Das REDD+ Rahmenwerk

Die Idee der "Reduktion von Emissionen aus Entwaldung und Degradierung von Wäldern" basiert auf der Funktion von Wäldern als Kohlenstoffspeicher in den globalen Stoffkreisläufen.

Dabei wird dem gespeicherten Kohlenstoff ein Geldwert zugewiesen, der dem Wald bei wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen Gewicht verleihen soll. In dem sich Länder verpflichten, Entwaldung und Walddegradierung zu vermindern, können Emissionen aus der Entwaldung errechnet und anschließend bewertet werden. Kurz und vereinfacht bedeutet das: Wer seinen Tropenwald nicht rodet sondern nachhaltig nutzt, erhält dafür einen Ausgleich.

Nach Jahren der Verhandlungsarbeit ist aus der ursprünglichen Idee zur Vermeidung der Entwaldung das erweiterte Rahmenwerk REDD+ entstanden. Das Plus steht dabei für die Einbeziehung der Erhöhung von Kohlenstoffvorräten und eine nachhaltige Waldbewirtschaftung. Bereits bei der Vertragsstaatenkonferenz im November 2013 in Warschau hatten sich die 194 Vertragsstaaten auf einen unabhängigen Überprüfungsmechanismus für die erreichten Emissionsminderungen in Entwicklungsländern sowie auf die Basis für die Berechnung der Emissionsminderungen verständigt. Mit drei weiteren Entscheidungen vom Juni 2015 wurden die methodischen Richtlinien zur Reduzierung der Emissionen aus Entwaldung und Walddegradierung in Entwicklungsländern, Waldschutz, nachhaltigen Waldbewirtschaftung und Anreicherung des CO2 Speichers komplettiert und bilden die Grundlage des REDD+ Rahmenwerks im neuen Klimaabkommen von Paris. Damit liegt der Schwerpunkt nun auf der Umsetzung der Beschlüsse.

In 2019 legte das Deutschen Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) eine Synthesestudie über das Engagement der Bundesregierung bei REDD+ vor, die auch von BMEL begleitet wurde. Die Studie zeigt, dass die bisherige Umsetzung von REDD+ langwieriger als anfangs angenommen ist. Außerdem gibt die Studie Anregungen für die partielle Neuausrichtung thematischer und regionaler Schwerpunkte der REDD+ Unterstützung. Auch eine Metastudie des Thünen-Instituts belegt, dass Ergebnisse bisher vor allem auf Vorbereitungsmaßnahmen für REDD+ konzentriert sind. Bis 2020 haben insgesamt 43 Länder ihre Basis für die Berechnung der Emissionsminderungen unter REDD eingereicht. Einige nutzen diese für ihre selbstgesteckten Klimaziele unter dem Übereinkommen von Paris.

Die finanzielle Unterstützung für die Umsetzung von REDD+ soll neben bi- und multilateralen Initiativen zukünftig vor allem über den Grünen Klimafonds und die Globale Umweltfazilität der Weltbank organisiert werden.

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