Torffrei gärtnern ist Klimaschutz
Der Wechsel zu torffreier Erde ist einfach. Mit der richtigen Erdenauswahl und passenden Pflegemaßnahmen unterscheidet sich torffreies Gärtnern kaum von der torfhaltigen Variante. Die positiven Auswirkungen auf das Klima sind dafür umso größer.
Vom 28. Februar bis 9. März 2025 fand die 2. bundesweite Aktionswoche "Torffrei gärtnern" statt. Die Aktionswoche ist eine Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), unterstützt durch Unternehmen, Verbände sowie Umwelt- und Naturschutzorganisationen, um das Bewusstsein für die Bedeutung torffreien Gärtnerns zu schärfen. Während der Aktionswoche haben Gärtnereien, Baumärkte und Handelsunternehmen bundesweit Informations- und Mitmachaktionen angeboten. Auch Umweltorganisationen haben sich mit Kampagnen und Veranstaltungen beteiligt.
Alle Infos zur Aktionswoche und viele Tipps zum torffreien Gärtnern finden Sie auf www.torffrei.info.
Warum ohne Torf?
Die Verwendung von Torf in Hobbyerden und Kultursubstraten ist aus Klimaschutzsicht problematisch: Durch Abbau und Nutzung wird der Kohlenstoff im Torf im Laufe der Zeit in das Treibhausgas CO2 umgewandelt und freigesetzt. Die Verwendung von torfhaltigen Erden trägt also zur Erderwärmung bei.
Die Wiederaufnahme des freigesetzten CO2 durch Wiedervernässung ist in für den Menschen überschaubaren Zeiträumen nicht möglich. Torf zählt deshalb nicht zu den nachwachsenden Rohstoffen. Aus diesem Grund muss der Torfabbau reduziert werden – torffreies Gärtnern ist ein Beitrag zum Klimaschutz! Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Juli 2022 eine Torfminderungsstrategie veröffentlicht, die vor allem auf Aufklärung setzt. Ziel ist, die Verwendung von Torf im Freizeitgartenbau bis 2026 vollständig und im Erwerbsgartenbau bis 2030 weitestgehend zu reduzieren. Die Strategie beruht auf Freiwilligkeit und setzt vor allem auf Aufklärung.
Als Torfalternativen kommen hauptsächlich Grüngutkompost, Holzfasern und Kokosprodukte in Frage. Vielfach sind diese Rohstoffe schon heute anteilig in gartenbaulichen Substraten enthalten. In Zukunft könnten auch weitere Rohstoffe, zum Beispiel Torfmoose, die als Paludikultur auf wiedervernässten Flächen angebaut werden, eine Rolle spielen. Derzeit sind die Potenziale der Torfersatzstoffe noch nicht ausgeschöpft. Rein mengenmäßig würden sie ausreichen, um Torf im Gartenbau in Deutschland komplett zu ersetzen. Und die Qualität? In den meisten Fällen wachsen Pflanzen in torffreien Substraten – die richtige Mischung und eine abgestimmte Bewässerung und Düngung vorausgesetzt – ebenso gut wie in torfhaltigen Substraten.
Tipps zum torffreien Gärtnern
Unter dem Motto "Weniger Torf, Moor Schutz!" informieren das Bundeslandwirtschaftsministerium und die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) das ganze Jahr über zu Torfalternativen und torffreien Produkten am Markt, geben Veranstaltungshinweise und hilfreiche Tipps zum torffreien Gärtnern.