Weniger Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung

Erste Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt VetCAb-Sentinel (Veterinary Consumption of Antibiotics) des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zeigen, dass weniger Antibiotika in der Landwirtschaft eingesetzt werden.

Eine positive Erkenntnis aus den BfR-Studien sei, dass antibiotikaresistente Keime in der Lebensmittelkette nicht weiter zunehmen würden, so BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel auf dem vom BfR veranstalteten internationalen Symposium "Antibiotikaresistenz in der Lebensmittelkette". Eine mögliche Ursache für die verminderte Anzahl antibiotikaresistenter Keime in Lebensmitteln könne sein, dass der Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft rückläufig sei.

Die Anzahl der antibiotischen Behandlung bei Mastschweinen sank von etwa fünf Tagen pro Stallplatz und Halbjahr im Jahr 2011 auf etwa einen Tag pro Stallplatz und Halbjahr im Jahr 2014. Die Daten zeigen, dass es eine Veränderung im Verordnungsverhalten der deutschen Nutztierärzte gegeben hat. Welche Faktoren zu dieser Veränderung geführt haben, soll in den kommenden Jahren untersucht werden.

Die internationalen Experten aus den Bereichen Tierhaltung, Veterinärmedizin und Humanmedizin diskutierten auf dem Symposium unter anderem, inwiefern die bereits ergriffenen Maßnahmen zur Reduzierung von Antibiotikaresistenzen ausreichen, beziehungsweise erweitert oder modifiziert werden müssen.

Seit Juli 2014 müssen Tierhalter aufgrund des geänderten Arzneimittelgesetzes ab einer bestimmten Bestandsgröße Angaben zum Antibiotikaeinsatz in ihrem Bestand melden. Betriebe, die mehr Arzneimittel anwenden als Vergleichsbetriebe, müssen Maßnahmen ergreifen, um diesen Einsatz zu reduzieren.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hatte im Juli 2015 informiert, dass im Jahr 2014 in der Tiermedizin 214 Tonnen (ca. 15 Prozent) weniger Antibiotika abgegeben wurden als im Vorjahr. Das sind rund 468 Tonnen (ca. 27 Prozent) weniger gegenüber der ersten Erfassung im Jahr 2011. Das ergab die Auswertung der im Jahr 2014 zum vierten Mal erhobenen Abgabemengendaten für Antibiotika durch das BVL.

Erschienen am im Format Artikel

Das könnte Sie auch interessieren

BMEL etabliert Fachinstitut für Bienen (Thema:Insekten)

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat 2016 das Fachinstitut für Bienenschutz am Julius Kühn-Institut (JKI) eröffnet. Damit wurde die Arbeitsgruppe für Bienenschutz des JKI am Standort Braunschweig zu einem eigenen Institut mit mehr wissenschaftlichem und technischem Personal ausgebaut.

Mehr

Zuchtmaterial (Thema:Tierhandel und Transport)

Zuchtmaterial umfasst Samen, Eizellen und Embryonen von Landtieren (v.a. Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Equiden), die zur künstlichen Fortpflanzung bestimmt sind sowie Bruteier von Geflügel.

Mehr

Staatsziel Tierschutz (Thema:Tierschutz)

Die Verbesserung des Tierschutzes hat für die Bundesregierung eine hohe Priorität. Im Koalitionsvertrag wurden hierzu zahlreiche Vereinbarungen getroffen. Mit dem vorliegenden Entwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes soll ein Großteil dieser Vorhaben umgesetzt werden. Ziel ist es, den Tierschutz bei der Haltung von und beim Umgang mit Tieren umfassend zu stärken.

Mehr