Deutschland ist frei von Tollwut

Nach etwa einem Vierteljahrhundert der Bekämpfung der Tollwut konnte am 5. November 2008 beim Tollwutsymposium in Frankfurt die Deklaration der Tollwutfreiheit würdig gefeiert werden.

Auf dem vom BMEL organisierten Symposium kamen Experten aus dem In- und Ausland zusammen, um die nunmehr erfolgreichen Maßnahmen der vergangenen 25 Jahre Revue passieren zu lassen.

Offiziell gilt Deutschland seit dem 28. September 2008 als Tollwut frei. An diesem Datum hatte Deutschland eine entsprechende Erklärung der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) übergeben. Voraussetzung für eine solche Erklärung ist, dass die Vorgaben des Tiergesundheitskodex für die Landtiere des OIE erfüllt sind. Diese sehen vor, dass in den vergangenen zwei Jahren kein Fall von Tollwut bei Menschen oder Tieren festgestellt wurde. Da der letzte Fall von Tollwut in Deutschland am 3. Februar 2006 bei einem Fuchs im Kreis Mainz-Bingen (Rheinland-Pfalz) auftrat, erfüllt Deutschland seitdem die Bedingungen für die Anerkennung als frei von Tollwut.

Tollwut ist eine virusbedingte Infektionskrankheit des zentralen Nervensystems, die über den Biss eines tollwütigen Fuchses, eines Hundes oder einer Katze auf den Menschen übertragen werden kann (Zoonose) und in der Regel tödlich endet. Im Rahmen mehrjähriger Impfprogramme wurden Köder der Impfstoffwerke Dessau-Tornau, die auch in anderen EU-Mitgliedsstaaten und Drittländern zum Einsatz kamen, mit Hilfe von Flugzeugen oder per Hand ausgelegt, um Füchse vor Neuinfektionen zu schützen.

Weltweit sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich über 55.000 Menschen an der Folgen einer Infektion.

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