Der Einkauf als sozialer Treffpunkt
Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft fördert Projekte für bessere Nahversorgung im ländlichen Raum mit jeweils rund 50.000 Euro
Mal eben zum Bäcker, auf dem Rückweg noch beim Metzger und dem Drogeriemarkt vorbei: Was in großen Städten Alltag ist, ist es für Menschen in den ländlichen Regionen häufig nicht. Der nächste Supermarkt ist oft weiter weg, auch können sich viele kleine Läden gegen die große Konkurrenz im Internet und den Einkaufszentren nur schwer behaupten. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat deshalb gemeinsam mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) das Modellvorhaben "LandVersorgt – Neue Wege der Nahversorgung in ländlichen Räumen" gestartet.
Mit dem Vorhaben werden 15 Kommunen zwölf Monate lang bei der Entwicklung innovativer Projekte zur Nahversorgung mit bis zu 50.000 Euro unterstützt. Die ersten Projekte starteten im Januar.
Auch eine Gemeinde in Niedersachsen hat nun einen Förderbescheid erhalten
Die Gemeinde Kirchlinteln bekommt rund 47.000 Euro, um das Projekt "BiWi_Nahversorgung" weiter auszuarbeiten. Dabei soll ein Konzept entwickelt werden, um die Nahversorgung in der Dorfregion von Bierde bis Wittlohe zu verbessern und zukunftsfähig zu machen. In dem Projekt sollen Einkaufen mit sozialen Kontakten verknüpft und neue Medien für den für den Einkauf genutzt werden. Im Rahmen einer Bürgerbeteiligung sollen gemeinsam mit Praktikern und Fachleuten Ideen wie "Click and Collect-Stationen" oder "Bestell- und Abhol-Cafés" diskutiert werden. Aus den daraus gewonnenen Erkenntnissen sollen ein Nahversorgungskonzept erarbeitet werden.
Bundesministerin Julia Klöckner: "Für die Lebensqualität auf dem Land ist auch entscheidend, dass man ohne große Wege erreicht, was man zum täglichen Leben braucht. Geschäfte, das spontane Treffen beim Einkauf machen Ortskerne attraktiv und lebendig. Sehr gern unterstütze ich deshalb die vielen tollen Ansätze, mit denen die Kommunen neue Wege bei der Nahversorgung gehen wollen. Das soll Schule machen."
Hintergrund:
Mit dem Modellvorhaben "LandVersorgt – Neue Wege der Nahversorgung in ländlichen Räumen" unterstützt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Aktionsbündnisses Leben auf dem Land beispielhafte, innovative Projekte, die geeignet sind, die Nahversorgung in den ländlichen Räumen zu verbessern und damit einen Beitrag zur Sicherung von Teilhabe und Daseinsvorsorge zu leisten. 59 Kleinstädte und Gemeinden hatten sich beworben, insgesamt 15 von ihnen werden bei der Entwicklung ihrer Konzepte unterstützt. Die Fördermaßnahme wird durch den Deutschen Städte- und Gemeindebund begleitet. Im Aktionsbündnis Leben auf dem Land haben sich das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB), der Deutsche Landkreistag (DLT), der Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sowie der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) zusammengeschlossen. Das Bündnis stärkt die ländlichen Räume unter dem Motto "Regional vernetzt – gemeinsam stark". Ziel ist es, gemeinsam mit den Bündnispartnern beispielhafte Fördermaßnahmen im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung (BULE) durchzuführen.