Schäden in den Wäldern sind gravierend
Stürme, extreme Trockenheit und Borkenkäferbefall – all das hat den Wäldern stark zugesetzt.
Im brandenburgischen Nauen hat sich die BMEL-Leitung am 21.03.2019 eine Waldfläche angesehen, die von Sturm Friederike im Januar 2018 stark geschädigt wurde und nun wieder aufgeforstet wird.
Nachhaltige Waldbewirtschaftung und Waldschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Bundesweit haben die Stürme im Winterhalbjahr 2017/2018, die langanhaltende Dürre im Sommer 2018 und der anschließende Borkenkäferbefall in den Wäldern gravierende Schäden verursacht. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat schnell reagiert und bereits im vergangenen Jahr gemeinsam mit den Ländern zielgenaue Hilfsmaßnahmen für betroffene Waldeigentümer auf den Weg gebracht.
Doch aufatmen können die Waldbesitzer weiter nicht: So setzen Borkenkäfer den Wäldern noch immer zu. Fachleute rechnen damit, dass der Käferbefall viele weitere Bestände im Frühjahr und Sommer zum Absterben bringen wird.
Das BMEL wirbt angesichts der gesamtgesellschaftlichen Bedeutung des Waldes daher dafür, ausreichend Hilfen für den Walderhalt bereitzustellen. Es ist bereits abzusehen, dass die Gesamtschäden in den Wäldern voraussichtlich einen dreistelligen Millionenbetrag erreichen. Genaue Zahlen werden aber erst im ausgehenden Frühjahr vorliegen.
Durch die nachhaltige und multifunktionale Forstwirtschaft in Deutschland ist der Wald in den letzten Jahrzehnten vielfältiger und strukturreicher geworden; die Waldfläche ist konstant geblieben. Der weitere Waldumbau zu noch stabileren Wäldern, die den besonderen Herausforderung des Klimawandels angesichts von Dürre, Sturm und Schädlingsbefall besser trotzen können, geht Schritt für Schritt weiter.
Eine nachhaltige und alle „Waldinteressen“ berücksichtigende Waldwirtschaft wie in Deutschland braucht gut ausgebildete Mitarbeiter. In Deutschland machen derzeit rund 1000 Studierende einen Bachelor- und Masterabschluss im Bereich Forst- und Holzwissenschaften - rund 400 Auszubildende lernen derzeit den Beruf des Forstwirtes. Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Berufsabschlüsse mit Schwerpunkt Wald.
Waldwissen ist Grundlage für Walderhaltung
Deutsche Forstleute geben ihre Expertise in Sachen Forst- und Umweltbildung auch international weiter. So fördert das BMEL den Expertenaustausch und unterstützt Pilotprojekte. Möglich macht dies die anerkannt gute forstliche Ausbildung in Deutschland. Gut ausgebildete Fachleute können so weltweit entscheidend dazu beitragen, Wälder zu erhalten oder wiederherzustellen, was wiederum ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz ist.
Aus Anlass des diesjährigen Tag des Waldes hat das BMEL mit der Welternährungsorganisation (FAO) eine neue Initiative zum Aufbau einer globalen Plattform Wald und Bildung gestartet. Von dort aus sollen künftig waldrelevante Bildungsaktivitäten aufeinander abgestimmt und weiter verbessert werden. Gleichzeitig wird mit der FAO ein Pilotprojekt zur Entwicklung modularer Bildungsmaterialien zu Waldfragen für Schulen in Entwicklungsländern gestartet.