Leitlinien für den Tierschutz im Pferdesport

Bundesministerium treibt Tierschutz bei der Nutzung von Pferden voran

In früherer Zeit war dem Pferd als Zug- und Reittier eine für die Menschen lebensnotwendige Rolle zugewiesen. Heute werden Pferde überwiegend für Sport und Freizeit gehalten.

Wer mit Pferden umgeht, trägt Verantwortung gegenüber dem Tier als Mitgeschöpf. Denn: "Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen“ (§ 1 des Tierschutzgesetzes).

Der verhaltens- und tierschutzgerechte Umgang mit Pferden verlangt umfangreiches Wissen und Können. Doch was heißt das konkret, welche Anforderungen bestehen?

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat hierfür "Leitlinien zu Umgang mit und Nutzung von Pferden unter Tierschutzgesichtspunkten" veröffentlicht. Diese sollen nicht nur den Behörden als Auslegungshilfe bei der Anwendung der allgemeinen Regelungen des Tierschutzgesetzes dienen. Sie sollen insbesondere auch den Personen Orientierung bieten, die häufig mit Pferden umgehen.

Um neuen Erkenntnissen aus Wissenschaft und Praxis über Grundbedürfnisse und essentielle Verhaltensmuster von Pferden Rechnung zu tragen, hat das BMEL die seit 1992 bestehenden "Leitlinien" 2020 umfassend überarbeitet und entsprechend angepasst. Es treibt damit den Tierschutz bei der Nutzung von Pferden voran.

Die geltenden Leitlinien wurden dabei insbesondere in folgenden Bereichen aktualisiert:

  • Haltungsbedingungen für Jungpferde im Rahmen der Ausbildung
  • Mindestalter beim Ausbildungsbeginn
  • Mindestalter beim Ersteinsatz in Wettbewerben oder ähnlichen Veranstaltungen
  • Haltungsbedingungen im Rahmen von Wettbewerben oder ähnlichen Veranstaltungen
  • Verbot der sogenannten Rollkur (Überbeugung des Genicks oder Halses)

Im Rahmen eines umfassenden und konstruktiven Überarbeitungsprozesses haben sich sowohl Pferdesport- und Tierschutzverbände, die Länder als auch tierärztliche Verbände sowie Vertreter der Wissenschaft beteiligt. Die Leitlinien sind das Ergebnis des Bemühens aller an dieser Arbeit Beteiligten, zu einvernehmlichen Anforderungen zu kommen.

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