EU-Agrarrat tagt in Brüssel: Marktlage und Krisenmanagement im Fokus
Am kommenden Montag wird der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, zu der monatlichen Ratstagung der EU-Agrarministerinnen und -minister nach Brüssel reisen. Im Mittelpunkt des Rates steht die aktuelle Lage des Agrarsektors in der EU.
Die Ministerinnen und Minister werden einen Meinungsaustausch dazu führen, wie der aktuelle Krisenmanagementrahmen zukünftige Markt- und Katastrophenrisiken besser bewältigen kann und wie Landwirtinnen und Landwirte bei der Umstellung auf resiliente landwirtschaftliche Praktiken besser unterstützt werden können, um extremen klimabedingten Risiken vorzubeugen.
Dazu erklärt Bundesminister Cem Özdemir: „Die Klimakrise und der Verlust der Biodiversität mahnen zum Handeln: Die landwirtschaftlichen Betriebe müssen in die Lage versetzt werden, sich an das Klima anzupassen und Extremwetter möglichst effektiv und effizient vorzubeugen. Die GAP ist dafür das Schlüsselinstrument. Wir unterstützen damit das Risikomanagement der Betriebe, zum Beispiel durch Investitionen in Prävention wie Hagelschutznetze oder Frostschutzberegnung. Zudem stehen mit der Verordnung zur Gemeinsamen Marktordnung flexible Instrumente für den Krisenfall bereit. Für die Agrarreserve gilt: Das Solidarsystem darf nicht überspannt werden, die Agrarreserve sollte auch in Zukunft in erster Linie für die Abfederung von Marktrisiken eingesetzt werden.“
Zudem werden die Agrarministerinnen und -minister über die Marktlage, insbesondere nach der russischen Invasion in die Ukraine, beraten. Außerdem steht das Thema Tierschutz auf der Tagesordnung. Minister Özdemir: „Der Vorschlag der Kommission für mehr Tierschutz bei Transporten hat zu lange auf sich warten lassen – die Zeit war zu knapp. Bedauerlich ist auch, dass die Kommission entgegen ihres Versprechens keine Vorschläge für mehr Tierschutz bei der Haltung und Schlachtung vorgelegt hat. Es ist höchste Zeit, Lücken beim Tierschutz auf EU-Ebene zu schließen. Ich erwarte von der kommenden Kommission, dass sie das Thema ganz oben auf die Agenda setzt.“