Die Bundesministerin Julia Klöckner zu Digitalisierungsvorschlägen in den ländlichen Räumen

Die Bundesministerin für die ländlichen Räume, Julia Klöckner, nimmt eine andere Perspektive und Forderung ein als ihre Kollegin, die Bundesforschungsministerin Anja Karliczek, die gestern betonte, nicht jede Milchkanne auf dem Land müsse digital angeschlossen sein. Dazu erklärt die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner:

"Landwirtschaft ist digital und vernetzt, die moderne Milchkanne ist der Melkroboter und der temperaturregulierte Milchtank, die mit dem Handy des Landwirts vernetzt sind. Deshalb sage ich: Doch, jeder Stall muss die Möglichkeit zum Anschluss haben. Alles andere hängt die ländlichen Räume sonst noch mehr ab. Es muss uns allen selbstverständlich sein, dass künftig nicht nur jeder Haushalt, sondern auch Acker, Stall, Weinkeller und Dorfcafé mit neuen Standards bei Mobilfunk oder Breitbandanschluss versorgt werden müssen. Gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land können wir nur erreichen, wenn wir uns eben nicht abfinden mit einem Deutschland der zwei Geschwindigkeiten. Es darf künftig keine weißen Flecken bei Mobilfunk oder Breitbandanschluss auf dem Land mehr geben. Der schnelle Ausbau muss unbedingt kommen – mit mindestens 4G. Denn wir müssen die ländlichen Regionen vital erhalten. Sonst schaffen wir es nicht, die jungen, klugen Köpfe auf dem Land zu halten, für die eine optimale Anbindung durch Digitalisierung und Vernetzung entscheidend ist. Oder anders ausgedrückt: Mein Anspruch ist die Vernetzung von der Ackerfurche in die Cloud auf den Teller des Verbrauchers und ins Dorfgemeinschaftshaus!"

Der Hinweis, der Bundeskanzlerin, dass nicht jede Fläche in nächster Zeit mit 5 G angeschlossen werden könne, sei in der aktuellen Versorgungslage nachvollziehbar: "Aber wir müssen ambitionierte Ziele haben auch für die ländlichen Räume, auch für die weitere Zukunft. Selbst wenn morgen organisatorisch noch nicht überall 5 G umsetzbar ist, müssen wir aber den Weg dorthin vorbereiten. Das heißt auch, dass 4 G zum Mindeststandard werden muss und wir über Fördermöglichkeiten für die bestehenden Lücken, die es selbst nach dem Mobilfunkgipfel noch gibt, aufsetzen müssen. Damit werden wir uns auch in der Kommission zu den gleichwertigen Lebensverhältnissen beschäftigen."

Erschienen am im Format Interview

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