Waldwissen weitergeben: Das Forest Expert Program

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und der Deutsche Forstverein (DFV) fördern die Weiterbildung internationaler Forstexperten.

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© BMEL

Eine nachhaltige Waldwirtschaft ist weltweit der Schlüssel zur Lösung vieler gesellschaftlicher Probleme und Herausforderungen. In vielen Waldländern leistet der Wald unverzichtbare Beiträge zur ländlichen Entwicklung, zum Schutz der Naturressourcen, zur Rohstoffversorgung, zur Ernährungsvorsorge, zur Einkommenssicherung und vieles mehr. Gleichwohl sind in vielen Ländern weder das praktische Wissen zur Umsetzung einer modernen nachhaltigen und multifunktionalen Waldwirtschaft, einschließlich entsprechender Techniken und Technologien, noch Erfahrungen zur Einbindung der lokalen Bevölkerung in ausreichendem Maß vorhanden.

Deutschland kann hier mit seinen langjährigen Erfahrungen bei der nachhaltigen Bewirtschaftung von Wäldern sowohl im Staatswald als auch bei den vielen privaten Forstbetrieben Partnerländer unterstützen. Neben der Förderung bilateraler Forstprojekte mit ausgewählten Ländern ist es daher erklärtes Ziel des BMEL, Forstleute in diesen und weiteren Ländern zu trainieren und einigen einen fachlichen Austausch mit deutschen Forstexperten zu ermöglichen.

Mit dem "Forest Expert Program", das das BMEL in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forstverein (DFV) entwickelt hat, reagiert das Ministerium auf die stetige Nachfrage nach deutschem forstlichen Know-how. Im Rahmen des Austauschprogramms wird es Hospitanten aus Drittstaaten ermöglicht, eine einmonatige, individuell zusammengestellte Hospitation bei einer oder mehreren Forsteinrichtungen zu absolvieren. Zur Auswahl stehen deutsche Staats-, Kommunal- oder Privatforstbetriebe, Forstverwaltungen, forstliche Verbänden und Forschungseinrichtungen.

Das Förderprogramm richtet sich an Forstleute in aller Welt, die als Multiplikatoren deutsches forstliches Fachwissen in ihren Herkunftsländern weitervermitteln können. Dies sind beispielsweise Revierleiter, Forstamtsleiter oder Vertreter von Forstbehörden. Ziel ist es, die erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen gewinnbringend in die tägliche Arbeit dieser Forstexperten einzubinden. Darüber hinaus wird erwartet, dass sie Kolleginnen und Kollegen oder Mitarbeiter davon profitieren lassen. Ferner dient das Programm dazu, das Netzwerk deutscher Forstexperten für nachhaltige internationale Waldbewirtschaftung (NIWA) zu erweitern und zu stärken. Dieses Netzwerk wird ebenfalls vom DFV betreut.

In drei Jahren des "Forest Expert Program" konnten 20 Forstleute aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa geschult werden. Die betreuenden staatlichen und privaten Forstbetriebe und Forstverwaltungen, Hochschul- und Forschungseinrichtungen in Deutschland unterstützten das Programm bisher in außerordentlich engagierter und großzügiger Weise.

Die Hospitanten bewerten das Programm durchweg als vollen Erfolg und große Bereicherung ihres fachlichen und persönlichen Erfahrungsschatzes. Dies bestätigt, dass mit dem Programm wertvolle Anstöße vermittelt und Grundlagen für den Aufbau und die Erweiterung des forstliches Know-hows in den jeweiligen Herkunftsländern gelegt werden.

Erschienen am im Format Artikel

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