Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Das Ministerium in den sozialen Medien
Bundesminister Cem Özdemir zu Russlands Aussetzen des sogenannten Getreideabkommens
"Russlands einseitiges Aussetzen des Getreideabkommens ist angesichts von weltweit Millionen Hungernden unverantwortlich.
Dank der Bemühungen der Vereinten Nationen konnte seit dem Sommer wieder Getreide aus der Ukraine übers Schwarze Meer verschifft werden. Das hat zur Entspannung der globalen Märkte beigetragen und Millionen Menschen satt gemacht. Russland ist dringend aufgerufen, seiner vor der Weltgemeinschaft abgegebenen Verpflichtung gerecht zu werden und das Abkommen einzuhalten.
Leider war auch damit zu rechnen, dass Russland das Abkommen als Druckmittel missbrauchen könnte. Es war daher richtig, dass wir schon frühzeitig auf die Etablierung dauerhafter Alternativrouten gedrängt haben. Die internationale Staatengemeinschaft ist auf allen Ebenen dringend aufgerufen, hier einen Gang hochzuschalten.
Besonders zynisch ist, dass Russland den geplatzten Deal nun damit begründet, dass sich die von ihr überfallene Ukraine wehrt. Es zeigt aber auch, dass Russland durch den mutigen Freiheitskampf der Ukraine zunehmend unter Druck gerät."
Preisschwankungen und Preisspitzen auf den weltweiten Rohstoffmärkten sind seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine stark in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Insbesondere die Nahrungsmittelversorgung in den Ländern des globalen Südens, die auf Importe angewiesen sind, kann in Zeiten hoher Unsicherheit durch ein geringes Angebot und eine hohe Nachfrage und damit verbundenen hohen Preisen massiv gefährdet werden. Auch in Deutschland und in der EU sind die Lebensmittelpreise infolge des Krieges in der Ukraine deutlich angestiegen.
Um die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMUs), bei ihren Bemühungen zur Erschließung neuer und Pflege bestehender Auslandsmärkte zu unterstützen, hat das BMEL ein Unterstützungsprogramm aufgelegt. Das Programm wird laufend weiterentwickelt und an aktuelle Erfordernisse angepasst.
Lebensmittel aus Deutschland sind ein Exportschlager: ein Drittel der Gesamtproduktion der deutschen Landwirtschaft wird exportiert, die Ernährungswirtschaft erlöst jeden dritten Euro im Export. Mit seinem Förderprogramm möchte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft kaufkräftige Auslandsmärkte für deutsche Produkte erschließen und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärken.