Innovationspreis Gartenbau 2020 - Die Gewinner stehen fest

Sie sind Vorbild und Beispiel für die Innovationskraft der Gartenbaubranche: die Gewinner des „Innovationspreis Gartenbau“ 2020. Aufgrund der Corona-Pandemie war in diesem Jahr eine persönliche Ehrung nicht möglich.

In diesem Jahr gab es jeweils einen Preisträger in der Kategorie "Pflanze" und einen in der Kategorie "Technik". Im Folgenden stellen wir Ihnen die Preisträger vor.

Die Preisträger

Kategorie "Pflanze"

Fa. Diderk Heinje Pflanzenhandelsgesellschaft mbH & Co.KG, Jeddeloh (Niedersachsen), für ihre Rispenhortensie ˈOrpheliaˈ

Jurybegründung:

Hortensien (Pflanzen der Gattung Hydrangea) erfreuen sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit, besonders auch in jüngeren Käuferschichten. Sie blühen auffallend, selbst die abgeblühten Blütenstände können über einen langen Zeitraum sehr attraktiv sein. Bei der zu prämierenden Sorte konnten durch aktive Züchtungs- und Selektionsarbeit viele gute Eigenschaften kombiniert werden. Entstanden ist eine kompakt wachsende Hortensie, die in Kübeln kultiviert werden kann, über eine sehr lange Blütezeit von etwa 150 Tagen verfügt und so den ganzen Sommer lang erfreut. Die Pflanzen sind wenig frostempfindlich, ein weiterer Vorteil neuer Hortensiensorten. Ausschlaggebend für die Preisverleihung war aber die interessante Farbgebung. Zu Beginn sind die Blütenstände grünlich-gelb, wechseln dann zu reinweiß und verfärben sich abschließend zu rosaroten Hinguckern.

Obwohl Hortensien für Gartenfreunde an sich nicht neu sind, haben wir hier eine moderne Züchtung mit einigen verbesserten Eigenschaften, die für eine weite Verbreitung im Markt sorgen kann. Die Summe der Verbesserungen macht Hydrangea paniculata der Marke (S)witsch ‚Orphelia‘ zu einer echten Innovation am Zierpflanzenmarkt.

Kategorie "Technik"

Fa. Blumen Schwarz, Schwabach, und Fa. Innok Robotics, Regenstauf (Bayern), für den Rainos, einen Gießroboter für den Friedhof

Jurybegründung:

Der Gießaufwand für Friedhofsgärtnereien auf Friedhöfen steigt durch die infolge des Klimawandels wärmeren Sommer rapide. Ein Gießroboter kann hier eine große Hilfe sein. Der Gartenbaubetrieb Blumen Schwarz aus Schwabach in Franken hat seine Idee für einen Gießroboter für den Friedhof in die Tat umgesetzt. Zusammen mit der Fa. Innok Robotics GmbH aus Regenstauf erfolgte die Entwicklung und der Bau des Gießroboters Rainos, der nun ausgiebig getestet wird. Das Gerät fährt mit Hilfe von GPS in der Nacht selbstständig über den Friedhof und bewässert voreingestellte Grabstellen. Die Voreinstellung wird mit einer manuellen Scan-Fahrt per Funkfernsteuerung aufgezeichnet. Auflade- und Tankstation für Wasser und Strom werden bei der Route berücksichtigt und jeder Grabstelle wird die gewünschte Wassermenge zugeordnet. Da der Roboter nun nachts das Gießen übernimmt, kann sich der Friedhofsgärtner tagsüber auf andere Arbeiten konzentrieren. Der Prototyp wird derzeit getestet und die auftretenden Probleme bearbeitet.

Sicherlich ist das vorgestellte Gerät jetzt noch nicht serienreif und mit den Friedhofsverwaltungen müssen noch die Rahmenbedingungen für den großflächigen Einsatz geklärt werden, aber die Entwicklung ist vielversprechend.

Mit dem Rainos wurde ein anwendungsfreundlicher Gießroboter entwickelt, welcher sowohl in Friedhofsgärtnereien als auch in Baumschulen eingesetzt werden kann.

Hintergrund: Der Innovationspreis Gartenbau

Der Preis wird seit 1997 jährlich durch das Bundeslandwirtschaftsministerium verliehen und ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert.

Die Jury hat die eingereichten Beiträge anhand folgender Kriterien bewertet:

  • innovative Qualität,
  • Bedeutung der Innovation innerhalb der Gartenbauwirtschaft,
  • praktische Anwendung,
  • Marktchancen und
  • Modellcharakter für andere Betriebe.

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