Bundesminister Özdemir zu Antrittsbesuch in Polen

Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, trifft am Donnerstag, 9. Juni 2022 seinen polnischen Amtskollegen Henryk Kowalczyk in Warschau.

Im Mittelpunkt des Antrittsbesuchs werden die Folgen des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieges in der Ukraine auf die globale Ernährungssicherheit sowie die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest stehen.

Im Vorfeld erklärt Bundesminister Özdemir: "Der völkerrechtswidrige Angriff Russlands auf die Ukraine ist ein Schlag gegen die europäische Friedensordnung und hat den Druck auf die globalen Ernährungssysteme massiv erhöht. Putins Kornkrieg trifft die Menschen dort besonders hart, wo die Klimakatastrophe und die Biodiversitätskrise heute schon drastische Ausmaße haben. Die internationale Staatengemeinschaft muss der Ukraine deshalb dabei zu helfen, ihr Getreide an den Weltmarkt zu bringen. Gemeinsam mit den europäischen Partnern sollten wir alles dafür tun, logistische und bürokratische Probleme beim Getreideexport zu überwinden. Geschlossenheit in der EU ist wichtiger denn je, die deutsche Unterstützung ist Polen dabei sicher."

"Polen und Deutschland sind beide durch die Afrikanische Schweinepest betroffen. Es ist wichtig, dass wir hier wie gewohnt nachbarschaftlich und eng zusammenarbeiten, um die Tierseuche zu bekämpfen. Das Virus stoppt nicht einfach an der Grenze. Ich freue mich, dass wir unsere ohnehin gute Zusammenarbeit zwischen unseren Veterinärdiensten noch weiter vertiefen werden", so Cem Özdemir.

Özdemir und Kowalczyk werden sich außerdem zu für Deutschland und Polen wichtigen Vorhaben auf EU-Ebene austauschen, wie der Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2023 in den Mitgliedstaaten, einer erweiterten Nährwertkennzeichnung auf EU-Ebene sowie der EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten.

Danach reist Bundesminister Özdemir weiter zu einem der Lebensmittelspendenhubs des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Debiça. Dort werden die Hilfslieferungen der German Food Bridge weiter in die Ukraine verteilt, um einen Beitrag zur Versorgung der Menschen in der Ukraine mit Lebensmitteln zu leisten. Özdemir wird sich vor Ort ein Bild der Arbeit der vom BMEL eingerichteten Koordinierungsstelle Lebensmittelhilfe Ukraine und der beteiligten Partner machen.

Zum Abschluss der Reise wird Bundesminister Özdemir den Grenzkontrollpunkt Medyka bei Przemysl besuchen, um sich dort über die Situation der Veterinärkontrollen und die Situation beim Export ukrainischer Lebensmittel über die Schiene zu informieren.

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