Tierschutz in der EU: Plattform für Vernetzung und Austausch

EU-Kommissar Vytenis Andriukaitis hat im Juni 2017 offiziell die EU-Plattform für Tierschutz ins Leben gerufen. Ziel der Plattform ist es, durch bessere Zusammenarbeit und Vernetzung aller Akteure den Tierschutz effektiv voran zu bringen.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hatte bereits 2016 gemeinsam mit den Niederlanden, Dänemark und Schweden angeregt, eine EU-Tierschutzplattform zu etablieren und ein entsprechendes Positionspapier an die EU-Kommission gerichtet. In seiner Initiative "Eine Frage der Haltung – Neue Wege für mehr Tierwohl" legte das BMEL einen besonderen Schwerpunkt darauf, höhere Standards im Tierschutz auf EU-Ebene zu erreichen, denn:

Mit der Plattform soll der Dialog zwischen den zuständigen Behörden, Wirtschafts- und Tierschutzorganisationen, der Gesellschaft und Wissenschaftlern über Fragen des Tierschutzes gefördert werden. Die Plattform soll die EU-Kommission dabei unterstützen, koordinierte Maßnahmen zum Tierschutz zu entwickeln und auszutauschen. Schwerpunkte sind dabei

  1. die bessere Anwendung der EU-Tierschutzvorschriften durch den Austausch von Informationen und bewährten Verfahren sowie die direkte Einbeziehung von Interessengruppen,
  2. der Ausbau und die Nutzung von freiwilligen Verpflichtungen der Branche und
  3. die Förderung der EU-Tierschutzstandards weltweit.

Die Plattform stellt eine Chance für Interessengruppen dar, durch Zusammenarbeit und Vernetzung zur Verbesserung des Tierschutzes beizutragen. Sie soll in erster Linie ein Forum für den Informations- und Erfahrungsaustausch sein. Zudem bietet sie die Gelegenheit, mehr Verständnis, Vertrauen und Zusammenarbeit zwischen ihren Mitgliedern zu entwickeln.

Die Plattform vereint 75 Vertreter von Interessengruppen und Nichtregierungsorganisationen, aus der Wissenschaft, aus Mitgliedstaaten und Ländern des Europäischen Wirtschaftsraumes, von internationalen Organisationen und der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA).
Zweimal pro Jahr wird die Plattform tagen, die Austaktsitzung fand am 6. Juni 2017 statt. Ziel ist es, regelmäßig wechselnde Foren oder Interessengruppen einzuladen, ihre Initiativen und Tätigkeiten vorzustellen. Dies wird nicht nur die Debatten bereichern, sondern auch den Austausch und die Verbreitung von Kenntnissen, Initiativen und Erfahrungen im Themenfeld Tierschutz fördern.

Erschienen am im Format Artikel

Das könnte Sie auch interessieren

Rehkitzrettung: Förderung zur Anschaffung von Drohnen (Thema:Tierschutz)

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) möchte weiterhin mit der Förderung von Drohnen mit Wärmebildkameras die Rehkitzrettung unterstützen und den Tierschutz stärken. Bisherige Erfahrungen zeigen, dass dies die mit Abstand effektivste Möglichkeit ist, um Rehkitze zu orten und zu retten.

Mehr

Tierschutzbeauftragte der Bundesregierung (Thema:Ministerium)

Ariane Désirée Kari ist die erste Beauftragte der Bundesregierung für Tierschutz. Sie soll einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Tierschutzes sowie zur Förderung des Austausches zwischen Bund, Ländern und Verbänden im Tierschutzbereich leisten.

Mehr

BMEL etabliert Fachinstitut für Bienen (Thema:Insekten)

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat 2016 das Fachinstitut für Bienenschutz am Julius Kühn-Institut (JKI) eröffnet. Damit wurde die Arbeitsgruppe für Bienenschutz des JKI am Standort Braunschweig zu einem eigenen Institut mit mehr wissenschaftlichem und technischem Personal ausgebaut.

Mehr