Waldbericht der Bundesregierung 2021

Der Waldbericht 2021 beschreibt die Entwicklung der Wälder, insbesondere mit Blick auf die aktuellen Waldschäden sowie die erfolgten Maßnahmen auf nationaler und internationaler Ebene. Der Bericht umfasst den Zeitraum Oktober 2017 bis Mai 2021.

Die Bundesregierung hat in ihrer Kabinettsitzung am 14. Juli 2021 den, vom BMEL, vorgelegten Waldbericht 2021 beschlossen.

Wald in Deutschland

Mit einem Waldflächenanteil von rund 32 Prozent (11,4 Millionen Hektar) ist Deutschland eines der waldreichsten Länder Europas. Mischbestände prägen mit einem Flächenanteil von 76 Prozent den deutschen Wald. Als Lieferant für den nachwachsenden Rohstoff Holz ist er Grundlage für eine weitverzweigte Wertschöpfungskette und sichert so Arbeitsplätze und Einkommen. In Bezug auf die Artenvielfalt weisen die Wälder eine hohe Vielfalt von waldtypischen Tier-, Pilz- und Pflanzenarten auf. Fast 2.900 Pflanzenarten kommen hier vor. Unser Wald ist Klimaschützer Nr. 1. Die jährliche Kohlenstoffspeicherwirkung von Wald und langlebigen Holzprodukten beläuft sich auf rund 62 Millionen Tonnen CO2. Hinzu kommen die positiven Substitutionseffekte. Denn Holz kann andere Materialen ersetzen, die unter Nutzung fossiler oder mineralischer Rohstoffe erzeugt werden, und damit Emissionen vermeiden. 

Waldschäden

Die starken Stürme, die extreme Dürre und Hitzewellen sowie die massenhafte Vermehrung von Borkenkäfern haben in Deutschland vielerorts zu massiven Waldschäden geführt. Nahezu alle Hauptbaumarten weisen Schadsymptome auf. Derzeit müssen über 277.000 Hektar wieder bewaldet werden. Dies ist eine Generationenaufgabe und stellt viele Waldbesitzende vor enorme wirtschaftliche, logistische und personelle Herausforderungen.

Hilfsmaßnahmen

Insgesamt wurden zur Bewältigung der aktuellen Waldschäden für den Sektor Forst und Holz Unterstützungsmaßnahmen in Höhe von insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro bereitgestellt.

Das Ziel: schnelle, aber langfristig wirkende, effektive und unkomplizierte Hilfen für private und kommunale Waldbesitzende. Die Mittel wurden bereitgestellt über

  1. die bestehende Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) und
  2. das Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket der Bundesregierung, über die Bundeswaldprämie, das Investitionsprogramm Wald, das Investitionsprogramm Holzwirtschaft und das Förderprogramm Klimafreundliches Bauen mit Holz.

Insbesondere durch die Bundeswaldprämie konnte ein nachhaltiger Effekt erzielt werden: Anknüpfend an die Fördervoraussetzung konnten innerhalb kurzer Zeit über 865.000 Hektar Wald im Privat- und Kommunalwald erstmalig und neu zertifiziert werden.

Die Bundesregierung hat im Berichtszeitraum eine Reihe weiterer relevanter Maßnahmen umgesetzt und auf den Weg gebracht, um die Wälder und deren nachhaltige Bewirtschaftung im Kontext des Klimawandels weiter zu stärken. Dazu gehören z. B. konkrete Maßnahmen im Rahmen der Nationalen Waldstrategie 2020, der Charta für Holz 2.0, der Nationalen Biodiversitätsstrategie oder der waldrelevanten Forschung, z. B. mittels Förderungen über den Waldklimafonds (WKF). Zudem wurden Projektförderungen und die Kommunikationsarbeit zum Thema Wald und Holz weiter ausgebaut, insbesondere durch die Gründung des Kompetenz- und Informationszentrum Wald und Holz (KIWUH) in der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR).

Wald international

Der Bericht zeigt zudem die intensiven internationalen Aktivitäten der Bundesregierung im Berichtszeitraum. Die Bundesregierung hat wesentliche Impulse und finanzielle Beiträge in der internationalen Staatengemeinschaft zum globalen Ziel der Erhaltung, nachhaltigen Bewirtschaftung und dem Wiederaufbau der Wälder weltweit geleistet. Neben der gezielten Zusammenarbeit mit Drittländern betraf dies auch die Verstärkung von Maßnahmen hierzulande wie die Förderung von Entwaldungsfreiheit bei der Produktion wichtiger importierter Agrarprodukte wie Palmöl.

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