Beteiligungsprozess für ein Zukunftsprogramm Pflanzenschutz gestartet

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat am 14. März 2024 den Beteiligungsprozess für ein „Zukunftsprogramm Pflanzenschutz“ gestartet. Länder, Verbände und das Dialognetzwerk Zukunftsfähige Landwirtschaft sind aufgerufen, sich aktiv in die Erarbeitung des „Zukunftsprogramms Pflanzenschutz“ einzubringen.

Mit dem „Zukunftsprogramm Pflanzenschutz“ will das BMEL die Landwirtinnen und Landwirte mit einem kooperativen Ansatz unterstützen, mit deutlich reduziertem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln weiterhin stabile Erträge und gute Qualitäten zu erzeugen.

Mit nachhaltigem Pflanzenschutz die Ernten der Zukunft sichern

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Das BMEL will Wege hin zu einer zukunftsfesten Landwirtschaft für Deutschland aufzeigen. Unsere Landwirtschaft soll weiterhin sichere und gesunde Nahrungsmittel für alle erzeugen und ökonomisch tragfähig sein. Gleichzeitig wollen wir die Grundlagen der Landwirtschaft – Artenvielfalt, gesunde Böden, saubere Luft und unbelastetes Wasser – für kommende Generationen erhalten und schützen. Die Art und Weise wie Pflanzen gegen Krankheiten und Schädlinge geschützt werden, ist dafür ein wichtiger Baustein. Das BMEL möchte neue Impulse für einen nachhaltigen Pflanzenschutz setzen. Damit kommt das BMEL auch den Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) nach, die Belastungen durch Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren. 

Kooperativer Ansatz

Beim Beteiligungsprozess setzt das BMEL auf Forschung sowie Modell- und Demonstrationsvorhaben. Vorbilder sind das Biodiversitätsstärkungsgesetz aus Baden-Württemberg oder der sogenannte Niedersächsische Weg. Das BMEL hält damit an den Zielen des Green Deals fest, 50 Prozent des Einsatzes und des Risikos von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren, wählt aber anders als die SUR einen kooperativen Ansatz.

Gemeinsam mit allen Akteuren wird das BMEL ein „Zukunftsprogramm Pflanzenschutz“ erarbeiten. Als Diskussionsgrundlage für diesen Beteiligungsprozess hat das BMEL ein Ideenpapier vorgelegt. Darin wird ein Maßnahmenmix aus Informations- und Beratungsangeboten, Forschungsförderung und finanziellen Anreizen vorgeschlagen. In Kooperation mit allen Beteiligten sollen Maßnahmen und Verfahren entwickelt werden, welche zu einer nachhaltigen Reduktion von Pflanzenschutzmitteln führen, ohne dabei die Wirtschaftlichkeit der Betriebe zu gefährden. Im Kern gilt es zu klären: Welche Maßnahmen sind notwendig, um die Anwendung und das Risiko von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln auf allen Flächen ambitioniert zu reduzieren, Rückzugsräume für die Biodiversität in der Agrarlandschaft zu schaffen und Biodiversitätsschutz in Schutzgebieten wirksam auszugestalten. 

Ziel unseres Beteiligungsprozesses ist es, die vielfältigen Perspektiven und fachlichen Hinweise aufzunehmen und vor allem auch weitere innovative Ideen, Empfehlungen und Anregungen einzuholen und in die Erarbeitung des Zukunftsprogramms Pflanzenschutz einzubeziehen. Auch einige Bundesländer haben sich bereits auf den Weg gemacht und Programme und Maßnahmen zur Pflanzenschutzmittelreduktion entwickelt. Dem BMEL ist es ein Anliegen, diese Programme mit dem „Zukunftsprogramm Pflanzenschutz“ zu verbinden und Synergien zu nutzen.

Erschienen am im Format Basistext

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