Mehr biologische Vielfalt im Wald
Der deutsche Wald ist vielfältig und bietet Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Fichte, Kiefer, Buche und Eiche sind die häufigsten Baumarten in Deutschland. Laubbäume, Mischwälder und die Struktur im Kronenraum haben zugenommen.
Vielfältige Wälder können mehr: Sie bieten das größte Potenzial, um die an sie gestellten Anforderungen zu erfüllen. Der Wald erbringt für die Gesellschaft unterschiedlichste Leistungen. Er trägt zum Schutz von Klima, Wasser und Boden bei, ist Lebensraum für Tiere und Pflanzen, bietet Raum für Erholung und Naturerleben und liefert den bedeutendsten nachwachsenden Rohstoff Holz. Nachhaltige Forstwirtschaft in Deutschland handelt nach dem Leitbild der Multifunktionalität der Wälder und sichert so seine vielfältigen Leistungen.
Ziel der Waldpolitik sind standortgerechte, strukturreiche Mischwälder. Sie werden den gegenwärtigen Anforderungen und künftigen Herausforderungen am besten gerecht. Mischwälder bieten bessere Voraussetzungen, sich an Umweltveränderungen anzupassen und waldbauliche Risiken wie Sturm, Schädlinge und Baumkrankheiten auszugleichen. Mischwälder sind vorteilhaft für den Waldboden und die Grundwasserspende. Neben ästhetisch ansprechenden Waldbildern bieten sie mannigfaltige Lebensräume und damit eine Voraussetzung für eine artenreiche Fauna und Flora. Vielfalt im Wald beginnt beim Waldeigentum. Die Vielzahl der Waldeigentümer, ihrer unterschiedlichen Zielsetzungen, Bewirtschaftungspraktiken und Betriebsgrößen spiegelt sich in der Vielfalt unserer Wälder wider.
90 Milliarden alte und junge Fichten, Kiefern, Buchen, Eichen und seltenere Baumarten prägen das Gesicht des deutschen Waldes. Der Anteil der Laubbäume ist um rund 7 Prozent gestiegen. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung. Laubbäume haben auf vielen Standorten Vorteile für den Waldboden, für die Grundwassernachlieferung, für die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten sowie für die Stabilität und Anpassungsfähigkeit der Waldbestände.
Auch die Zusammensetzung des Waldes hat sich positiv entwickelt. Der Mischwaldanteil ist auf 76 Prozent gestiegen. Strukturreiche Mischwälder sind besser gerüstet für den Klimawandel, Stürme oder den Befall durch Borkenkäfer.
Es gibt immer mehr Totholz. Die Bundeswaldinventur hat immerhin über 20 Kubikmeter je Hektar ergeben. Totholz ist eine wichtige Grundlage für Biodiversität. Früher wurde das meiste Totholz entnommen und für die Versorgung der Bevölkerung mit Brennholz genutzt. Heute strebt die nachhaltige Waldbewirtschaftung einen angemessenen Totholzanteil zum Schutz der biologischen Vielfalt aktiv an.