Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL)

Ende 2001 wurde das Bundesprogramm Ökologischer Landbau zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für den ökologischen Landbau aufgelegt. Seitdem wurde das Bundesprogramm kontinuierlich ausgebaut und weiterentwickelt.

Zielsetzung

Das BÖL soll dazu beitragen, die Rahmenbedingungen für die ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland zu verbessern und die Voraussetzungen für ein gleichgewichtiges Wachstum von Angebot und Nachfrage zu erzielen.

Aufbauend auf der Identifizierung von Problemen und Entwicklungspotenzialen – immer unter Einbindung der Akteure – setzen im BÖL Fördermaßnahmen dort an, wo durch das Schließen von Förderlücken effizient Wachstum angestoßen werden kann.

Mit dieser Zielrichtung werden Forschungs- und Entwicklungsvorhaben sowie unterschiedliche Maßnahmen im Sinne einer kohärenten Förderlandschaft für alle Akteure der Bio-Wertschöpfungskette einbezogen: Von landwirtschaftlichen Produktion über die Vermarktung und Verarbeitung, den Handel bis hin zur Außer-Haus-Verpflegung und privaten Haushalten.

Aktionen

Seit Beginn des Programms wurden knapp 1.500 Forschungsprojekte mit einem Fördervolumen von rund 256 Millionen Euro unterstützt und rund 4.900 Wissenstransferveranstaltungen für Praktikerinnen und Praktiker zur Verbreitung von Forschungsergebnissen durchgeführt. Mit Seminaren, Workshops, Wettbewerben, Presse und Medienarbeit etc. trägt das BÖL dazu bei, Akteure entlang der gesamten Bio-Wertschöpfungskette zu qualifizieren und zu sensibilisieren.

Aktionen im Bereich Forschungsmanagement

1500 Forschungsvorhaben mit einem Fördervolumen von rund 256 Millionen Euro wurden bisher unterstützt.

Der Bio-Sektor profitiert direkt von der Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zu aktuellen Themen der Praxis und der aktiven und zeitnahen Verbreitung der zielgruppengerecht aufbereiteten Forschungsergebnisse.

Das Bundesprogramm Ökologischer Landbau legt einen Schwerpunkt auf den Wissenstransfer. So wird in den Forschungsprojekten auch die Durchführung von Wissenstransfermaßnahmen (Feldtage, Workshops, Praxismerkblätter mit praxisrelevanten Ergebnissen für Praxis und Beratung u.ä.) gefördert. Darüber hinaus werden die Forschungsergebnisse auch in Informationsmaßnahmen aufgegriffen, um diese an die Zielgruppen heranzutragen:

Die in sogenannten Praxismerkblättern aufbereiteten praxisrelevanten Forschungsergebnisse werden durch die Presse- und Medienarbeit des BÖL sowie über www.oekolandbau.de und den wöchentlichen Newsletter aktiv verbreitet.

Weiterhin werden die Forschungsergebnisse in Wissenstransfer-Veranstaltungen der landwirtschaftlichen Praxis zugänglich gemacht. In Fachveranstaltungen werden aktuelle Fragestellungen des Bio-Sektors aufgegriffen, Forschungsbedarfe aufgezeigt und seine Weiterentwicklung unterstützt.

Aktionen im Bereich Informationsmanagement

Bio-Betrieben und nachgelagerten Wirtschaftsbeteiligten werden über das BÖL umfangreiche Informations-, Weiterbildungs- und Vernetzungsangebote insbesondere zu den Themen Umstellung auf Ökolandbau, Betriebsentwicklung und Absatzförderung angeboten:

  • Bei der Entscheidung zur Umstellung auf ökologischen Landbau sowie beim Umstellungs- und Betriebsentwicklungsprozess werden Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter durch verschiedene Beratungs- und Informationsangebote wie u.a. Orientierungs-, Einführungs- oder Betriebsentwicklungsseminare.
  • In Informationsveranstaltungen zum Ökolandbau werden mit Landwirtinnen und Landwirte sowie mit Beratungskräften Fachinformationen und Erfahrungen rund um dem Ökolandbau geteilt und so deren Qualifikation in diesem Bereich erhöht.
  • Das Netzwerk der Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau mit rund 300 landwirtschaftlichen Betrieben zeigt sowohl den Verbraucherinnen und Verbrauchern als auch dem Fachpublikum, wie der Ökolandbau in der Praxis funktioniert und ist damit Wissensvermittler vor Ort.
  • Im Rahmen des Bundeswettbewerbs Ökologischer Landbau werden Bio-Betriebe für praxisbewährte innovative Leistungen oder besonders nachhaltige gesamtbetriebliche Konzeptionen ausgezeichnet. Die Leistungen der Preisträgerinnen und Preisträger sollen auf andere Betriebe übertragbar sein. So können auch andere Betriebe von diesen Ideen profitieren.
  • Die Außer-Haus-Verpflegung kann in entscheidendem Maße zur Stärkung der Nachfragentwicklung beitragen. Hier setzen verschiedene Förderaktivitäten an: Im Rahmen der Maßnahme "Bio kann jeder" sollen Verantwortliche vor Ort dabei unterstützt werden, mehr Nachhaltigkeit in der Verpflegung an Schulen und Kitas umzusetzen. Die Informationsinitiative "BioBitte: Mehr Bio in öffentlichen Küchen" unterstützt Verantwortliche aus Politik, Verwaltung und Küche dabei, den Anteil ökologisch erzeugter Produkte in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung zu erhöhen.
  • Über zwei Richtlinien werden Projekte zum Aufbau von regionalen https://www.bundesprogramm.de/was-wir-tun/projekte-foerdern/bio-wertschoepfungsketten-foerdern/ sowie Projekte zur Information von Verbraucherinnen und Verbrauchern über Bio-Wertschöpfungsketten gefördert.
  • Die Bio-Branche braucht qualifizierten und motivierten Fach- und Führungsnachwuchs. Mit dem Traineeprogramm werden junge Akademikerinnen und Akademiker mit einer Mischung aus der Arbeit im Unternehmen und überbetrieblichen Ausbildungselementen für eine Tätigkeit in Unternehmen der ökologischen Lebensmittelbranche qualifiziert.
  • Auftritte auf internationalen und überregionalen Messen und Ausstellungen, die sich mit Ökolandbau und dessen Erzeugnissen befassen, werden ebenfalls im BÖL gefördert.
  • Umfassende Information von Verbraucherinnen und Verbrauchern über die Erzeugung, Herstellung und Qualität von Bio-Lebensmitteln ist wesentlich, um die Verbraucherinnen und Verbraucher vom Mehrwert der Bio-Produkte zu überzeugen. Hiervon profitieren letztlich die an Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung Beteiligten, die Voraussetzung für einen Zuwachs an ökologisch bewirtschafteter Fläche. Im Auftrag des BÖL werden deshalb eine umfassende Presse- und Medienarbeit (Portal www.oekolandbau.de; BÖL-beauftragte Journalisten; Bio-Spitzenköche usw.) sowie jährlich der Schulwettbewerb „Echt kuh-l!“ gefördert.
  • Weiterhin werden gezielt Informationen über den Ökolandbau sowie Absatzförderungsmaßnahmen Bio-Branche unterstützt, beispielsweise das „mobile Lernlabor ökologische Schweinehaltung“, das Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Prozesse und Prinzipien einer ökologischen Landwirtschaft näherbringen soll.

Sowohl die Zusammensetzung dieses komplementären Maßnahmenbündels als auch die Konzepte der Einzelmaßnahmen werden auf Basis der Erfahrungen kontinuierlich weiterentwickelt und an die wechselnden Rahmenbedingungen angepasst.

Das BÖL ist ein wichtiges Umsetzungs- und Finanzierungsinstrument der Bio-Strategie 2030.

Mit Mitteln des BÖL wurden auch Forschungsprojekte im Rahmen des ERA-NETs CORE Organic (European Research Area Network on "Coordination of European Transnational Research in Organic Food and Farming Systems") gefördert. Da die ERA-NET-Initiativen im neuen Forschungs-und Innovationsprogramm Horizon Europe nicht mehr gefördert werden, endete das ERA-NET CORE Organic im Mai 2022 nach 18-jähriger Laufzeit. Noch laufende Forschungsprojekte werden bis zu deren Abschluss über das BÖL weiterbetreut. Unter dem Namen CORE Organic Pleiades wird die Zusammenarbeit Europäischer Ministerien und Projektträgern weitergeführt. Das aktuelle Netzwerk unterstützt die im europäischen Green Deal festgelegten Ziele für Bio-Lebensmittel, Bio-Landwirtschaft und Aquakultur.

Finanzielle Ausstattung

Für das Programm stehen im Haushaltsjahr 2024 40 Millionen Euro zur Verfügung. Durch die Rücknahme der in 2010 eingeführten Erweiterung auf die Förderung von Projekten zur nachhaltigen Landwirtschaft im Jahr 2022 kommen die geplanten Mittel nun wieder in voller Höhe der Entwicklung des Ökolandbaus zugute.

Geschäftsstelle

Mit der Umsetzung und Durchführung des Programms ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) beauftragt. Dort ist zu diesem Zweck die Geschäftsstelle "Bundesprogramm Ökologischer Landbau" eingerichtet.

Erschienen am im Format Basistext

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