Bringen Sie bitte keine Pflanzen von außerhalb der EU mit

Sommerzeit ist Reisezeit. Wenn Sie außerhalb der EU reisen, bringen Sie bitte keine Pflanzen, Samen, Obst, Gemüse und Blumen mit nach Hause. Diese können Schädlinge oder Krankheiten enthalten und Risiken für unsere Landwirtschaft und heimische Pflanzen darstellen. Das BMEL und die EFSA, die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, machen gemeinsam auf die Gefahren aufmerksam.

Genießen Sie die Schönheit neuer Reiseziele vor Ort, aber widerstehen Sie der Versuchung, Pflanzen mit nach Hause zu nehmen.

Warum sollten Pflanzen, Samen, Obst, Gemüse und Blumen von Reisen außerhalb der EU nicht mitgebracht werden?

Mit der Pflanze oder dem Pflanzenerzeugnis können Schädlinge oder Krankheiten eingetragen werden, die

  • starke Schäden bei Pflanzen z.B. in der Landschaft, in Gärten oder in Parks verursachen,
  • zu Schäden in der Land- und Forstwirtschaft in Deutschland und Europa führen und in der Folge
  • zu einer verstärkten Anwendung von Pflanzenschutzmitteln führen können.

Ein Beispiel ist das Feuerbakterium, das mehr als 300 Obst-, Wein- und Zierpflanzenarten befällt und damit der Erreger einer der gefährlichsten Pflanzenkrankheiten ist. Vor ein paar Jahren wurde es – wahrscheinlich aus Nordamerika und dann über Italien – nach Deutschland eingeschleppt und man ist es bei uns nur mit sehr großem Aufwand wieder losgeworden. In Italien richtet es an Olivenbäumen enormen Schaden an.

Der Pinien-Prozessionsspinner ist ein weiteres Beispiel. Er machte sich Anfang der 2000er Jahre zusammen mit – vermutlich aus Nordafrika – eingeführten Pflanzen heimlich auf die Reise nach Paris. Seine Larven richten in den örtlichen Pinienwäldern verheerende Schäden an und sind für Mensch und Tier giftig.

Die Pflanze sieht gesund aus, kann ich sie dann aus dem EU-Ausland mitnehmen?

Schädlinge und Krankheiten sind oft nicht mit bloßem Auge sichtbar und brechen erst später aus, nehmen Sie die Pflanze besser nicht mit. Verarbeitete Produkte pflanzlichen Ursprungs, wie zum Beispiel Brot, Müsli oder Trockenfrüchte, dürfen mitgebracht werden.

Welche Ausnahmen gibt es?

Pflanzengesundheit, was bedeutet das eigentlich?

Damit unsere Pflanzen gesund bleiben, treffen wir Vorkehrungen. Sie sollen verhindern, dass neue Pflanzenschädlinge und -krankheiten aus anderen Ländern eingeschleppt werden.

Mehr dazu im Video des Julius Kühn-Instituts.

Aus EU-Staaten, der Schweiz, Nordirland und Lichtenstein dürfen Sie Pflanzen und Pflanzenprodukte mitnehmen.

Zudem dürfen Sie bestimmte Pflanzen aus anderen Nicht-EU Staaten mitbringen, soweit durch den Pflanzenschutzdienst des Herkunftslands ein Pflanzengesundheitszeugnis ausgestellt wurde. Informieren Sie sich im Vorfeld bei Ihrem zuständigen Pflanzenschutzdienst.

Folgende Früchte dürfen Sie von überall auf der Welt auch ohne Pflanzengesundheitszeugnis mitbringen: Bananen, Kokosnüsse, Datteln, Ananas und Durianfrüchte dürfen Sie von überall auf der Welt auch ohne Pflanzengesundheitszeugnis mitnehmen.

Falls Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren zuständigen Pflanzengesundheitsdienst. Hier finden Sie die Ansprechpartner in den unterschiedlichen Bundesländern.

Hintergrund

Mit der EU-Kampagne #PlantHealth4Life setzen sich die EFSA und die Länder dafür ein, dass mehr Menschen wissen, wie wichtig da Thema Pflanzengesundheit ist.

Wie bei der Gesundheit von Mensch oder Tier ist auch für die Gesundheit der Pflanzen "Vorsorge besser als Heilung". Die Verhinderung der Ein- und Verschleppung von Schadorgansimen ist weitaus kostengünstiger, als wenn sich ein gefährlicher Schädling etabliert hat und erheblichen Schaden verursacht. Haben sich Pflanzenschädlinge und -krankheiten erst einmal angesiedelt, sind sie entweder überhaupt nicht mehr oder nur noch mit sehr zeit- und kostenintensiven Maßnahmen auszurotten oder einzugrenzen. Gelingt dies nicht, bedeutet das in den allermeisten Fällen, dass entweder deutlich mehr Pflanzenschutzmaßnahmen zu ergreifen sind oder mit enormen Ertragseinbußen bzw. Schäden in der Kulturlandschaft zu rechnen ist.

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