Wie Lebensmittelüberwachung die Gesundheit der Verbraucher schützt

Beispiel Tiefkühlpizza: So arbeiten Lebensmittelsicherheit und -kontrolle

Viele kochen selbst und kaufen dafür gerne ein. Doch wenn es im Alltag schnell gehen muss, greifen Verbraucher auch zu Fertiggerichten. Der Klassiker: Tiefkühlpizza. Doch ist das herzhafte italienische Backwerk aus dem Ofen auch gesundheitlich unbedenklich zu genießen? Bei dieser Frage geht es nicht um die Rezeptur – Stichworte Fette und Salz –, sondern um die Lebensmittelsicherheit und -überwachung.

Zutaten unter ständiger Kontrolle

Am Beispiel Tiefkühlpizza erklärt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) seine Arbeit – auch auf der Internationalen Grünen Woche in der Halle des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Der Blick hinter die Kulissen zeigt, dass die Pizza und ihre Zutaten bereits viele Kontrollen durchlaufen haben, bevor sie in den Handel kommen: So sind die Hersteller zu Eigenkontrollen der Zutaten verpflichtet. Das beliebte italienische Ofenprodukt besteht aus Getreide, Gemüse, Gewürzen, Fleisch und Milchprodukten.

Vorsicht beim Einkauf im Internet

Die Untersuchungen der Bundesländer zeigen: Die Lebensmittel im deutschen Handel sind sicher. Die Beanstandungsquoten lagen in den vergangenen fünf Jahren zwischen 11,3 und 12,9 Prozent; die Hälfte davon waren Kennzeichnungsfehler. Schwer zu kontrollieren ist der Online-Handel, sagt BVL-Pressesprecherin Nina Banspach: "Gerade beim Verkauf von angeblichen Nahrungsergänzungs- oder Schlankheitsmitteln gibt es eine Menge schwarze Schafe."

Rückstände von Arznei- und Pflanzenschutzmitteln

Rückstände von Arzneimitteln in tierischen Produkten spielen so gut wie keine Rolle mehr. Auch die Belastungen mit Pflanzenschutzmitteln liegen auf einem niedrigen Niveau. In der biologischen Landwirtschaft wird auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichtet. Allerdings: Auch bei Obst aus konventionellem Anbau – wie Äpfel und Erdbeeren – wird der Höchstgehalt für Pflanzenschutzmittelrückstände nicht überschritten.

Tipps für den Verbrauch

Hygiene in der Küche ist wichtig: Besonders achtsam sollte man beim Verzehr von rohen Produkten sein: Salami oder Rohmilchkäse könnten mit Listerien, rohes Fleisch und Eier zum Beispiel mit Salmonellen, Campylobacter oder EHEC-Bakterien belastet sein. Hier spielt die Küchenhygiene eine große Rolle: BVL-Sprecherin Banspach hat noch einen weiteren Tipp: "Wer Hähnchenfleisch schneidet, sollte das Messer waschen, bevor ein anderes Lebensmittel zubereitet wird. Zerkleinert man danach einen Salat, verteilen sich Bakterien sonst darauf."

Und was ist mit der Tiefkühlpizza, einem der Fertigprodukt-Lieblinge der Deutschen? Das BVL klärt am Messestand auf – und beruhigt: Angst vor dem Verzehr einer Pizza muss niemand haben, denn diese wird ja im Ofen durchgegart.

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