Wofür das EU-Bio-Logo steht

EU-Bio-Logo EU-Bio-Logo
Das EU-Bio-Logo © EU-Kommission

Bio-Lebensmittel erkennen Sie auch am EU-Bio-Logo. Oberstes Prinzip im ökologischen Landbau ist es, im Einklang mit der Natur in Kreisläufen zu wirtschaften. Bio hat positive Auswirkungen auf Artenvielfalt, Klima, Tierhaltung und vieles mehr. Das ist wissenschaftlich erwiesen. Was das konkret bedeutet? Hier die wichtigsten Fragen und Antworten.

Kann ich mich auf Bio wirklich verlassen?

Na Logo! Mit „Öko“ oder „Bio“ gekennzeichnete Lebensmittel müssen die Vorgaben der EU-Öko-Verordnung erfüllen. Diese Verordnung ist die rechtliche Basis, sozusagen das Grundgesetz, der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft.

Vorschriften gibt es unter anderem für die Herstellung, die Verarbeitung und den Handel. Die staatlich zugelassenen Kontrollstellen überprüfen mindestens einmal pro Jahr, ob die landwirtschaftlichen Bio-Betriebe und -Lebensmittelverarbeiter die Vorgaben einhalten. Auch weitere unangekündigte Kontrollen sind möglich.

Und woran lassen sich Bio-Lebensmittel nun erkennen? Ganz einfach, am EU-Bio-Logo mit Blatt und Sternchen auf grünem Grund. Mit dem Logo haben in der EU ökologisch erzeugte, vorverpackte Lebensmittel seit 2010 ein einheitliches Erkennungszeichen. Zusätzlich gibt es weiterhin das deutsche staatliche Bio-Siegel, das bereits 2001 eingeführt wurde und auf den gleichen gesetzlichen Grundlagen wie das EU-Bio-Logo basiert. Es kann auf freiwilliger Basis ergänzend zum verpflichtenden EU-Bio-Logo genutzt werden.

Mehr Infos zu diesem Thema finden Sie auf oekolandbau.de.

Werden Tiere in Bio wirklich anders gehalten?

Ein Tetrapack mit der Aufschrift "Biomilch", einem Kuhkopf und dem EU-Bio-Logo, daneben der Schriftzug "Werden Tiere in Bio wirklich anders gehalten? Na Logo!" Bio Na Logo! Milchtüte
© BMEL

Na Logo! Bio ist einer der höchsten gesetzlichen Standards in der Tierhaltung – und bietet Rind, Schwein und Co. mehr Platz, Bio-Futter und Auslauf.

Eine artgerechte, umwelt- und klimafreundliche Tierhaltung prägt das Selbstverständnis der Bio-Betriebe. Die EU-Öko-Verordnung enthält daher Regelungen zu den verschiedenen Aspekten der Tierhaltung. Zentral dabei ist: Die Tiere haben mehr Platz im Stall und kommen auch regelmäßig an die frische Luft.

Die Haltung der Tiere auf einem ökologisch wirtschaftenden Betrieb sollte möglichst ihren natürlichen Bedürfnissen entsprechen. Dazu gehört verpflichtend, dass Schweine im Einstreu des Stalles wühlen können, Rinder Zugang zur Weide und Legehennen zum Freiland haben.

Der ökologische Landwirtschaft setzt bei der Tiergesundheit auf Vorsorge. Schnäbel bei Geflügel und Schwänze bei den Schweinen bleiben dran. Der Einsatz von Tierarzneimitteln und Antibiotika unterliegt strengen Regeln.

Möchten Sie aus erster Hand erfahren, was den Ökolandbau ausmacht?

Dann besuchen Sie einen der Höfe aus unserem Netzwerk Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau.

Ökolandbau ist aktiver Wasserschutz

Wie viele Tiere ein Bio-Betrieb halten darf, richtet sich nach der bewirtschafteten Fläche. Das nennt man auch Flächenbindung. Damit wird sichergestellt, dass nicht mehr Mist und Gülle anfallen, als der Betrieb als Dünger auf den eigenen Flächen nutzen kann. Konkret wären das zum Beispiel für einen Hektar Land: zwei Milchkühe, 14 Mastschweine oder 230 Legehennen. Diese Begrenzung trägt unter anderem dazu bei, dass Boden und Wasser weniger belastet werden.

Die Tiere auf Bio-Höfen fressen Bio-Futter, das überwiegend im eigenen Betrieb oder der eigenen Region abgebaut wurde. Verboten sind chemisch-synthetisch hergestellte Futtermittelzusatzstoffe. Auch der Einsatz gentechnisch veränderter Organismen (GVO) oder ihrer Erzeugnisse ist im Ökolandbau generell ausgeschlossen.

Weitere Einblicke bekommen Sie auf oekolandbau.de.

Sorgt Bio wirklich für mehr Artenvielfalt?

Ein Brot mit dem EU-Bio-Logo, daneben der Schriftzug "Sorgt Bio wirklich für mehr Artenvielfalht? Na Logo!" Bio Na Logo! Brot
© BMEL

Na logo! Ökolandbau bedeutet: viel Abwechslung auf dem Feld und keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel. Das hilft Wildkräutern, Insekten, Feldvögeln und dem Bodenleben, also beispielsweise Regenwürmern und Kleinstlebewesen in der Erde.

Der Verlust der biologischen Vielfalt hat schwere Folgen und gilt neben der Klimakrise als die größte Bedrohung für Mensch und Umwelt. Öko-Betriebe wirken dem entgegen, indem sie zum Beispiel weite Fruchtfolgen über die Jahre auf ihren Feldern haben und viel Kleegras anbauen. Weite Fruchtfolgen heißt, dass über viele Jahre hinweg auf dem gleichen Feld jedes Jahr etwas anderes angebaut wird.

Das alles schützt und stärkt die biologische Vielfalt – auf dem Acker und in der gesamten Landschaft. Auf Öko-Betrieben kommen deutlich mehr unterschiedliche Arten vor und von vielen Arten gibt es deutlich mehr Exemplare. So gibt es mehr Feldvögel und blütensuchende Insekten.

Mehr Infos zu diesem Thema finden Sie auf oekolandbau.de.

Sind in Bio-Lebensmitteln wirklich weniger Zusatzstoffe?

Eine Schüssel mit drei Klößen, daneben der Schriftzug "Sind in Bio-Lebensmitteln wirklich weniger Zusatzstoffe? Na Logo!" und das EU-Bio-Logo Bio Na Logo! Klöße
© BMEL

Na logo! Bei Bio-Lebensmitteln dürfen deutlich weniger Lebensmittelzusatzstoffe eingesetzt werden.

Auch Bio-Lebensmittel kommen nicht immer ganz ohne Zusatz- und Hilfsstoffe aus, aber ihre Anzahl ist deutlich reduziert. Welche Stoffe das sind, definieren die EU-Rechtsvorschriften für die ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft. Das Ziel ist: Wenn Zusatzstoffe, dann möglichst aus ökologischer Erzeugung. 

Weitere Informationen zu diesem Thema bietet oekolandbau.de.   

Und was ist mit dem Klima- und Bodenschutz?

Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, müssen die Treibhausgasemissionen reduziert werden. Mit dem Ökolandbau lassen sich die flächenbezogenen Treibhausgasemissionen im Pflanzenbau reduzieren.

Bio-Betriebe setzen deutlich weniger leichtlösliche Düngemittel ein und verzichten auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel. Das senkt die Treibhausgasemissionen. Unter anderem durch den regelmäßigen Anbau von Kleegras wird im ökologischen Landbau Humus aufgebaut. Dadurch kann Kohlenstoff im Boden gebunden werden. Der Humusgehalt auf Bio-Höfen liegt in etwa um ein Viertel höher.

Auch der Energieverbrauch pro Hektar kann unter anderem durch den Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und leichtlösliche Mineraldünger mit ökologischer Bewirtschaftung gesenkt werden. Die Betriebe sind damit weniger abhängig von fossiler Energie. Hinzu kommt, dass Futtermittel zu einem gewissen Anteil auf dem eigenen Betrieb oder in der derselben Region erzeugt werden müssen. Das spart Energie beim Transport, vor allem im Vergleich zu Futtermitteln, die im Ausland produziert werden.

Ökolandbau punktet bei der Bodenfruchtbarkeit

In ökologisch bewirtschafteten Böden leben nahezu doppelt so viele Regenwürmer und auch die Zahl von Kleinstlebewesen ist erhöht. Der Humusgehalt ist deutlich höher. Das ist wichtig, weil der Boden dadurch mehr Kohlenstoff speichert und so klimaschädliches CO2 aus der Atmosphäre entzogen wird. Verschiedene Maßnahmen tragen aktiv zum Humusaufbau bei: vielfältige Fruchtfolgen, der Anbau von Leguminosen, eine dauerhafte Bodenbedeckung und organische Düngung. Dadurch ist die Wasserdurchlässigkeit und die Wasserspeicherfähigkeit der Böden auf Bio-Betrieben sehr gut, das kann bei Starkregen Erosionen und Überschwemmungen der Ackerflächen verhindern.

Bio? Na Logo! – Die Videos

Hintergrundinformationen

Die Bundesregierung verfolgt das Ziel einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Landwirtschaft – eine Landwirtschaft, in der die Bäuerinnen und Bauern von ihren Erträgen leben können, und die zugleich Umwelt, Tieren und Klima gerecht wird. Dementsprechend hat die Bundesregierung sich unter anderem vorgenommen, dass 30 % der landwirtschaftlichen Fläche bis zum Jahr 2030 ökologisch bewirtschaftet werden sollen.

Die gesamte Landwirtschaft profitiert

Vom Ausbau des Ökolandbaus profitiert nicht nur der Bereich selbst, sondern er schafft auch einen Mehrwert für den gesamten Landwirtschaftssektor und darüber hinaus. Die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) attestiert dem ökologischen Landbau eine hohe Innovationskraft. Sie führt hier beispielhaft die mechanische Unkrautbekämpfung und die Mobilstallhaltung von Legehennen an, die beide längst Einzug in die konventionelle Landwirtschaft gefunden haben.

Wer sagt hier „Na Logo“?

Das sind unsere Protagonistinnen und Protagonisten:

  • Ulf, Landwirt aus Schleswig-Holstein
  • Jule, Landwirtin aus Mecklenburg-Vorpommern
  • Eva und Sonja, Bäckerinnen aus Bayern
  • Thomas, Landwirt mit Hofladen aus Bayern

Menschen aus der Bio-Branche

Mit der Informationsoffensive „Bio? Na Logo!“ möchten wir Bürgerinnen und Bürger über das EU-Bio-Logo und die Mehrwerte der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft informieren. Dazu haben wir mit Menschen aus der Branche zusammengearbeitet, die Sie auf den Motiven sehen – und die aus Überzeugung sagen: „Bio? Na Logo!“

Die Informationsoffensive ist ein Baustein der Bio-Strategie 2030.

Erschienen am im Format Artikel

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