Außenwand und Dach verwendet wurden.

Die Preisträger

Kategorie "Öffentliches Bauen - Sanierung"
1. Preis: Museum Haus Württemberg, Weinstadt

Kategorie "Öffentliches Bauen - Neubau"
1. Preis: Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz, Tirschenreuth
2. Preis: Steigerwald Zentrum, Oberschwarzach

Kategorie "Wohnungsbau - Sanierung (Land)"
1. Preis: Mehrgenerationenhaus in Gutengermenhof, Löwenberger Land
2. Preis: Ehemalige Scheune Relsberg, Relsberg

Kategorie "Wohnungsbau - Sanierung (Stadt)"
1. Preis: Reihenmittelhaus Praunheim, Frankfurt am Main
2. Preis: Alte Brauerei Schwerin, Schwerin

Lobende Erwähnungen

Kategorie "Wohnungsbau - Neubau": Multifunktionsgebäude c13, Berlin
Kategorie "Öffentliches Bauen - Neubau": Rupert-Neß-Gymnasium, Wangen im Allgäu
Kategorie "Gewerbliches Bauen - Neubau": Fertigungshalle mit Verwaltungsbereich, Leverkusen
Kategorie "Gewerbliches Bauen - Neubau": Werkstattgebäude Knorre, Bautzen

Am 18. März 2015 wurden die Gewinner im Berliner Multifunktionsgebäude c13 prämiert.

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